Vor dem Spiel in Sinsheim hätte ich selbstverständlich auch etwas „sportliches“ schreiben können, aber danach war mir heute aus vielleicht verständlichen Gründen nicht. Stattdessen möchte ich euch ein wenig an meiner Gefühlslage teilhaben lassen und es ist das Thema Spenden. Ehrlich – ich freue mich über absolut jeden Betrag, denn nach wie vor geht das mit diesem Blog eingenommene Geld an meine studierende Tochter nach Melbourne. Australien ist ein teures Pflaster und Melbourne ist außerordentlich teuer, besonders für eine Studentin. Deshalb an dieser Stelle, auch und besonders im Namen meines Kindes: Vielen, vielen Dank.

Ich könnte natürlich auch den Weg anderer Blogger gehen und „verdiente“ alt-HSVer um Unterstützung anbetteln, aber das ist nicht mein Weg, dafür bin ich deutlich zu stolz. Deshalb habe ich diesen Blog ja auch nicht ins Leben gerufen und 6 Jahre betrieben, die Gründe sind andere. Nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, dass ganz besonders dieser zerrüttete und ausgebeutete Vereine eine andere Stimme braucht als die der tendenziösen Hofberichterstattung. Jemand, der einen Stachel im Fleisch darstellt, der niemanden, der sich unredlich verhält, schont. Egal, ob ich mit dieser Person schon mal einen Kaffee getrunken habe oder nicht. Bei mir kann man sich als HSV-Verantwortlicher keinen Freibrief erkaufen, darauf bin ich stolz.

Ich glaube auch daran, dass man als jemand, der beharrlich auf Mißstände und Fehler hinweist, einen Beitrag zur Besserung trägt, denn die Herren wissen, dass sie beobachtet werden und dass sie mich nicht kaufen können. Ihnen bleibt eigentlich nur ein Weg, wenn sie dem entgehen wollen: Sie müssen besser werden, sie müssen ehrlicher werden. Wenn ich durch diesen Blog auch nur 5% verbessern konnte, hat sich der Aufwand gelohnt. Aber da bleiben dann noch die restlichen 95% und deshalb geht es weiter. Dann bin ich auch gern bereit, die Beleidigungen, persönlichen Angriffe, Angriffe gegen meine Person, Androhungen von Gewalt etc. auszuhalten.

Nochmal kurz zurück zu den Spenden. Ihr könnt mir glauben, ich weiß sehr genau, wer etwas spendet und ich weiß eben auch sehr genau, wer nicht. An die großzügigen Spender erneut meinen herzlichen Dank, an die Anderen das Versprechen, dass dieser Blog so bleiben wird, wie er ist, so lange ich noch Lust habe. Kritisch, ironisch, hartnäckig. Und er wird kostenlos bleiben (nicht umsonst, das habe ich gestern gelernt :-)) Eine Sache hat mich gestern ganz besonders gefreut.

Freundchen 13. April 2018 um 12:47 Uhr – Bearbeiten– Antworten

Mehr, als ein Danke für diese grossartige Arbeit und ein Anklicken des Spende-Buttons fällt mir heute als Kommentar nicht ein. Ich bitte um Nachsicht dafür.

Lieber „Freundchen“, ich weiß sehr genau, wie oft du in der Vergangenheit auf den Knopf gedrückt hast, obwohl du einer derjenigen bist, die eher selten kommentieren. Aber irgendwie scheinst du mit dem, was ich tue, einverstanden zu sein und das ist mehr wert als alles Geld. Danke, für alles. Mal so zur Einordnung. Dieser kleine Nischen-Blog hatte in den letzten 60 Tagen 295,891 visits und 613,675 Pageviews. Man stelle sich einmal vor, jeder User/Leser würde einmal im Monat auf dem Knopf drücken und € 5 spenden. € 5, das ist weniger als eine Schachtel Kippen. Das sind 3,7 Liter Benzin, also bei einem normalen Auto 40 km Strecke.

Und wisst ihr noch was? Ich weiß, wer diesen Blog lies bzw. konsumiert. Ich weiß, dass dort reichlich Menschen mit extrem viel Geld dabei sind, die an anderer Stelle (aber auch mir gegenüber) zum Ausdruck bringen, wie cool sie es finden, dass es sowas wie HSV-Arena gibt. Die diesen Blog teilen, darüber diskutieren, ihn ausdrucken etc. Und die noch nie einen Euro locker gemacht haben, obwohl sie es könnten. Umso stolzer bin ich darauf, dass es normale Menschen sind, die unterstützen. Leute wie Olli z.B.

Leute wie ich.