Liebe Leser,
aktuell erscheint in der ZEIT dieser mehr als lesenswerte Artikel, leider hinter einer Bezahlschranke. Natürlich muss man dafür Verständnis haben, denn auch die ZEIT muss Geld verdienen. Ich finde es nur überaus bedauerlich, dass aus diesem Grund zahlreiche Interessenten keinen Zugang zu diesem Werk erhalten werden und ihnen die Inhalte somit verschlossen bleiben. Keine Ahnung, ob die ZEIT nun ein Riesenproblem damit hat, wenn ich in diesem kleinen Nischen-Blog Auszüge aus dem Artikel veröffentliche. Wenn dem so ist, bitte ich um Nachsicht und um Benachrichtigung, ich nehme die Teile dann sofort wieder raus. Euch Lesern empfehle ich auf jeden Fall, den Artikel zu lesen und bestenfalls ein ZEIT-Abo zu kaufen, es lohnt sich.
FOLGE 3
Der erste Gegenspieler
Der Mäzen hat Macht und spielt mit ihr. Er gibt dem NDR ein Interview, in dem er die Fans um finanzielle Mithilfe bittet: »Auch bescheidene Summen sind willkommen.« Gleichzeitig droht er damit, selbst nichts mehr zu geben. Er werde jetzt eine kleine Pause einlegen, sagt Kühne.
Um ihn wird es ruhiger. Dafür tritt ein anderer Mann ins Rampenlicht: Trainer Bruno Labbadia. Die Saison 2015/2016 geht gut los, der Coach führt den HSV ins Mittelfeld und wird zur lange ersehnten Identifikationsfigur. Dietmar Beiersdorfer wollte ihm schon nach der Rettung im Mai 2015 »mit eigenen Händen« ein Denkmal bauen, die Fans lieben ihn, er wird zum Hamburger des Jahres 2015 gewählt. Am Ende der Saison steht der Verein auf Platz 10. Ein großer Schritt, nachdem er zweimal hintereinander auf Rang 16 gelandet war. Für den Mäzen ist das anscheinend nicht genug.
Er wird ungeduldig, sagt im Sommer drohend über Labbadia: »Abwarten, ob der Trainer das Team in Form bringen kann.« Die Vorstellungen liegen weit auseinander. Labbadia möchte Spieler wie Max Kruse oder Martin Harnik, die in Hamburg groß geworden sind und sich mit dem Verein identifizieren. Beiersdorfer und Kühne wollen Spieler, die nach Verheißung klingen. Wie Alen Halilović, ein junger Zaubertechniker vom Weltclub FC Barcelona. Labbadia ist nicht überzeugt, er hat Sorge, dass ein Künstler wie Halilović nicht ins System passt. Kühne und Beiersdorfer ist das egal. Halilović kommt, Labbadia sieht Mängel beim Training, setzt ihn nur sporadisch ein. Ein Mitglied des Aufsichtsrats, der Kühne-Mann Felix Goedhart, soll Labbadia daraufhin einberufen und ihm erklärt haben, wie er Halilović einzusetzen habe.
Es ist ein Kampf, den der Coach nicht gewinnen kann. Erst wird er isoliert. Dann gefeuert. Der erste echte Gegenspieler des Mäzens muss am 25. September 2016 gehen.
FOLGE 4
Auf dem Höhepunkt der Macht
Klaus-Michael Kühne macht gern Kreuzfahrten. Im Sommer 2014 freundet er sich auf einer Reise nach Norwegen mit dem ehemaligen Bundesliga-Manager Reiner Calmund an. Calmund rät Kühne, die Rechte am Stadionnamen zu kaufen, Kühne folgt dem Rat und gibt der Arena ihren alten Namen Volksparkstadion zurück. Eineinhalb Jahre später sind die beiden Männer wieder gemeinsam auf einem Schiff, diesmal in Asien. Kühne, so erzählt es Calmund später, habe ihm gesagt, er wolle noch mal richtig in die Mannschaft investieren, und habe ihn um Beratung gebeten. Calmund entgegnet, er sei zu lange aus dem Geschäft, empfiehlt ihm aber einen guten Freund, Volker Struth, einen der erfolgreichsten Spielerberater der Welt. So kommt es, dass der Mäzen zwei Männern vertraut, die keinen offiziellen Posten beim HSV, aber Einfluss auf den Geldgeber haben. Im Verein rebelliert niemand offen. Der Spiegel zitiert aus internen Dokumenten, dass der Club beschlossen habe, »die Vorschläge des Beraters gewissenhaft zu prüfen«.
Es entsteht ein Netz in und um den HSV, das für den Mäzen nicht besser gesponnen sein könnte:
Der Verein ist abhängig von seinem Geld, um neue Spieler zu finanzieren. Welche Spieler die besten für seinen Verein sind? Darüber informiert ihn auch sein Berater Volker Struth. Bis November 2016 gibt es eine Zusammenarbeit, das bestätigt Struths Agentur SportsTotal.
Verantwortlich für die Transfers ist Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer, der entwaffnend ehrlich zugibt: »Es mag den Fall geben, dass er sagt, in den Spieler möchte ich nicht investieren. Dann kommt ein anderer.« Mit »er« ist Kühne gemeint.
Und trainiert werden die Spieler vom neuen Coach Markus Gisdol, den Kühne – zumindest einige Monate lang – schätzt. »Der Trainer macht seine Sache sehr gut, ihn unterstütze ich«, sagt Kühne im Januar 2017. »Er hat seine Vorstellungen, was er machen kann. Ich hoffe, dass das Management ihn lässt. Dann werde ich auch weiter zur Verfügung stehen.«
Der Kreislauf ist perfekt. Das Problem ist nur: Die Ergebnisse auf dem Platz sind es nicht. Im Gegenteil.
(Quelle: http://www.zeit.de/2018/08/hsv-klaus-michael-kuehne-maezen)
Genau wie Jugendliche am Computer Fussball Manager Spiele spielen, spielt Kühne scheinbar, mit einem real existierenden Verein sein Spiel! Das größte allerdings, ist folgender Fakt “Inzwischen ist ein Mitglied des Wirschaftsprüfungsunternehmens KPMG Vorsitzender des Aufsichtsrats” Geht’s denn noch? Das Unternehmen, dass den Wert des HSV, auf wunderbar günstige Konditionen für Kühne festgelegt hat. Und Meier behauptet, man hätte endlich einen vollständig unabhängigen Aufsichtsrat. Ich bin mittlerweile fassungslos. Sehen die beiden Zukunftsvisionen für den HSV etwa so aus? 1. 50+1 fällt, und Kühne übernimmt den ganzen Laden, oder 2. Insolvenz.
Ich habe die Folgen 5 – 8 schon gelesen. Er ist im Hamburg-Teil auf Seite 4-5 angedruckt. Es ist eine hervorragende Zusammenfassung der Geschehnisse der letzten Jahren. Wer verfolgt welche Ziele, wer steht unter wessen Einfluss. Mein Fazit: Die Interessen des HSV hat keiner der Beteiligten zuvorderst zum Maßstab seines Handels gemacht. Am ehesten vielleicht noch Heribert Bruchhagen – trotz seines eitlen und arroganten Auftretens versucht er noch am ehesten, der Macht und Kontrolle der Kühne-Vertrauten etwas entgegen zu setzen.
KPMG war es übrigens, die den Wert des HSV auf 250 herunter rechneten, nachdem der HSV eigentlich mit einem Wert von 400 Millionen plante. Das hat natürlich den Anteilserwerb durch Kühne deutlich günstiger gemacht.
Das stimmt nicht. KPMG errechnete einen relativ hohen Wert von 335 Mio €. Kühne war dieser Wert zu hoch und so einigte man sich bei der Kapitalerhöhung auf einen geringeren Preis.
Das steht in dem Artikel anders.
Da ich hier immer wieder das Schlagwort “Insolvenz” lese muss ich mich dazu mal äußern. Die Hoffnungen bzw. Wünsche, welche einige Kommentaren damit verbinden sind sicherlich sehr löblich, doch von der praktizierten, rechtlichen Wirklichkeit weit entfernt. Falls es gwünscht ist könnte den Ablauf eines hypothetisches Insolvenzverfahren einer Fussball-AG skizzieren. Eins sei jedoch im Vorfeld bereits erwähnt: Viel ändern würde sich auch dann nicht und eine Haftung nach § 15a InsO wäre meiner Meinung nach so Realistisch, wie die Pläne unseres Sportschäffchens zur Verbesserung des Kaders.
>> Falls es gwünscht ist könnte den Ablauf eines hypothetisches Insolvenzverfahren
>> einer Fussball-AG skizzieren.
Oh ja, skizzier mal.
Ich schließe mich an, würde mich auch interessieren. Und kannst Du, wenn es geht, eventuell auch den Unterschied zu einer Planinsolvenz skizzieren, die Kerberos ja bereits als Option ausgeschlossen hat? Danke!
Ich bin zwar recht clever, Ahnung von diesen Dingen habe ich allerdings nicht so recht.
Aber:
http://www.hessenschau.de/sport/fussball/regionalliga/glaeubiger-stimmen-insolvenzplan-zu—hessen-kassel-jetzt-schuldenfrei,ksv-schuldenfrei-100.html
Wenn ich das lese, wegen 2,5Mios 9 Punkte Abzug und Lizenzentzug.dann bin ich mal ein ganz einfacher Wut-auf-den-HVV-Bürger und prangere zweierlei Maß an.
9 Punkte weniger, und es wäre geschafft…..
Wenn dann noch “Nur der HVV-Scholz” aus HH abhaut, hätte die Stadtreinigung ein wenig weniger zu tun,
“Etwas ist faul im Staate Hambrurgs” (Hamlet).
Und dieser faule Geruch macht mich würgen.
Nach diesem leider nicht jedem zugänglichen Artikel in der Zeit bin ich gespannt wie die Wahl am 18. Februar (also Sonntag) ausgeht und wie viel Mitglieder zur Versammlung gehen.
Ich bin auf diesen ganzen Mist nur noch müde geworden. So gut dieser Artikel auch ist,ich gebe dafür kein Geld mehr aus. Auch den Blog hier lese ich nicht mehr jeden Tag aber nicht weil er schlecht ist.
Das lässt mich alles nur noch kalt. Ich steig da auch nicht mehr durch wann Wer und wo irgendeine Scheisse (sorry) gebaut hat.
Es ist so viel ,das ist unglaublich. Ich wüsste nicht mal mehr wann Peter seinen Rucksack verloren hat. Gefühlt ist das bei den täglichen Skandalmeldungen schon 20 Jahre her.
Dazu kann man nur sagen: Was für ein Bauerntheater lauter Statisten und Amateure. Der größte Amateur ist Kühne. Ich will nicht wissen, mit welchen Methoden dieser Amateur sein Vermögen gemacht hat.
Alles nur noch zum Kotzen und ich frage mich nach wie vor, wie man noch Fan dieses Vereins sein kann, wenn man alle Sinne beisammen hat. Denn ich wette, fast alle Leser der Konkurrenz Blogs lesen sich das ja auch durch, auch wenn das keiner zugeben mag
“Dazu kann man nur sagen: Was für ein Bauerntheater lauter Statisten und Amateure. Der größte Amateur ist Kühne. Ich will nicht wissen, mit welchen Methoden dieser Amateur sein Vermögen gemacht hat.”
Geerbt.
Und wodurch sich die Firma von einer Bremer Hafenspedition zum Weltunternehmen entwickelt hatte kannst Du hier nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BChne_%2B_Nagel
Genau, aber das war ja schon bekannt, daß er ein Kriegesgewinnler und w.a.i. ist, aber das kriegen die rosa Vollpfosten ja nicht auf die Reihe, deswegen ist er ja auch immer noch der Gurken.Kühne.
Ein Verein, von unten (und da vor allem) nach oben gespickt mit Schnallnixen.
Abgang, bitte endlich!
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Danke für euer Feedback, ich werde die nächsten Tage (vl dauert es auch eim wenig länger) das Thema hier aufgreifen. Es wird aber definitiv länger werden, wobei ich aber auch dabei nur oberflächlich auf Stichpunkte eingehen kann, die Thematik ist dszu zu komplex. Das Insolvenzplamverfahren beschleunigt letztlich die quotale Befriedigung der Gläubiger und bietet sich def. bei einer Fortführung der AG an. Weiter werde ich versuchen auf die Haftung und ggf. eine strafrechtliche Insolvenzverschleppung einzugehen. Weitere Anregungen/Fragen könnem danach gerne weiter gestellt werden. Das Thema dürfte bis zum Abstieg nämlich nicht unnterssanter werden.
Auf die Korrekturen von Kerberos bin ich gespannt.?
Meinst du denn Kerberos ist der einzige der Ahnung von der Materie hat? Ich warte mal ab was Heinrich ausarbeitet.
Warum gehst Du davon aus, dass ich bei den Ausführungen von Heinrich etwas zu korrigieren haben werde? Das Insolvenzrecht ist eine äußerst komplexe Rechtsmaterie und ich freue mich ehrlich auf den Beitrag von Heinrich, denn Insolvenzrecht ich eigentlich nie mein Thema gewesen.
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Im Übrigen hatte ich vor ca. 2 Jahren unter den damaligen wirtschaftlichen Gegebenheiten das Verfahren einer Planinsolvenz unter Fortführung des lfd. Spielbetriebs als Alternative zu den “Kühne-Finanzierungen” mehrfach angeregt. Nur halte ich heute grundsätzlich eine Fortführung der HSV Fußball AG wirtschaftlich und sportlich für ausgeschlossen – der HSV ist final fertig.
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Der Smiley am Ende des Satzes sollte eigentlich den Scherz bzw leichten Sarkasmus darstellen.
Jedenfalls ist Es gut das hier solche sachlichen Beiträge stattfinden.
Obwohl dieses Thema nicht gerade mein steckenpferd ist…
Zufall ?
Plötzlich wird ein wohl sehr alter Artikel aus der Schublade geholt…
Wieviel dafür geflossen ist ? ?
https://www.shz.de/sport/fussball/hsv/vor-hsv-wahlen-untersuchungsbericht-aus-2011-belastet-bernd-hoffmann-id19107851.html?reduced=true#registration-success
Was für ein Zufall, oder? Zwei Tage vor der Wahl wird wie von Zauberhand ein KPMG-Gutachten aus dem Jahr 2011 durchgesteckt und wen hat Meier erst vor wenigen Tagen in seinen Aufsichtsrat gezogen? Einen KPMG-Mann.
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Dieser Verein ist ein einzige großes Drecksloch und muss endlich an die Wand fahren.