Das ist der absolut Wahnsinn!!!

Nein, ich meine nicht die Abberufung des Cheftrainers, der noch einen Vertrag bis 2019 besitzt, nach nur 7 Spieltagen. Dafür kann man durchaus Gründe finden, wenn man möchte.

Nein, ich meine auch nicht die Beförderung von Herrn Titz zum neuen Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft. Auch das kann man machen, wenn man denn will.

Das, was ich meine, ist dies hier:

Der ehemalige HSV-Profi und -Aufsichtsrat Thomas von Heesen wird das neue Trainerteam interimistisch unterstützen. Welche Rolle soll er erfüllen?

Bei ihm werden in den kommenden Wochen die tagesoperativen Managementfäden für die Bundesliga zusammenlaufen. Thomas wird dem Trainerteam als Sparringspartner dienen, er wird die Mannschaft tagtäglich begleiten, Gespräche mit Beratern haben, das Teammanagement führen und als Bindeglied zu Direktor Sport Bernhard Peters und auch zu mir im Vorstand fungieren. Ich habe mich sehr gefreut, dass er sofort seine Bereitschaft pro HSV signalisiert hat. Er wird die Lücke schließen, die bis zur Verpflichtung eines neuen Sportverantwortlichen entstehen könnte

Das ist so unglaublich unfassbar, dass es wirklich dem Fass den Boden ausschlägt. Ausgerechnet Heesen, der Mann, der sich am 07.07.2014 in den damals neuen Aufsichtsrat wählen lies, um dem AR eine sogenannte sportliche Kompetenz zu verschaffen. Der dem HSV in dieser Zeit den Spieler Altintas andrehte und sich dann, als es nichts mehr zu verdienen gab, nach nur 7 Monaten am 02.02.2015 vom Acker machte und durch die kalte Küche verschwand. Ich möchte an einen Blog aus dem November 2017 erinnern:

Buschmann: Der HSV kommt in den Football Leaks-Daten tatsächlich prominent vor. Wir beschreiben in unserem Buch sehr ausführlich, wie Thomas von Heesen versuchte mit den sehr dubiosen Investoren von Doyen Sports ins Geschäft zu kommen. Das ist die Firma, die auch Vereine wie Twente Enschede ausgehöhlt und mit ihnen Verträge abgeschlossen hat, die gegen nationales Recht verstoßen haben. Twente wäre wegen dieses Deals beinahe zwangsabgestiegen. Die Doyen-Manager kommen in den Daten ständig vor und ständig hat man den Eindruck, dass Gesetze und Moral für sie nur leere Hülsen wären. Dass ausgerechnet der HSV mit diesen Renditehaien ins Geschäft kommen wollte, ist schon bezeichnend. Wobei wir in den Football-Leaks-Dokumenten auch gut dokumentiert sehen, wie der HSV seine Mannschaft als reinen Zahlenposten sieht. Die Spieler bekommen Preisschilder, unabhängig von Vertragsdauern sollen sie auf dem Markt platziert und angeboten werden. So verhält sich eigentlich kein Verein, der eine Idee hat, wie er die Zukunft bestreiten möchte. Gerade die Zeit unter Dietmar Beiersdorfer wirkte – wenn man die Daten liest – sehr aktionistisch und nur selten wirtschaftlich durchdacht. 

Und dieser Geschäftemacher, dieser Selbstoptimierer, der Mann, der den HSV an zwielichtige Typen wie die Doyen-Brüder verramschen wollte, der soll jetzt eine Art Sportchef machen? Der soll jetzt die Käufe/Verkäufe/Transfers einfädeln, koordinieren, quasi die sportliche Ausrichtung des Vereins bestimmen? Das kann doch wirklich nur ein ganz schlechter Witz sein und ich möchte ernsthaft bezweifeln, dass Hahnenkönig Wetzstein auf diese Wahnsinns-Idee gekommen ist. Aber wir reden hier über den HSV, es könnte also auch sein, dass Wettstein diese Personal-Entscheidung ohne Rücksprache mit dem Aufsichtsrat getroffen hat. Dafür würde es dann einen Begriff geben: Russisches Roulette.

Wenn das die Zukunft des HSV ist, wenn das der Aufbruch unter Bernd Hoffmann sein soll, dann gute Nacht. Wenn das alles so läuft, dann wundere ich morgen auch nicht mehr, wenn der neue Sportvorstand Jörn Wolf und der Berater des Medien-Direktors Düdü Beiersdorfer heißen wird. Offenbar bleibt alles beim alten, es geht um nichts anderes als darum, sich gegenseitig die Pöstchen zu verschaffen.

Die Ruine brennt lichterloh und wieder hat dieser Verein eine Chance verpasst. Es wird die letzte gewesen sein.

Von | 2018-06-02T17:34:25+02:00 12. März 2018|Allgemein|73 Kommentare

73 Comments

  1. Winsener 12. März 2018 um 15:33 Uhr

    Tja nu… ich sehe darin eine systemimmanente Konsequenz…

  2. Miroslav Okonski 12. März 2018 um 15:45 Uhr

    Es ist einfach faszinierend. Immer wenn man meint, es geht nicht mehr schlimmer, wird noch einmal nachgelegt!

    Eine Realsatire über die ich wirklich nur noch lauthals lachen kann.

  3. Libero 12. März 2018 um 15:56 Uhr

    Die beiden jetzigen letzten Verbliebenen “Macher” Hoffmann und Wettstein haben vom Fussball überhaupt keine Ahnung, null Durchblick.
    Wettstein muss sich diese Woche und in den nächsten Monaten darauf konzentrieren, frisiertete Bilanzen und Dokumente nach Frankfurt zu senden und diese schönzufärben.
    Da es ansonsten niemanden mit sportlicher Kompetenz gibt, glaubt Hoffmann, dass ein Mann, der vor über 30 Jahren ein passabler Kicker für den HSV war, den dringend benötigten sportlichen Stallgeruch in die Führungsetage bringt.
    Thomas van Heesen hat nach seiner Spielerkarriere nichts, aber auch gar nichts auf die Reihe gekriegt, das ihn auch nur annähernd für eine sportliche Funktion beim HSV befähigt.
    Ganz im Gegenteil, das oben von Grave beschriebene Verhalten schreit nach Vereinsrausschmiß!!
    Insofern passt diese abenteuerliche Personalentscheidung in die niemals endende Kategorie “Griff ins Klo”.
    Keiner hat dieses System so perfektioniert wie der HSV.

    • Ex-HSVer im Herzen 12. März 2018 um 15:58 Uhr

      Haha! Geiler Kommentar… frisierte Bilanzen. ?
      So isses! Ansonsten no chance to get the Lizenz

  4. Ex-HSVer im Herzen 12. März 2018 um 15:57 Uhr

    Du hast alles gesagt, was es zu sagen gibt: Wahnsinn in Vollendung. Das kommt für mich allerdings nicht überraschen, weil die Weisheit, dass man Ehemalige nie zurück holen darf, auch hier eintritt. Hoffmann ist eine Blendgranate allererster Güte.

    Es ist immer wieder faszinierend, wie solche Typen zu solchen exponierten Posten kommen

    Aber letztlich erhöht sich durch diesen Dilettantismus die Chance, dass der Verein wirklich Insolvenz anmelden muss

  5. Ulrich 12. März 2018 um 16:20 Uhr

    Wieso gibt es kein Statement von Hoffmann selber? Bei solchen Entscheidungen wie Entlassung und Neubesetzung muss er doch vor Ort sein. Oder hat er Jet Leg.
    Es wird nicht ruhiger im Verein und bei Abstieg wird das Karusell mal so richtig Fahrt aufnehmen.
    St.Pauli wird auf lange Zeit die Nummer eins im Hamburger Fußball sein.

    • Marco 12. März 2018 um 16:25 Uhr

      Warum muss der Aufsichtsratvorsitzende vor Ort sein wenn ein Trainer entlassen wird?

    • DerGast 12. März 2018 um 17:24 Uhr

      Was schrieb mir am Wochenende ein 20-Jahre-DK-Besitzer: Man kann besser am WE ins Millerntor oder zur AJK (da geht nach dem Sieg gestern noch was) gehen – triffste ein paar Freunde, trinkst ein paar Bier, unterhälst dich gut. Und als Bonus siehst du vielleicht auch noch etwas, was mit Fussball beschrieben werden kann.

  6. Olaf B. 12. März 2018 um 16:31 Uhr

    das ist alles Realsatire – ein Viertligatrainer, Cello, von Heesen, Peters, Wettstein, Hoffmann – was für eine Combo !

  7. Gravesen 12. März 2018 um 16:35 Uhr

    Wettstein: ” Man kann bei den Bayern verlieren, aber es kommt auf die Art und Weise, die Bereitschaft zur Gegenwehr an. Sollte das neue Trainerteam Spieler identifizieren, die sich nicht mit ausreichend Engagement den gemeinsamen Zielen widmen, kann es rigoros durchgreifen. Und bevor jetzt jemand denkt, dass einige unserer Spieler einfach lächelnd zum nächsten Club gingen, falls wir absteigen sollten, dann muss ich mahnend den Finger heben. Eine Großzahl unserer Akteure hat einen gültigen Zweitligavertrag. Und wir werden bestimmt nicht jeden wechselwilligen Profi ziehen lassen, der uns mit in diese Lage gebracht hat”.

    .
    Sowas nenne ich Kriegserklärung

    • Ex-HSVer im Herzen 12. März 2018 um 17:56 Uhr

      Bla Bla von dieser Blase! Jetzt haben die Spieler gaaaaaaaanz große Angst vor dem Großen Vorsitzenden Mao Tse-Wetzstein. Wie will der denn die Gehälter zahlen bei der Quasi-Insolvenz?

    • Ehemaliger HSV-Fan 12. März 2018 um 22:24 Uhr

      Was für eine Witzfigur! Die Spieler sind doch nicht doof. Die wissen ganz genau, dass der HSV gar nicht die finanziellen Mittel hat, um ihre überteuerten Verträge in der 2. Liga zu bezahlen.

  8. Libero 12. März 2018 um 16:37 Uhr

    Nachdem Hoffmann und Wettstein den VV Bruchhagen und SD Todt wenige Tage zuvor entlassen haben, hätte sich Hoffmann nach dem Bayern Debakel vor die Presse stellen müssen.

    Stattdessen hat er sich verpißt und die arme Sau Hollerbach und die Spieler, die sich langsam selber zerfleischen, vor die Kameras stellen lassen.

    Wenn er Eier gehabt hätte, hätte er den Spielern ein Maulkorb verpassen und selbst Rede und Antwort stehen müssen.

    Führung bedeutet auch, sich vor seine Mitarbeiter zu stellen und diese zu schützen!

    • Marco 12. März 2018 um 16:40 Uhr

      Warum verwechseln hier einige andauern den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem des Vorstandsvorsitzenden?

      • Ex-HSVer im Herzen 12. März 2018 um 17:58 Uhr

        Ist in dieser Situation völlig Latte! Hoffmann macht auf Chef, also muss er sich auch so verhalten, wenn es keinen nachfolgenden Strukturen mehr gibt,

        • Pascal Jarosch 12. März 2018 um 19:05 Uhr

          Rechtlich darf er das gar nicht weil er da ganz schnell ein Kontrollverfahren (oder wie die das nennen) wegen Verstoß gegen das Aktiengesetz schuldig macht, der in dem fall eben sagt, dass der Aufischtsrat nicht in OPERATIVE Geschäft eingreifen darf. Seine Aufgabe ist die Kontrolle und Überwachung des Vorstandes (also die grobe Idee etc)

          • Ex-HSVer im Herzen 13. März 2018 um 01:10 Uhr

            Also wenn es um diesen Verein geht, macht das Recht einen großen Bogen. Und mal ehrlich: was sollte denn schon passieren? Gar nichts

  9. Sag' Tschüss Dino 12. März 2018 um 16:37 Uhr

    Und täglich grüßt das Murmeltier …

    Wird Zeit, dass man sich wieder nach Ochsenzoll orientiert und die ganze Truppe dort einweist.

    • Ulrich 12. März 2018 um 17:24 Uhr

      In so einer Lage erwarte ich vom starken Mann ein paar Worte.
      Und schicke nicht einen Mann vor, der Finanzen sanieren soll und nur durch Zufall an diesen Job gekommen ist, für den er noch ungeeigneter ist.
      Frag mal in Bayern nach, da gibt es so was nicht.

  10. Skeptiker 12. März 2018 um 16:50 Uhr

    Zahlt der HSV inzwischen nicht mehr für Abfindungen als für Gehälter? #Selbstbedienungsladen

  11. humorbaer 12. März 2018 um 16:59 Uhr

    Nicht vergessen Heesen ist nur Berater für 8 Spiele interimsweise offiziell.
    Der richtige Sportvorstand kommt noch.

  12. Libero 12. März 2018 um 16:59 Uhr

    Macht verführt und zeigt meist den wahren Charakter.
    Insofern verwundert mich der Kommentar von Wettstein überhaupt nicht.
    Ich bin sicher, dass sich jetzt alle Spieler noch einmal so richtig den Arsch für ihren großartigen HSV aufreißen werden.
    Der kleine Herr Wettstein ist ja ein wahres Motivationsmonster!!

  13. tani1977 12. März 2018 um 17:01 Uhr

    das hier stand auf der facebookseite des HSV
    ?„Wir haben die sportliche Gesamtlage nach der 0:6-Niederlage in München intensiv analysiert und diskutiert“, sagt Vorstand Frank Wettstein, der dabei die Expertisen des Direktors Sport Bernhard Peters und des Aufsichtsratsvorsitzenden Bernd Hoffmann einbezog: „Am Ende sind wir zur Überzeugung gelangt, dass wir im Hinblick auf unsere Chancen im Kampf um den Klassenerhalt handeln mussten.“

    gut…”Chancen” im Kampf um den Klassenerhalt..musste ich schon schmunzeln

    ich frag mich jetzt.m.an hat jetzt hollerbach verbrannt (der wird es schon schön bereut haben, den job angetreten zu haben..wird jetzt immer in verbindung stehen,und jeder hat im kopf..drei punkte,kein spiel gewonnen etc)…..warum verbrennt man jetzt den erfolgreichen nachwuchstrainer??

    den mal ganz ehrlich..glaubt jemand,dass jemand anderes in der lage ist, diesen gescheiterten haufen zusammen zu bringen,um in den letzten spielen noch zu punkten? in 8 spielen 7 punkte rückstand auf den relegationsplatz aufzuholen??

    wenn ich allein die statements von papa am we gehört hab…oder auch sakai, da hat jeder über den anderen gehetzt und beklagt, wie wenig Mann man auf dem Platz gewesen ist..dass man gedacht hat, keiner von den beiden hat selbst gespielt. Wenn ich allein gesehen hab, wie die Bayeern teils durch den Strafraum geturnt sind und auch Papa nur doof hinterhergeschaut hat…wie eben weisse Slalomstangen…wann merken auch die Spieler mal, dass bissl Selbstreflektion in dieser Lage vonnöten wäre. Aber immer mit dem Finger auf andere zu zeigen und man hat ja selbst alles gut gemacht…so gewinnt man auch kein spiel mehr.

    ich bin jetzt übrigens gespannt,welcher torhüter im tor stehen wird…in so kurzer zeit nen neuen trainer, bringt ja nun auch net grad ruhe rein, alles wieder auf null…wobei ich sagen muss..Mathenia konnte am Samstag am wenigstens dafür

  14. ausgegliedert 12. März 2018 um 17:05 Uhr

    Warum sollte man sich aufregen.
    Wenn der HSV Konstanz bewiesen hat, dann doch wohl im Bereich Wahnsinn.

    Das grenzt schon fast an Perfektion.
    Wie gut kann Heesen eigentlich mit Struth?

    • Libero 12. März 2018 um 17:21 Uhr