Das muss man sich wirklich einmal vorstellen, aber selbst dann bleibt es unerklärbar. Ein Verein, der seit mehreren Jahren grundsätzlich an seinen Zielen vorbei arbeitet, der fremdes Geld in zig-facher Millionenhöhe verbrennt, der jedes Jahr ein zweistelliges Millionen-Minus einfährt, der selbst davon ausging (Hoffmann), dass man die Lizenz bestenfalls unter Auflagen und höchstwahrscheinlich nur unter Bedingungen erhält, bekommt nun am 19.04.2018 folgende Mitteilung von der DFL:

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat dem HSV am heutigen Donnerstag die Spielberechtigung für die Saison 2018/19 erteilt. Der HSV erhält die Lizenz für die Bundesliga und für die 2. Bundesliga ohne Bedingungen und ohne Auflagen. 

Bei aller Liebe, aber das ist doch nur noch krank. Ein Verein, der in der letzten Saison seine Liquidität (und nur darum geht es) nur aufgrund einer Bürgschaft nachweisen konnte, der daraufhin erneut einen Katastrophen-Transfer nach dem nächsten tätigte, der es inzwischen geschafft hat, mit dem Gesamt-Marktwert seines Spielerkaders auf dem 18. Platz der ersten Liga zu landen, der wiederum zweistellig Millionen minus einfährt. Der Verein, der vor der Saison mit einem 12. Platz in der Tabelle kalkulierte, diesen beständig verpasste und deshalb auch bei den TV-Geldern weniger einnimmt als geplant, ein Verein, der auch in dieser Saison zwei Trainer (plus Gefolge) und einen Sportchef feuerte, erhält nicht einmal Auflagen? Wie bitte kann das denn gehen? Ach ja, ich vergaß.

„Wir haben beide Ligen-Szenarien inhaltlich professionell vorbereitet und freuen uns über den Erhalt der Lizenzen“, sagt HSV-Vorstand Frank Wettstein.

Der Aufsichtsrat der HSV Fußball AG nahm die Botschaft aus Frankfurt ebenfalls zufrieden auf. „Das ist eine erfreuliche Nachricht“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Hoffmann. „Unser Finanzbereich hat unter der Leitung von Frank Wettstein sehr gute Arbeit geleistet und damit die Grundlage für die kommende Spielzeit geschaffen.“

Sorry, aber man kann einen Antrag noch so professionell vorbereiten wie es geht, wenn die Zahlen nicht stimmen, kann es nicht klappen. Und natürlich, Herr Hoffmann, hat „HSV-Sanierer“ Wettstein im Finanzbereich sehr gute Arbeit geleistet. Was für eine unfassbare Verarschung. Spätestens seit heute sollte nun wirklich jedem klar sein, dass sowohl DFL wie auch „Ich kaufe mir eine WM“-DFB nichts anderes sind als mafiöse Gebilde, in denen die Realität weniger als nichts zählt.