Wohl ein jeder, der sich das Buch „Football Leaks“ von Rafael Buschmann nicht nur bestellt, sondern auch aufmerksam gelesen hat, wird sich an das Schleudertrauma erinnern, welches ihn ereilt hatte, nachdem er zur Kenntnis nehmen musste, dass Frank „der Mann ohne Gedächnis“ Wettstein nichts Besseres eingefallen war, als Thomas von Heesen als „sportlichen Berater“ zum HSV zu holen. Zu deutlich sind die Umschreibungen der Tätigkeiten, zu klar seine Rolle, auch während seiner Zeit als Aufsichtsrat des HSV. Man muss sich das einmal vorstellen: Da sitzt jemand im Kontrollrat eines Vereins und gründet zusammen mit dem Vorstand Finanzen eine Firma, um mit dem Transfer an Spielern Geld zu verdienen. Zur Not eben auch auf Kosten des Vereins, in dessen Aufsichtsrat der Eine und Vorstand der Andere sitzt. Der Umstand, dass beide Personen heute im Namen des HSV in Stuttgart im Stadion sitzen, ist unerträglich.

Aber damit noch nicht genug, gucken wir ein paar Jahre zurück. Denn dann wird alles noch deutlicher.

Unternehmer Wittmann erweiterte seinen Spielerstamm jüngst durch eine schlichte Fusion. Durch den Zusammenschluss mit Vermittler Wolfgang Fahrian wuchs die Klientel auf angeblich rund hundert Profis. Die so geschaffene Spieleragentur Rogon AG weiß weitere kundige Mitarbeiter in der Belegschaft.
So zum Beispiel den Hamburger Ex-Profi Thomas von Heesen, der jüngst dem Zweitligaclub 1. FC Saarbrücken zur Verfügung gestellt wurde – als Trainer. Kaum im Saarland angekommen, forderte von Heesen den Kauf neuer Abwehrspieler. Ob er sich bei der Firma Rogon bedient?
Schließlich lebt das ganze Firmengeflecht von Synergien. Zu den Gesellschaftern von Rogon zählt der Berliner Fondshändler Egon Banghard, er übernahm die Anlageberatung der Klienten. Baslers Frau Iris bedient das Telefon im Ludwigshafener Rogon-Büro. Die Deutsche Bank sponsert für Wittmanns Berliner Internet-Firma die Webseiten der Profis und erhält dafür bei der Finanzberatung Zugriff auf alle Rogon-Spieler. Mit den bewegten Bildern von Fußballspielern wiederum wirbt atVision um Kundschaft für ihr Unternehmer-Videoportal. „Ohne diese Segmente“, sagt Wittmanns Marketingchef Lorenz Savelsberg, „sind Sie nicht mehr marktfähig (Quelle: http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-18074183.html)
Okay, Da ist also unser Thommy bei Roger Wittmann (ROGON) eingestiegen. Und jetzt dürfen wir dreimal raten, zu welcher Agentur der gerade verbannte und dann begnadigte Herr Papadopoulos gehört. Richtig, zu ROGON. Warum hat sich wohl so für den kranken Augenroller eingesetzt und den Trainer bereits vor dem klärenden Gespräch unter Zugzwang gesetzt?
von Heesen: „Wir werden sicher ganz vernünftig miteinander reden und versuchen, auf eine Ebene zu kommen. Weil ich glaube, dass wir einen Typen wie ihn brauchen und er Fähigkeiten hat, die der Mannschaft gut tun“ (Quelle: Mopo.de)
Zufälle gibts. Aber das ist noch nicht alles.
Insgesamt ein sehr undurchsichtiges Konstrukt, das – davon ausgehend, dass der FCN die Rückholoption nicht gezogen hat – den Verdacht nahelegen könnte, dass der polnische Erstligist die Transfersumme für Čolaks Kaufoption nicht alleine stemmen kann – immerhin fehlen die eingeplanten Einnahmen aus dem Europapokal. Möglich auch, dass Čolaks Beraterfirma ROGON, die mehrere Spieler in Danzig platziert hat und auch Thomas von Heesen, den Berater der Geschäftsleitung in Danzig berät, den Deal eingefädelt hat. Schließlich werden ROGON exzellente Kontakte nach Hoffenheim nachgesagt.
ROGON? Exzellenten Kontakte nach Hoffenheim? Bernhard Peters?
Zählt man jetzt noch die Kühne-Verbindung Volker Struth hinzu, wird man zu dem Schluss kommen, dass der Verein durchsetzt ist und sich in der Hand einiger weniger Berater befindet. Aber wenn das noch nicht genug ist, holt man sich den Oberstrippenzieher (von Heesen) auch noch zusätzlich ins Haus.
Aber, wie werden einige der immer noch hüpfenden rosa Trottel sagen: Alles nicht so schlimm, machen doch die anderen auch.
Mit dem Unterschied, dass die Anderen deshalb nicht absteigen werden und restlos pleite sind.