Na endlich, möchte man fast sagen. Endlich zeigt dieser Verein sein wahres Gesicht. Denn nicht nur, dass Noch-Präsident Meier exakt zwei Tage vor der Wahl am Sonntag einfällt, dass man doch als HSV-Aufsichtsrat dringend und unbedingt die Hilfe eines (oder mehrerer) sportlichen Experten benötigen würde, nein das ist längst noch nicht alles. Gestern ploppte dann wie von Geisterhand eine unerhörte Enthüllungsgeschichte im Watergate-Style hoch, das ist eben der HSV .

GELD OHNE GEGENLEISTUNG?

Vor HSV-Wahlen: Untersuchungsbericht aus 2011 belastet Bernd Hoffmann
Es sind unerklärliche Honorare geflossen. Der Bericht schließt vereinsschädigendes Verhalten Hoffmanns nicht aus.

Hamburg | Kurz vor den Vorstandswahlen des Hamburger SV am Sonntag sind Details aus einem Sonderuntersuchungs-Bericht aus dem Jahr 2011 bekannt geworden, die den damaligen Vorstandschef Bernd Hoffmann und seine Stellvertreterin Katja Kraus schwer belasten. Beide Vorstände waren im März 2011 auf der Grundlage von Aufhebungsvereinbarungen aus ihren Ämtern ausgeschieden.

Hoffmann kandidiert am Sonntag gegen den amtierenden Vorsitzenden Jens Meier um das Vorstandsamt des Gesamtvereins und somit auch für den Aufsichtsrat. In dem Untersuchungsbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, der shz.de vorliegt, heißt es in mehreren Fällen, KPMG habe nicht feststellen können, „ob den Zahlungen, die der HSV in Erfüllung dieser Verträge auf Rechnungen der Dienstleister vornahm, auch Leistungen gegenüberstanden. Angesichts der Vielzahl von offenen Fragen ist es denkbar, dass die beiden ehemaligen Vorstände ihre Pflichten gegenüber dem HSV verletzt und dem Verein Schaden zugefügt haben.“

So wurden ohne vorheriger Genehmigung des Aufsichtsrates von Januar bis Oktober 2010 Vorab-Honorare in Höhe von insgesamt 482.000 Euro an den Schweizer Fußballmanager Urs Siegenthaler gezahlt. Siegenthaler sollte im August 2010 den damaligen Sportchef Bastian Reinhardt ablösen, sagte aber sein Engagement ab. Zu einer Rückzahlung der Beträge ist es nie gekommen. Reinhardt: „Herr Siegenthaler war für uns relativ wenig tätig“.

Insgesamt wurden acht Zahlungsvorgänge untersucht, wovon sechs Fälle „zumindest anstößig“ waren, sagt ein früheres Aufsichtsratsmitglied. An einen anderen Mitarbeiter, den Hoffmann persönlich kannte, seien Jahresprämien gezahlt worden, die „nicht vertretbar waren“, heißt es in dem Bericht. Warum hat der damalige Aufsichtsrat keine Konsequenzen aus dem Bericht gezogen? „Wir wollten Ruhe und keine neuen Brandherde“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied von damals. Bernd Hoffmann war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

– Quelle: https://www.shz.de/

Ja Wahnsinn. Und so ein Zufall, oder? Da kommt im Februar 2018 ein Bericht der wunderbaren Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG an die Oberfläche, ein Bericht aus dem Jahr 2011. Zuerst einmal – wen interessieren denn bitte noch olle Kamellen von vor 7 Jahren, die zudem keine rechtlichen Konsequenzen nach sich gezogen haben? Und, oh Zufall, ausgerechnet ein KPMG-Bericht treibt an die Oberfläche, kurz nachdem der Ex-KPMG-Geschäftsführer Michael Krall auf Bitte des Noch-Präsidenten Meier in den neuen Aufsichtsrat einzog und dort sogar den Vorsitz übernahm. Bei aller Liebe, aber man möchte nur noch brechen, wenn man an diesen Verein, sein Geklüngel, seine Pöstchen-Schieber und Intriganten denkt. Dies soll bestimmt kein Plädoyer für Bernd Hoffmann werden, aber wurden nicht ausgerechnet ihm immer wieder schmutzige Tricks nachgesagt? Nun demonstriert die „Gegenseite“ unmissverständlich, dass sie kein Deut besser ist, im Gegenteil.

By the way – war nicht auch Chef-Verbrenner Beiersdorfer zeitweilig Angestellter der KPMG?

Danach schloss er sein BWL-Studium an der HWP erfolgreich ab und arbeitete anschließend bei KPMG als Wirtschaftsprüfer-Assistent.

Denn Hafenmeier (ohne Eier) ist sich auch für andere Münchhausen-Geschichten nicht zu schade.

Die finanzielle Situation ist in diesem Jahr deutlich besser als in den vergangenen Jahren, und in den vergangenen drei Jahren haben wir unsere Lizenz immer ohne Auflagen bekommen.

Das kann doch nur ein ganz schlechter Witz sein, Herr Meier. Ihr Verein, bei dem sie selbst seit dem 13.01.2013 im Aufsichtsrat sitzen und all den Handlungen der Herren Jarchow, Hilke, Beiersdorfer, Bruchhagen und Co. tatenlos zugesehen und diese mitgetragen haben, ist spätestens im April dieses Jahres zahlungsunfähig. Und sie wollen den Leuten irgendwas von gesunden Finanzen und positiven Entwicklungen verkaufen? Ist ihnen eigentlich gar nichts mehr peinlich, Meier? Jetzt auch noch eine Schmutzkampagne, die auf Gerüchten aus dem Jahr 2011 basieren? Aber natürlich haben sie und ihre Helfeshelfer damit nichts zu tun, ist richtig.

Ehrlich, ich bin so dermaßen froh, dass ich weder Mitglied noch Fan dieses Vereins bin, ansonsten würde ich mich in Grund und Boden schämen müssen. Das Bild, welches dieser Klub in diesen Tagen abgibt, ist das Bild eines toten Vereins, bei sich die Leichenfledderer wie die Geier um die Reste prügeln.

Kurz nochmal zurück zum sagenumwobenen AR-Berater und Fußball-Sachverständiger. Obwohl Meier keine Namen nennen wollte, wurde natürlich durchgesteckt bzw. vermutet, dass es sich bei dem Experten um Horst Hrubesch handeln soll. Interessant. Denn meinen Informationen nach gab es keinen Austausch zwischen Hrubesch und Meier, der Ex-Stürmer und DFB-Sportdirektor soll einigermaßen überrascht gewesen sein, als er hörte, wie sein Name in Hamburg missbraucht wird.

Passend dazu das Ergebnis des gestrigen Abends. Hertha BSC Berlin – Mainz 05 0:2 😀

Ich erinnere an etwas, das ich vor dieser Saison unter einige Blogs getextet hatte.

Dieses Jahr schaffen sie es, dieses Jahr kriegen sie den Verein endlich kaputt!

Es ist soweit. Endlich.