Ohnmachtsanfall 1. Klasse

Die Panik beim HSV hat eine neue, allerdings erwartete Dimension erreicht. Vor wenigen Stunden postete der Supporters Clob auf seiner Facebook-Seite:

Ist es euch wirklich so egal, ob der HSV absteigt?

Vergangenen Sonntag, kurz vor 20 Uhr. Der HSV hat zu Hause gegen Hannover 96 nur 1:1 gespielt. Die Reaktion der HSV-Fans: Stille. Keine Pfiffe, keine Pöbeleien, kein Ärger, keine Proteste. Einfach nur Stille. Schockstarre. Viele haben den Abpfiff auch gar nicht mehr mitbekommen, sondern hatten frühzeitig das Stadion verlassen. Sogar die Absperrungen vor der Geschäftsstelle konnten nach wenigen Minuten wieder abgebaut werden. Hatten sich dort 2 Wochen vorher bei der Heimniederlage gegen Köln noch ein paar Fans zum Protestieren eingefunden, war dieses Mal einfach niemand mehr da. Daher die ernstgemeinte Frage: ist es euch wirklich so egal, ob der HSV absteigt? Uns nämlich nicht. Ganz und gar nicht.

Die letzten Jahre waren für uns alle nicht einfach. Sportlich wie vereinspolitisch. Ständige Wechsel in Mannschaft und verantwortlichen Positionen, dazu die wiederholte sportliche Talfahrt und der andauernde Kampf gegen den Abstieg haben die HSV-Fans müde gemacht. Zermürbt. Kraftlos. Gleichgültig. Das ist alles nur menschlich und irgendwie auch verständlich. Nach den Geschichten in der Presse vor dem Spiel ist das Verhalten erst recht nachzuvollziehen, ohne diese Geschichten im Detail bewerten zu wollen.

Aber ist das der richtige Weg? Ist der HSV jetzt „endlich“ dran? Wollen wir den Abstieg jetzt „endlich“ einfach so hinnehmen? Vielleicht wäre das wirklich die einfachste und bequemste Möglichkeit, mit der Situation umzugehen. Aber ist es auch das, was uns Fans ausmacht? Ausmachen sollte? Uns Supporters? Uns allen, die wir seit Jahren für den HSV leben und ihn begleiten? Einfach? Bequem? Sind das wirklich die Eigenschaften, welche die Jungs und Deerns aus Hamburg ausmachen? Die Jungs und Deerns aus dem Norden, die jedem Sturm mutig gegenüberstehen?

Sturmerprobt, das war der HSV Slogan zu Saisonbeginn. Nicht nur beim aktuellen blauen Auswärtstrikot, auch beim Auswärtsspiel in Berlin wurde dieses Motto in der damaligen Choreo aufgegriffen. Sturmerprobt, und das seit Jahren schon. Und aktuell ist der HSV wieder in einem Sturm, wenn nicht sogar in einem Orkan. Unser HSV. Den wir alle lieben und dem wir alle treu ergeben sind. Und dann wollen wir es uns einfach und bequem machen und aufgeben? Ist das die Hamburger Art, damit umzugehen? Wir glauben nicht.

Und daher appelliert der Supporters Club nicht nur an euch, er fordert euch sogar auf:

Seid nicht nur sturmerprobt, sondern stemmt euch mit aller Macht und Kraft dem Sturm entgegen. Mit allem was ihr habt. Denn das ist genau das, was uns in den letzten Jahren ausgemacht hat. Wenn es stürmisch für den HSV wird, wenn es hart für den HSV wird, wenn es eng für den HSV wird, dann stehen wir alle nicht nur eng zusammen, sondern geschlossen hinter unserem HSV. Nennt es „Jetzt erst recht!“, nennt es „Alle Mann an Bord!“, nennt es wie ihr wollt, drauf geschissen, ist auch völlig egal – die Hauptsache ist, dass wir alle weiterhin gemeinsam den HSV unterstützen. Alles geben. Für den HSV. Und wenn es nur darum geht, am Ende sagen zu können, dass wir als Fans alles gegeben haben.

Denn eigentlich ist es euch und uns ja nun wirklich nicht egal, ob der HSV absteigt.

Euer HSV Supporters Club
#nurderHSV

Nun, was eigentlich ein Aufruf zum Unterstützen, Durchhalten, Weitermachen, Auflehnen oder was auch immer sein sollte, entpuppte sich binnen Minuten zum nächsten Eigentor. Lest die Top-Kommentare selbst

Timo G. Staeck

Jupp ist egal.
Lieber in der zweiten Liga mal ein paar Siege und eine anständige Saison bejubeln als Jahre lang 34 Spieltage lang ärgern nur um zu sagen hey wir sind „warum auch immer“ mal wieder nicht abgestiegen

Patrick Martens

Euer ernst? Ihr fragt die Fans, mit einem Bild der Ultras, ob der HSV uns egal ist?
Fragt das mal einige Spieler! Fragt das mal die Hampelmänner um Goedhardt etc.
Ich bin wahrlich niemand der gegen jemanden schießt aber die Fans wieder und wieder in die Pflicht zu nehmen ist billig! WIR sind immer da! Zahlen für immer mehr Geld für unsere DK, obwohl immer mehr Eventfans kommen, die vorm Abpfiff, nicht nur bei Rückständen, sondern auch in der 80. Minute bei einem 0-0 im Nordderby ggn. Bremen sich verpi****.
WIR reisen dem HSV in der Woche nach Freiburg hinterher, 4 x in der Hinrunde am Freitag Abend auswärts, geben Vollgas im Support nach dieser bodenlosen Frechheit an Leistung ggn. den Tabellen 18!
Und ihr fragt ob der HSV uns egal ist? Spieler kommen, Spieler gehen – der Verein bleibt! Die Erste Liga bleibt!
Und ihr, als Abteilung des Vereins solltet mit dem wichtigsten was der Verein hat – den Fans – sorgsamer umgehen und viel mehr wertschätzen das der HSV die geilsten und treusten Fans der Welt hat! 

Julian Buchhop

„Täglich“ (egtl. Jährlich) grüßt das Murmeltier.
Ich musste schon ein bisschen schmunzeln, hätte aber auch genau so gut heulen können. Jedes Jahr kommt diese Frage oder irgendwelche Durchhalteparolen.
Da fragt man sich, meint ihr das noch ernst oder schreibt ihr es, weil ihr es schreiben müsst?
Denn genau genommen sind es die Fans die euren Arbeitsplatz bezahlen.
Jedes Jahr bekommt der Fan eigentlich nur auf die Fresse, sei es der schlechte Fußball, der unfähige Vorstand, Erhöhung der Dauerkartenpreise.
Jeder der mittlerweile nicht gleichgültig geworden ist, geht wahrscheinlich schon nicht mehr hin.
Und eine Antwort auf eure Frage, egal ist es mir nicht. Sollte es passieren, wage ich zu behaupten, zerbricht der ganze „Verein“.

Se Pri

Mir ist es mittlerweile lieber, dass der HSV 1-2 gute Jahre in der 2. Liga spielt, als mir noch eine weitere schlechte Saison in der Bundesliga anzutun. Ich bin jetzt über 20 Jahre HSV-Fan, aber irgendwann hat man es einfach satt sich diese Rumpeltruppe anzuschauen. Jedes Jahr Abstiegskampf mit Durchhalteparolen und dann werden wieder zig Millionen in zweitklassige Spieler investiert um keinen Schritt nach vorn zu machen. Abstieg, Kaderbereinigung und dann mit einer jungen und hungrigen Mannschaft wieder hoch. Und endlich mal weg von den alten Ansprüchen….auf junge Spieler mit Potenzial setzen und schönen Fußball spielen….!

Peter M. Aduasen Ich habe mein erstes Spiel im Stadion 1978 gesehen und ich bin nach den letzten Jahren einfach nur noch erschöpft.
Wisst Ihr, was ich im Stadion gesagt habe?
“Es ist mir egal, in welcher Liga wir spielen. Aber es ist einfach so, dass es mehr Spaß macht, ab und zu mal ein Spiel zu gewinnen, als immer nur auf die Fresse zu kriegen.”
Diese Truppe ist einfach nicht erstligatauglich.
Und ja, ich bleibe HSV Fan.
Und ja, ich werde auch in der 2. Liga meine Dauerkarte haben

Und das geht endlos so weiter. Wer gedacht hatte, dass der SC mit diesem Aufruf eine Welle der Solidarität würde entfachen können, der lag falsch. Am 03.02.2018 schrieb ich folgenden Blog

Danach kam die Affäre Goedhart, dann macht der Aufsichtsrat einfach so weiter, als wäre nichts gewesen…

Das Maß ist voll!

Von | 2018-02-07T18:20:13+01:00 7. Februar 2018|Allgemein|39 Kommentare

39 Comments

  1. Micha 7. Februar 2018 um 19:09 Uhr

    Geiler Bumerang, die Rede an die Fans des SC. Der HSV wird längst mehrheitlich als eine arrogant abgehobene Verarschungs-Maschine von Abzockern und Selbstdarstellern wahrgenommen.

    “Joerg Kohlmorgen Die Mannschaft muß die Ergebnisse bringen um nicht abzusteigen.Ob ein Fan da jubelt…pöbelt…oder was auch immer…ich glaub nicht das es die Mannschaft besonders interessiert.Bei dem seelenlosen gekicke würde mich das jedenfalls wundern.Und wenn es dann so ist…dann geht’s halt runter.Auch in der 2.Bundesliga wird Fußball gespielt.Vielleicht schaffen wir da ja sogar einen Mittelfeld Platz.Für mehr wird’s da leider auch nicht reichen.”

  2. Saschas Alte Liebe 7. Februar 2018 um 19:21 Uhr

    ich muss feststellen bei mir eine gewisse Tendenz zum Event-Zuschauer in Sachen Katastrophe zu bemerken.
    Beinahe freu’ ich mich schon immer über das nächste Spektakel grenzensprengender Peinlichkeiten, unsagbar dämlicher Interviews und Verarschungsversuche von Vereinsseite, Katastrophenmeldungen und lächerlicher Intrigenspinnereien.
    Das ist im mindestens Wochentakt ein Zuverlässiger garant für Witze, schräge Annekdoten und einfach lustige Geschichten.
    ich hab genug Abstand, um viel Spaß am Absurden zu gewinnen. Der HSV bietet einfach besten Nährboden für Ironie, Satire, Sarkasmus und Zynismus im Überfluss.
    Es reicht für zwei Blogs an einem Tag !
    Und ich kann’s mir auch nicht wirklich gut verkneifen…
    Mal schau’n, was als nächstes kommt. 😉

  3. Raschi 7. Februar 2018 um 19:50 Uhr

    Der SC bringt es auf den Punkt. Wenn es am Ende der Saison runter geht – egal wie weit – dann ist das eine Erlösung und da passt genau ein Wort: “Endlich!”

  4. db 7. Februar 2018 um 20:35 Uhr

    “… Unser HSV. Den wir alle lieben und dem wir alle treu ergeben sind. …”
    .
    Genau DAS ist m.E. das eigentliche Problem.
    Grave, den von dir hier mehrfach propagierten Spruch “Das größte Kapital des HSV ist die Dummheit seiner Fans” fand ich anfangs ziemlich krass, mittlerweile kann ich den voll und ganz unterschreiben.
    .
    Für mich war seit geraumer Zeit nicht mehr nachvollziehbar, dass gestandene Leute mit einem IQ oberhalb der Zimmertemperatur dieser Vereinsführung und dieser Mannschaft blind ergeben sind, ihre sauer verdiente Kohle diesem Management in den Rachen schmeißen und vor allen Dingen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit verplempern.
    Das hat entweder was von Masochismus und ist unendlich naiv.
    .
    Zum Glück wachen immer mehr Leute auf, was sich auch in den obigen Kommentaren auf FB widerspiegelt.
    .
    Nicht nur das Kapital der HSV AG wurde von Didi & Co. blind verbraten, sondern das Kapital bzgl. der Dummheit der Anhängerschaft schmilzt ebenfalls immer weiter zusammen.
    Bin gespannt, wie der Zahlenjongleur und “Märchenonkel” Wettstein dies den Medien mal erläutern wird.
    .
    Bin mir sicher, dass der Supporters Club beim unvermeidlichen Abstieg des HSV eine “Dolchstoßlegende 2.0” publizieren wird.

  5. Wenzel 7. Februar 2018 um 20:55 Uhr

    Pfeifen im Wald, Lippenbekenntnisse.
    Kaum glaubwürdig, aber so ist Fandasein, das kenne ich von mir selbst.

    Einig bin ich nur in eienm Punkt: dieser “Verein” gehört weg. Soz:. “Der Hamburger Weg”.

  6. Volli 7. Februar 2018 um 21:02 Uhr

    Anstatt immer wieder die Fans in die Pflicht zu nehmen, und mit irgendwelchen Durchhalteparolen daher zu kommen, wäre es die Aufgabe des SC gewesen, auf diese grausame Fehlentwicklung mit Konsequenzen zu reagieren. Stadionboykott und der Aufruf zu Fanprotesten wären angemessene Reaktionen gewesen. Aber dazu fehlt den Pfeifen wohl die Traute, oder die nötige Intelligenz. Lieber hüpfen bis zum Untergang, als willenlose Vereinssoldaten in der Nordkurve!

  7. Micha 7. Februar 2018 um 21:34 Uhr

    Die gleiche Tendenz ist auch / sogar im Proll-Blatt “Mopo” unter dem Bericht “Gewählt! Das ist der neue HSV-Aufsichtsrat” zu erkennen:

    Haha: 527

    Wütend: 267

    Love: 72

    Traurig: 67

    Wow: 62

    Der Verein hat in den eigenen Reihen fast keinen emotionalen Rückhalt mehr, völlig zu Recht!

  8. Bidriovo 8. Februar 2018 um 00:12 Uhr

    Jedes Jahr aufs neue der Appell an die HSV-Fans irgendwas besonderes zu tun, damit die Herren Profis sich mal bemüßigt fühlen Fußball zu spielen? Es ist genug. Dann soll der Verein die Leute bezahlen, wenn sie sie als Ansporn benötigen, anstatt ihnen jedes Jahr mit noch höheren Preisen bei gleichbleibender mieser Leistung das Geld aus der Tasche zu ziehen.

  9. Sag' Tschüss Dino 8. Februar 2018 um 00:35 Uhr

    Wozu noch diese Emotionen?

    Abstieg, Insolvenz und bis dahin kann die kommende Vereinsführung erst einmal üben:

    https://www.ratgeberspiel.de/wp-content/uploads/2012/12/MONOPOLY_HSV_Packshot_3D_Gameboard.jpg

  10. Andreas 8. Februar 2018 um 06:50 Uhr

    Manch einer mag einfach nicht der Realität in die Augen schauen, deshalb geben viele Fans immer wieder Durchhalteparolen raus.
    Für die ist man dann kein „echter Fan „. Denn ein echter Fan steht immer zu seinem Verein.
    Irgendwann kippt das dann, ich glaube an dem Punkt sind wir jetzt.

    Viele haben nicht das Hintergrundwissen, schlimmer noch, sie wollen es gar nicht hören.
    Ich kann für mich auch nur noch sagen, Schüss 1.Liga
    Sky ist abbestellt, nur die Hoffnung bleibt das es sich noch einmal wieder lohnt eine gute Fussballtruppe zu sehen die HSV heißt, vielleicht in den nächsten Jahren.
    Solange noch dem …. der den Ball unterm Hemd putzt …. eine Vertragsverlängerung angeboten wird, fehlen mir ohnehin die Worte…..
    Lg
    Andreas

  11. Mosche 8. Februar 2018 um 06:51 Uhr

    und Hochstätter ist wieder zu haben, aber nee, zu spät. (kostet keine Ablöse mehr)

  12. saschas Alte Liebe 8. Februar 2018 um 08:17 Uhr

    ich denke, all diesen Supportern würde im Falle einer Katastrophe einfach ihr wichtigster Lebensinhalt in Frage gestellt. Immer drehte sich alles Wichtige um ihren HSV und die ganze ritualisierte Show drumherum.
    Jetzt verschließen sie lieber ihre Augen vor der Realität, im Grunde seit langem um diesen zentralen Lebensinhalt beschissen worden zu sein. Das ist schon schwerer Tobak für meist so einfach gestrickte Leute.
    Es darf einfach nicht sein…

    • Raschi 8. Februar 2018 um 10:44 Uhr

      Ich denke, Du hast Recht, würde aber sagen, dass ihre Rolle wesentlich aktiver war und ihre Verantwortung damit weitaus größer ist. Sie sind nicht um etwas beschissen worden, es war Selbstbeschiss, der mit ihrem Putsch gegen Hoffmann anfing. Hochmut kommt vor dem Fall und Realitätsverweigerung kaschiert die eigene Schuld. Es ist wesentlich einfacher, einfach weiterzuhüpfen und sich in pathetischen Ausdünstungen als “treu ergeben” zu bezeichnen, als der Wahrheit ins Gesicht zu blicken, sich der eigenen Schuld und Verantwortung mit Größe und Selbstkritik zu stellen und sich für sein Handeln samt den daraus resultierenden Folgen zu entschuldigen. Sich jetzt hinzustellen, Nibelungentreue und bedingungslosen Support einzufordern, zeigt eigentlich nur, dass der SC sein damaliges Verhalten und vereinspolitisches Wirken mit all seinen verheerenden Langzeitfolgen immer noch nicht reflektiert hat, sich immer noch nicht getraut hat, sich ihm und seiner Verantwortung zu stellen und seine eigene Rolle aufzuarbeiten. Unter-den-Teppich-kehren ist aber ohnehin die Hamburger Krankheit, im Grunde genommen schon HSV-DNA. Mag ja sein, dass es beim SC eine gewisse Ahnung von den eigenen Fehlern aus der Vergangenheit, als man noch Politik machte, ins Geschäft eingriff, Umstürze plante und betrieb, gibt und man diesen Fehler auf keinen Fall ein zweites Mal begehen will und sich deshalb lieber raushält, aber man kann den gleichen Fehler auch auf zwei verschiedene Arten begehen, man kann etwas beenden, was gut läuft und etwas “treu ergeben” hinnehmen, was unweigerlich auf den Abgrund zuführt. Was ist besser? Das Ruder rumzureißen, wenn man auf Kurs ist oder es nicht zu tun, wenn “Allemann an Bord” sehen, dass man gleich kollidiert und untergeht?
      Der SC hat nicht wirklich was gelernt, er schätzt Situationen weiterhin falsch ein, will sich mit irgendwelchen Appellen ins rechte Licht rücken obwohl über ihm immer noch ein sehr, sehr dunkler Schatten liegt, er ist weiterhin von einem aktiven, organisierten Fanklüngel, der sich kennt, geführt. Und gerade für die aktivsten von ihnen, ist der HSV “die Welt”, eine Welt, die man sich nicht kaputtmachen lässt und zur Not “bis aufs Blut verteidigt.” Ich behaupte, dass der SC bzw. die aktiven SCler nach wie vor eine Zeitbombe mit eigenen Parallelinteressen ist, die jederzeit wieder hochgehen kann, die weiterhin zahlreiche “treu ergebene” mobilisieren kann, womöglich schon am 18. Februar, denn da kehrt ja immerhin der alte Erzfeind auf die Bühne zurück und den gilt es unbedingt zu verhindern. Sonst hätte man damals ja einen Fehler gemacht, wo wir wieder an dem Punkt von oben wären. Sich das und die damit verbundene Schuld, die damit verbundene Verantwortung einzugestehen erfordert Größe und ist schmerzhaft, viel schmerzhafter als es ein Abstieg je sein könnte.
      Und so gibt man sich jetzt lieber loyal, rechnet insgeheim wohl sogar damit, mal wieder als “beste und treuste Fans der Welt” betitelt zu werden, übersieht dabei aber, dass falsche Loyalität auch nichts anderes als falsche Vereinspolitik ist, mit der man sich zum Komplizen der Verantwortlichen und damit auch wieder mal ein Stück weit selbstverantwortlich macht. Alles wie gehabt also.
      Nur der HSV! Nur der SC!

      • Thomas Vernunft 8. Februar 2018 um 16:59 Uhr

        Und wohin diese Einstellung geführt hat, kann man ja in den Geschichtsbüchern nachlesen:
        Nibelungentrrreue bis zum bitterrrren Ende !
        Aber von Fanboys kann man keinen Fanboy-Boykott erwarten. Hach, was für ein Wortspiel 🙂

    • Ex-HSVer im Herzen 8. Februar 2018 um 14:21 Uhr

      Auf den Punkt!!!
      Obwohl das eigentlich nicht ganz richtig ist… denn auch in der zweiten Liga würden diese Hohlbirnen weiterhin ins Stadion pilgern. Es würden dann halt nur 30.000 andere zu Hause bleiben.

      Was jedoch für die Dummheit der Fans spricht ist dieser Fanatismus, dass man unbedingt in der ersten Liga bleiben muss. Denn wo ist schon der Unterschied zwischen Abstiegskampf in der ersten Liga und einigermaßen vernünftige Platzierung in der zweiten Liga? Letztlich gibt es keinen.

  13. Dennis61