Es passiert wirklich nicht oft, dass mir die Worte fehlen, aber in diesem Fall…

Da wurde der im Sommer auslaufende Vertrag von Clubchef Bruchhagen noch um ein Jahr bis Sommer 2019 verlängert. Was zu dem Zeitpunkt aber noch niemand wusste: Schon bei der Verlängerung soll sich ein Großteil des Aufsichtsrats einig gewesen sein, dass der HSV im Sommer einen neuen Vorstandsvorsitzenden brauche, den man allerdings ohne Hast suchen wollte. Genauso wie einen neuen Sportchef.

So holte sich Todt im Aufsichtsrat einen deutlichen Korb, als er für den 30 Jahre alten Kreuzbandrissrekonvaleszenten Nicolai Müller einen Dreijahresvertrag (plus einjähriger Option mit einer Gehaltssteigerung um mehr als ein Drittel) vorlegte.

Nein, dass ist keine Realsatire, das ist die Realität im Volkspark. Gestern formiert sich der neue „Rat der Eierköpfe“ als sei nichts geschehen, Wetzstein und Bruchlandung sind beste Kumpels und der Tod plant seine nächste Scouting-Tour nach Papua Neuguinea. Sorry, aber die leben doch in einer Matrix.

Haupt­ver­samm­lung der HSV Fuß­ball AG im VIP-Be­reich der West­tri­bü­ne des Volks­park­sta­di­ons. Sogar In­ves­tor Klaus-Micha­el Kühne (80) war per­sön­lich an­ge­reist. Der Mil­li­ar­där hält 20,57 Pro­zent der An­tei­le an der Fuß­ball AG – und gab sich dies­mal eher mo­de­rat. (Bild)

Hatte wirklich jemand gedacht, nur weil Kühne da auftaucht, wird plötzlich Klartext gesprochen? Am Arsch. Die sind alle viel zu sehr damit beschäftigt, sich die Ämter, Posten, Gehälter und „Nebengeräusche“ zuzuschanzen, denen geht sowohl die Wahrheit wie auch die Zukunft dieses Vereine am Hintern vorbei.

Doch bleibt das Gremium wirklich für die gewählten fünf Jahre in dieser Konstellation bestehen? Sollte Meier auf der Mitgliederversammlung am 18. Februar (Sonntag) die Präsidentschaftswahl gegen Herausforderer Bernd Hoffmann verlieren, könnte der neue Aufsichtsrat schnell wieder Geschichte sein.

Denn Hoffmann hätte als Wahlsieger das Recht, den Aufsichtsrat nach seinen Wünschen umzubauen oder gar aufzulösen. Vermutlich würden dann nur noch Jansen und Peters dem Rat angehören. Doch dafür müsste Hoffmann sich zunächst einmal gegen Meier durchsetzen. (Abendblatt)

Unabhängig vom Ausgang der Wahl muss man hoffen, dass es dazu kommt. Wobei natürlich auch im Falle eines Wahlsieges Hoffmanns nicht gesichert ist, dass all das eintreffen wird. Zu oft hat man in der Geschichte des HSV Hoffnungen in eine Wahl gesetzt und wurde anschließend bitter enttäuscht. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass sich in drei Wochen die Herren Goedhart und Hoffmann in den Armen liegen, so wie heute die Herren Bruchhagen und Wetzstein ihre Freundschaft feiern.

Ich könnte mich jetzt noch stundenlang auskotzen, aber ich bin einfach nur noch sprachlos. Sprachlos wegen dieser Scheinheiligkeit, dieser Intrigen, dieser Selbstoptimierung, dieser Lügenmärchen und sprachlos ob der Dummheit der Mitglieder, die all das klaglos mitmachen.

Seit Wochen hängt die Nummer, in Kürze aber soll wieder Bewegung in die Vertragsgespräche des HSV mit Dennis Diekmeier kommen. Der Grund: Weil Diekmeiers Berater Volker Struth drei schwere Operationen verdauen muss und ausreichend Zeit braucht, um wieder zu Kräften zu kommen, ruhten die Verhandlungen. Nun aber übernimmt Struths Partner Sascha Breese die Gespräche.

Diekmeier und der HSV-Poker. Knackpunkt der Gespräche war bislang die Laufzeit des neuen Vertrages. Der HSV bietet seinem Rechtsverteidiger einen Kontrakt über zwei Spielzeiten an, Diekmeier möchte einen Dreijahresvertrag haben. Ansonsten tendiert der 28-Jährige dazu, ein ihm vorliegendes Angebot aus der Premier League anzunehmen. (Quelle: Mopo)

Ich kann nicht mehr.

Glückwunsch Rodolfo zur Beförderung.