Ehrlich, ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin. Froh, über die ungeheure Ruhe, die Anästhesist Bruchhagen in den Verein gebracht und ihn damit auf Platz 17 der Tabelle geführt hat. Und noch froher bin ich darüber, dass nicht, aber auch gar nichts mehr “nach außen dringt”. Im Kloster Volksparkstadion herrscht das Schweigegelübde, hier steht man zusammen, hier geht man gemeinsam durch dick und dünn.
I’m just kidding.
“Die streng vertrauliche E-Mail, die kürzlich im Aufsichtsrat des HSV die Runde machte, hatte es in sich. Der komprimierte Inhalt: Clubchef Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt sollten weg. Dafür gab es zwei Alternativvorschläge: eine interne Doppellösung mit Finanzvorstand Frank Wettstein als neuem HSV-Chef und Sportdirektor Bernhard Peters als neuem Sportchef. Und eine externe Lösung mit – mal wieder – dem Tutto-Completto-Ausweg Felix Magath. (Quelle: Abendblatt)
Absender dieser Email soll nach Abendblatt-Informationen der liebe Herr Felix Goedhart gewesen sein, eben der liebe Herr Goedhart, der nach 4 Jahren Scheiß-Arbeit im alten, nun auch im neuen Aufsichtsrat sitzen sollte, was sich hiermit wohl erledigt hat. Kein gutes Zeichen für Noch-Präsident Meier, der Goedhart vorgeschlagen hatte und vor allem Wasser auf die Mühlen von Bernd Hoffmann, der bereits in der Wahlkampfphase die miesen Entscheidungen des AR kritisch erwähnte.
Aber nicht nur die Art und Weise ist niedlich, denn natürlich kann sich das Kontrollgremium mit der Ablösung des Vorstandes beschäftigen, vor allem dann, wenn der Erfolg ausbleibt. Der Umstand aber, dass man keine Lösung präsentieren, sondern nur zwei Alternativvorschläge abklopfen wollte, ist an Dilettantismus mal wieder nicht zu toppen. Und dann natürlich die Kandidaten. Was genau hat “HSV-Sanierer” Wettstein eigentlich geleistet, um Bruchhagen beerben zu können? Außer, dass er nicht saniert, sondern weiter verschuldet hat, nichts. Und warum sollte Hockey-Autist und “HSV-Juwelier” Latschen-Bernie Peters den Sportchef machen dürfen?
Der Putschversuch, der nicht die notwendige Mehrheit im Aufsichtsrat fand, ist vor allem deshalb hochbrisant, weil das Kontrollgremium in seiner bisherigen Zusammensetzung nur noch bis zur Hauptversammlung am Dienstag im Amt ist. Warum Teile dieses Aufsichtsrats nun auf der Zielgeraden Tabula rasa machen wollen, ist nicht bekannt. Der naheliegende Verdacht: Noch vor der Präsidentenwahl am 18. Februar mit den Kandidaten Jens Meier und Bernd Hoffmann sollten Fakten geschaffen werden. Noch brisanter wird die Angelegenheit, wenn man bedenkt, dass Goedhart auch dem kommenden Rat angehören soll (Quelle: Abendblatt)
Aha, da sollten also Fakten geschaffen werden. Man könnte auch sagen, dass man aus dem Aufsichtsrat bereits vor der e.V.-Wahl die Rolle des Herrn Meier stärken und Hoffmanns Chancen eindämmen wollte. Hierzu sind einem Gremium bzw. Teile eines Gremiums wohl alle Mittel recht, Hauptsache, man bleibt selbst an der Quelle. Und nun der Witz des Tages. Ich hatte mich ja bereits mehrfach gefragt, warum “Gönner” Klaus-Michael Kühne so unglaublich leise in diesen Tagen war und das Gleiche hat sich offenbar auch das Abendblatt gefragt.
Gegenüber dem Abendblatt bestritt Kühne zudem vehement das Gerücht, dass er der eigentliche Drahtzieher der Putschpläne sei. Eine derartige Initiative ginge nicht von ihm aus, versicherte der Wahl-Schweizer.
Natürlich nicht, wer glaubt denn auch sowas? Wer hätte geglaubt, dass KMK eine Lösung mit seinem Mann im Vorstand, Frank Wettstein, schlecht gefunden hätte und wer denkt ernsthaft, dass Magath-Fan Kühne ein Engagement von Quälix gegenüber Reichsverweser Bruchhagen bevorzugt hätte? Ne, wer sowas denkt, der – denkt.
Fazit: Unmittelbar vor dem 12 Punkte-Spiel gegen Hannover zerlegt sich der HSV in seine Bestandteile. Ein künftiges Miteinander mit den Putschisten und den Herren Bruchhagen und Todt kann es ebenso nicht mehr geben, wie ein Miteinander zwischen Bruchhagen und seinem designierten Nachfolger Wettstein. Jeder, wirklich jeder in jedem Führungsgremium des Hamburger Sportvereins ist extrem beschädigt und nicht mehr tragbar. Fakt ist – der HSV müsste eigentlich noch heute Aufsichtsrat und Vorstand auflösen, aber das wird nicht passieren. Man ist noch handlungsunfähiger als gestern und jeder misstraut jedem. Zu Recht.
Hach, was bin ich froh, dass nichts mehr “nach außen dringt” 🙂
Ja, richtig stark und ein ärgerliches Ergebnis.
Selbst wenn die 50+1 Regel kippen sollte… Was passiert denn dann?
Wenn Brettbein das sogar noch selbst anstößt, schießt er sich doch selbst ins Knie
Die anderen Vereine sind offen für Investoren.
Aber der HSV? Zum einen ist ein ganz schöner Batzen schon verbrannt..
Zum anderen ist der HSV auf den ersten Blick uninteressant, da schon vom ahnungslos Investor verbrannt.
Der HSV gerät gegenüber anderen Vereinen mal direkt ins Hintertreffen
Und: wie Herr Rettig so schön sagte “wenn du eine Pflaume bist, bist du eine Pflaume. Egal wieviel Geld du hast”
Wer heute gesehen hat, wie Köln spielt, weiß, wer Abstiegskandidat ist.
Ich lehne mich aus dem Fenster und tippe (Kostnix…haha, Wortspiel, der Onkel macht Spaß!): HSV und Stuttgart.
Bei Abzug von 8 Punkten wäre der HSV derzeit unterhalb des Rekordlevels von Tasmania.
Dieser Art Alleinstellungsmerkmale sind des Problemdinos Problem nicht.
Mir ist vor allem nicht klar, warum man nicht mal versucht, die Kadersituation zu verbessern.
Wenn Freiburg 2-4 Mios für Waldschmidt bietet, muss man mit dem Geld doch z.B. Holstein mal fragen, ob man den Duksch haben kann.
Oder warum versauert in Frankfurt ein Regäsel als RV auf der Tribüne (weil er an Wolf und Chandler nicht vorbeikommt), aber der HSV verlängert Diekmeier, weil es am Markt keine Alternativen geben soll?
Das sind Aktivitäten, die sich mit der Freizeitplaung von Herrn Todt überschneiden würden.
Herr Todt hat für sich die Gisdolsche Belastungssteuerung eingeführt und konzentriert sich auf die Dinge die er beeinflussen kann. Also auf NICHTS.
Vermutlich wacht er erst wieder aus seinem komatösen Zustand auf, wenn eine seiner vertraglich fixierten Prämien zur Auszahlung ansteht.
Duksch “gehört” St.Pauli, ist nur Leihe
Todt: “Ich konzentriere mich auf die Dinge, die ich beeinflussen kann.”
… das Abendessen mit einem Freund, das Frühstück, die Mittagspause?
Schwer vorstellbar, dass es wahr ist, aber angeblich hat KMK dem bedruckten Fischeinwickelpapier mit seinen Journalistensimulanten – der MoPo – ein exklusives Interview gegeben.
KMK wirkt im Interview arg angefressen, wohl weil man ihn diesmal nicht angebettelt hat.
Als Dealer wäre ich auch stinkig, wenn mein bester Kunde es mit kaltem Entzug versuchen will.
Hallo,
mal eine ganz eifache Frage an Gravesen oder Kerberos, da die beiden ja Fachleute sind !!!
Was wäre mit einer Planinsolvenz ?
Der Verein bekommt doch sechs bis acht Punkte im der laufenden Saison abgezogen, kann man trotzdem die Liga halten,
bleibt man dieser Liga enthalten. Wenn dass nicht der Fall ist, wonach es momentan aussieht, steigt man ab in Liga zwei.
Richtig ?
Gruß
Für eine Planinsolvenz ist der Zug bereits abgefahren. Hier müsste der aktuelle Vorstand (der bliebe auch während des Insolvenzverfahrens im Amt) mit dem Sanierer (begleitet die Insolvenz) einen Insolvenzplan ausarbeiten und die Zustimmung der Gläubiger erhalten.
.
Ich hatte dies vor knapp 2 Jahren angeregt. Dafür hätte man aber zuerst die Fan-Anleihe vorzeitig ablösen müssen (Mittel dazu wären noch durch Kapitalerhöhung vorhanden gewesen), da alle Zeichner der Anleihe auch Gläubiger in der (Plan-) Insolvenz wären. Jetzt fehlen einfach Zeit und Geld.
.
Ein Verein erhält bei Insolvenz grundsätzlich 8 Punkte Abzug. Der Verein kann weiter am Spielbetrieb der Ligen teilnehmen, sofern er die entsprechende Lizenz erhält und der Insolvenzverwalter selbst den Verein weiterführt; dazu bedarf es keiner Planinsolvenz.
.
Dennoch muss es doch nicht gleich auf eine Zerschlagung des Unternehmens herauslaufen, oder ?
Jetzt ist klar warum beim HSV kein Wintertransfer gemacht werden konnte. Der Chefberater war krank: http://www.bild.de/bild-plus/sport/fussball/primera-division/kroos-berater-war-in-lebensgefahr-54671642.bild.html
Ich musste gestern abend schmunzeln, weil ich wusste, dass Du EXAKT das schreibst, was hier zu lesen ist. Was für ein Irrenhaus!!!
Goedhart ist auch nur einer dieser sich selbst überschätzenden Waschlappen ohne was auf dem Kasten. Wie kann man bitte so grenzdebil sein und das Ganze PER EMAIL machen!!! Zum einen, Weil man so etwas nur von Auge zu Auge in einem geschlossenen Raum macht und zum anderen weil es ein Naturgesetz ist, dass beim HSV alles nach außen dringt. Was für eine Pfeife!
Und das Schlimme ist, dass es allen im Aufsichtsrat und Vorstand Scheiß egal ist wie es weitergeht. Denn sonst würden die nicht so agieren wie sie agieren. Diese Firma ist quasi insolvent und dementsprechend müsste man auch handeln und nicht business as usual machen. Jeder kleine Geschäftsführer würde in so einer Situation Angst vor den Knast haben beziehungsweise vor dem Staatsanwalt und er würde alles tun, um die finanzielle Situation zu verbessern. Und es würde keine Rolle spielen ob man nun absteigt oder nicht. Das ist halt die gehirnlose Fußball Familie. Alles Pfeifen!!!
Hoffentlich kriegen sie Sonntag einen auf den Sack und alle Mannschaften davor gewinnen. Dann gehen langsam die Lichter aus.
” … Sportchef Todt lässt sich von den Berichten nicht aus der Ruhe bringen. “Ich weiß nichts von diesen Plänen. Aber es ist wohl normal, dass es in unserer Situation Kritik gibt”, sagte er gegenüber dem Hamburger Abendblatt: “Ich konzentriere mich auf die Dinge, die ich beeinflussen kann.” … ”
Klingt, als legt er wieder die Füße hoch und macht gar nichts. 😉
Kleines Update zum Thema 50+1
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/716463/artikel_dfl-verweigert-kind-uebernahme-von-hannover-96.html
Wenn Du glaubst mehr geht nicht mehr,
kommt der nächste Klopps daher…
So geil,
1. Wettstein sollte mal mit Kind telefonieren
2. Logo wollten Teile des AR mit Magath ins Geschäft kommen, inkl. Kühne. #Angst vor TeamHoffmann
3. Hoffmann will die 75% sehr offensiv erhalten und trotzdem zu Kühne das Verhältnis verbessern.
Ich glaube nicht daran.
Ergebnis – HSV Teufelskreis
Machtkampf und Politik begleiteten den HSV seit Jahren. Da bleibt keine Zeit für das Sportliche
Der Antrag – das genehmigte Kapital auf 24,9% per Satzungsänderung in der AG zu begrenzen – bedeutet doch nicht, dass man grundsätzlich nicht noch weitere Anteile der AG über künftige Kapitalerhöhungen verkaufen kann oder will. Dieser Antrag “korrigiert” doch lediglich die Generalermächtigung für den Vorstand nach Gutdünken handeln zu können.
.
Ich persönlich unterstütze diesen Antrag und bin dennoch ausdrücklich für weitere Anteilsverkäufe bis zu 49,8% – nur eben nicht über eine Generalermächtigung für den Vorstand! So würde ich persönlich sofort einem konkreten (weiteren) Anteilsverkauf unter der Bedingung der Sicherstellung zustimmen, dass kein Aktionär alleine dadurch mittelbar oder unmittelbar eine Sperrminorität (also über 24,9%) erlangt. Gerne kann am Ende (bei Entfall von 50+1) der Verein selbst dann auch lediglich nur noch 25,3% halten – sich also bei 3 externen Investoren mit einer Sperrminorität begnügen. Auch würde ich den Investoren über eine Vereinbarung die entsprechende Anzahl der AR-Mitglieder zubilligen, ggf. den AR bis zu 10 Mitgliedern vergrößern (je 10% = 1 AR-Mitglied).
.
Ich möchte gerne K-M Kühne und/oder Chinesen und Andere als Investoren – der Verein muss und soll doch keineswegs der “Beherrscher” der AG sein. Nur möchte ich den HSV weder an K-M Kühne noch an Chinesen übergeben und damit den Verein eben nur durch einen dieser Protagonisten ersetzt wissen. Dies wäre auch wider dem Sinn einer Aktiengesellschaft.
.
Danke für deine sehr nachvollziehbare Stellungnahme / Erläuterung.
Das heißt ja, dass an Herrn Kühne nur noch ca. 4 Prozent Anteile verkauft werden können, was nicht einmal den Verlust dieser Saison deckt.
Wenn kein anderer Investor mit bis zu 24,x Prozent einsteigt, bleibt nur die Insolvenz. Und bei Bruchhagen/Todt wird niemand einsteigen, da müssten schon Kaliber wie Bierhoff oder Flick, evtl. auch Magath, und als Sportvorstand Hrubesch oder Philipp Lahm u.a. geködert werden.
Mir tun die HSV-Mitglieder leid, es ist ja völlig unklar, was Meier vs. Hoffmann mit wem als Investor in welcher Dimension wollen.
Tja, dann kommt es eben zur Insolvenz und hoffentlich jagen dann endlich die Mitglieder die ganze Bande von Strippenziehern und Vereinsmeiern vor einem “echten” Neubeginn zum Teufel.
.
Ein Traditionsverein wie der HSV mit knapp 80.000 Mitgliedern muss die Kraft zu einem Neubeginn in sich tragen. Fehlt es hingegen an dieser Kraft zum Neubeginn, dann war und ist dieser Verein bereits nur noch eine leblose Hülle, dessen endgültiger Untergang wahrlich kein Verlust ist.
.
Das sollte in der Geschäftstelle eingerahmt an der Wand hängen und ebenso in den Köpfen aller 80000 tief eingebrannt sein !
Die möglichen Szenarien bzw. Optionen von Insolvenz aufzuführen wäre sicher sehr nützlich und erhellend.
Es könnte evtl. auch zur Eindämmung, Relativierung und Versachlichung der sehr verbreiteten traumatischen Angstreflexe vor einem solchen “Untergang” dienen.
Wäre dies nicht ein wunderbares zukunftsweisendes Gastblogthema ? 😉