Tja, lieber HSV, dann sag mal einen Satz mit „X“. Am Ende des sogenannten Deadline Days stand das, was im Grunde nicht zu befürchten, sondern zu erwarten war – der HSV kann als aktueller Tabellen-17. aus eigener Kraft nicht einen einzigen Spieler mehr verpflichten. Bedanken kann man sich für diese Situation, erneut, bei Herrn Beiersdorfer (#DankeDidi), Herrn Hilke, Herrn Gernandt, Herrn Struth und auch bei Herrn Kühne. Denn am Ende waren es diese Herren, die das „erfolgreich“ begonnen haben, was die Herren Bruchhagen, Wettstein, Meier und Todt nun zu Ende führen: Den Untergang des HSV. Aber warum denn gleich so schwarz sehen, denn immerhin meint heute auch Herr Laux vom Hamburger Abendblatt: „Der Kader ist auch so stark genug, die Klasse zu halten.“ Nein Alex, ist er eben nicht. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf eine Passage aus dem Interview verweisen, welches ich vor dem Köln-Spiel dem Blog Effzeh.com gegeben habe:

Wo liegen denn überhaupt die sportlichen Probleme der Mannschaft? Der Kader sollte doch von Budget und Namen her eigentlich nicht im Abstiegskampf versumpfen.

Die Wahrheit ist. dass die gesamte Mannschaft ein sportliches Problem darstellt, das zieht sich von hinten bis vorn durch. Man hat mit Christian Mathenia den statistisch schlechtesten Torhüter im Kasten. Man hat mit Leichtathlet Diekmeier und dem mehrfach aussortierten Douglas Santos wackelige Außenverteidiger ohne Offensiv-Qualitäten und mit der Innenverteidigung Papadopoulos/Mavraj zwei reine Zerstörer ohne jegliche Fähigkeiten im Spielaufbau. Auf der Doppel-Sechs spielen mal Jung, mal Ekdal (wenn er mal nicht verletzt ist), mal Janjicic, mal der gelernte Außenverteidiger Sakai, aber es existiert keine eingespielte Formation und die Spieler, die für diese Position zur Verfügung stehen, sind Renner und Kämpfer, aber keine Spiel-Aufbauer.

Man sieht bereits hier, dass der HSV ein grundsätzliches Problem hat, den Ball halbwegs kontrolliert von hinten nach vorn zu bringen, deshalb auch die Horror-Taktik mit den langen Bällen nach vorn, um das untaugliche Mittelfeld zu überbrücken. In der Offensive spielte früher Lewis Holtby hinter den Spitzen, den hat Trainer Gisdol mittlerweile aussortiert, genau wie den brasilianischen Olympiasieger Walace. Also bleibt für die Spielmacher-Rolle nur der langsame und launische Hunt, Links offensiv rennt ein völlig überteuert eingekaufter Kostic (14 Millionen Euro) und knallt die Bälle unkontrolliert in den Strafraum, wo ein total neben der Spur laufender Bobby Wood kein Bein an die Erde kriegt. Rechts dann Andre Hahn, mit dem der HSV den Pass-schlechtesten Spieler der Gladbacher gekauft hat. Die einzige Hoffnung des ruhmreichen HSV ist ein 18-jähriger Abiturient (Fiete Arp) Noch Fragen?

Es bringt absolut nichts, auf Namen, Ablösesummen und Gehälter des Teams zu verweisen, auch wenn es Medienvertreter und Vereinsbosse immer und immer wieder versuchen. Diese Mannschaft ist ein potenzieller Absteiger, begreift das endlich! Diese Mannschaft besteht aus Blendern, Einwurfkönigen, Augenrollern, Schaumschlägern und Selbstdarstellern, aber sie ist nicht in der Lage, auch nur annähernd sowas wie Bundesliga-Fußball zu zeigen. Dafür haben die Herren in den Vorstandsbüros und in der Agentur Sports total lange arbeiten müssen und nun fahren sie die Ernte ein. Dabei sind Sprüche wie „Ein Spieler, der dem HSV helfen könnten, kostet mehr als € 10 Mio.“ natürlich nichts anderes als lächerliche Nebelkerzen.

Nur ein Beispiel, wie es um dem HSV im Februar 2018 bestellt ist. Der HSV beschäftigte sich mit dem Polen Lukasz Teodorczyk vom RSC Anderlecht. Als man merkte, dass man dies finanziell nicht gebacken bekommen würde, schwenkt man um auf den Serben Aleksandr Mitrovic von Newcastle United, aber dieser wechselt anstatt nach Hamburg wohin? Genau, nach Anderlecht. Es ist mittlerweile nicht mehr nur so, dass man keine Kohle mehr hat, man kriegt mittlerweile nicht mal mehr Spieler, die in Deutschland keine Sau kennt und die bei zweitklassigen Klubs aus England durchgefallen sind. Das ist der HSV 2018. Sportlich und finanziell am Ende.

Mal zum Vergleich, was die anderen Konkurrenten um einen direkten Abstiegsplatz getan haben.

Köln: Terodde (€ 3 Mio.), Koziello (€ 3 Mio.)

Bremen: Rashica (€ 7 Mio.), Langkamp (€ 2,5 Mio.)

Mainz: de Jong (ablösefrei) , Ujah (€ 3,8 Mio.)

Stuttgart: Gomez (€ 3 Mio.), Thommy (€ 0,5 Mio.)

Wolfsburg: Mehmedi (€ 10 Mio.), Steffen (€ 1,75 Mio.)

Aber ein Spieler, der dem großartigen HSV helfen könnte, muss mindestens € 10 Mio. kosten. Ich verstehe.

Und nun? Was kommt jetzt? Jetzt kommt das, was immer kommt, es geht wie üblich um nichts anderes als den Klassenerhalt, aber das kennt man in Hamburg seit vielen Jahren. Neu-Coach Hollerbach wird dem alles unterordnen und alles unterordnen müssen. Er wird entsprechend vermehrt auf erfahrene Spieler setzen und somit die einzige Möglichkeit des HSV, in Zukunft Gelder zu generieren, zunehmend schließen müssen, nämlich Spieler wie Arp, Ito, Janjicic etc. zu verkaufen. Die Entwicklung dieser Spieler ist bereits jetzt absehbar, sie wird sich nicht verändern. Ito ist bereits jetzt außen vor, Janjicic ist permanent übergewichtig und Arp schreibt sein Abitur. Da Hollerbach aber größtenteils zweimal am Tag trainieren lässt, wird Fiete immer mindestens eine Trainingseinheit verpassen, Grund genug, ihn nicht in der Startelf zu bringen.

Der HSV befindet sich, wie üblich, im Teufelskreis, nur gibt es diesmal keinen Ausgang mehr. Aber nehmen wir man das Unmöglich an und der HSV hält die Klasse. Was dann? Dann laufen im Sommer die Verträge mit Holtby, Sakai, Hunt, Diekmeier, Müller und Schipplock aus, der Verein hat aber keinen Cent, um die Abgänge kompensieren zu können. Man wird also gezwungen sein, mit den meisten dieser Spieler zu verlängern und so einen Kader zu behalten, der in den letzten Jahren bewiesen hat, dass er nichts anderes kann als um den Abstieg zu spielen. Das sind wirklich coole Aussichten.

Bleibt abzuwarten, wie sich das Verhältnis zu Gönner Kühne, den man diesmal nicht wollte oder er wollte nicht mehr, in Zukunft entwickeln wird. Aber eigentlich ist es auch egal, denn der HSV ist so oder so am Arsch.