Eigentlich ist Ruhe ja etwas Schönes, oder? Was war man beim HSV doch glücklich, als Rhetorik-Professor Bruchlandung das Ruder übernommen hatte. Mit eiskalter Präzision ließ der Opa aus Harsewinkel jeden noch so hinterhältigen Journalisten ins Leere laufen und größtenteils nur noch Fragen zu, die „ihm zustehen“ würden. Das kommt an beim rosa Brüllfosch, endlich tanzt „uns“ die intrigante Journaille nicht mehr auf der Nase herum. So gesehen war Dirty-Heri auch nur die logische Folge zu Verbrennungs-Düdü, der offenbar große Teile sein Regentschaft damit verbracht hatte, die vorhandenen Gräben im Grand Canyon-Format zu zuschütten. Nach Jahren der Maulwürfe und Verräter-Räte sollte endlich einmal so etwas wie konstruktive Ruhe einkehren.

Da passen dann natürlich auch die restlichen Protagonisten ins Bild. Knäbel-Peter war teilweise so ruhig, dass man befürchten musste, er wäre abgelebt. Und sein Nachfolger, Jensi „the Kinn“ Todt beruhigt das Umfeld dadurch, dass er Spiele sieht, die es nie gegeben hat, Leistungen, die außer ihm niemand wahrnimmt und sich über „coole Auswärtsspiele“ freut, die chancenlos verloren werden. Egal, Haupsache Ruhe. Absolut kompatibel dazu natürlich auch der Gisdol Markus, der mit seiner schwäbischen Ruhe sogar Gönner Kühne betören konnte, bis..naja, wir wissen alle, bis wann.

Nun aber haben wir ihn in Hamburg, den Godfather of Ruhe, Bernd Holleraxt himself. Der Metzger strahlt aus meiner Sicht jedoch weniger Ruhe als vielmehr Bewusstlosigkeit aus, die Pressekonferenzen wirken wie eine Auferstehung des Prinzen Valium im Seniorenstift Röschenhof. Hinzu kommt, dass Holler bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein Feuerwerk der Phrasen absondert, sowas in dieser Formt hatte man selbst in Hamburg noch nicht erlebt. Jetzt darf die Frage erlaubt sein: Möchte man so eine von Gisdol zu Tode sedierte Truppe aufwecken? Eine Mannschaft, in der sich der schwedische Patient Albino Ekdal die nötige Fitness für die bevorstehende WM holt, in der „the brazilian Pogba“, Walace, mal eben 20.000 km fliegt, um kurz den gerade geboren Sohn Nr.2 in den Arm zu nehmen und anschließend am Strand Caipirinha zu saufen (Ich empfehle Instragram an dieser Stelle)?

Oder die Mannschaft, in der sich der übergewichtige Herr Janjicic mitten in der Woche zwischen 1 Uhr und 2 Uhr besäuft, seine Luxuskarre zu Brei fährt und kurzerhand einen Zwillingsbruder erfindet? Ich bezweifel das, denn ich habe vielmehr das Gefühl, dass „Phrasi“ Hollerbach den Job übernommen hat, um den HSV kontrolliert abgestürzt in Liga 2 zu führen. Aufbäumen sieht aus meiner Warte jedenfalls deutlich anders aus, aber vielleicht hilft uns Holler ja dabei, ein neues Spiel zu kreieren? Rate die Phrase, wer ist dabei? Lasst uns doch mal gemeinsam sammeln, denn ich befürchte, das Spiel heute Abend in Bremen wird bitter genug.

Also lachen wir, so lange es noch etwas zu lachen gibt. Auf geht’s.

 

 

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Der nächste Gegner ist immer der schwerste.

Das Spiel dauert 90 Minuten.

Steter Tropfen höhlt den Stein.

Was du nicht willst, das man dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu.

Es ist nicht alles Gold was glänzt.

Was du heute kannst besorgen, das verschieben nicht auf morgen.

Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Wer nicht hören will, muss fühlen.

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.