Ein Gastblog von Kerberos

 

. . . nur ein Heer von Scharlatanen und Trickbetrügern. Und so ist der Erhalt der Lizenzen für den HSV durch die DFL ohne Bedingungen und Auflagen wohl auch eher das Produkt dubioser Seilschaften als das Ergebnis seriöser Fiskalplanung.

Internationales Bankhaus Bodensee (IBB) im Zusammenhang mit Finanzierungen im Rahmen von Lizenzvergaben durch die DFL – da müssen einfach alle Alarmglocken schrillen. Denn das IBB war keineswegs, wie häufig falsch angemerkt, ursächlich an der Sanierung des BVB beteiligt, sondern hatte dem BVB vor der Insolvenz lediglich windige Kredite gestellt. Mit der Insolvenz des BVB war dann das IBB nur noch einer von vielen Gläubigern. Und ähnlich verhielt es sich eben auch bei Alemannia Aachen und beim TSV 1860 München.

http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-das-lizenzierungsverfahren-der-dfl-prinzip-gluecksspiel-1.1095631

Das IBB ist weit weniger ein auf Sanierung von Sportvereinen spezialisiertes Privat-Bankhaus als ein Leichenfledderer in wirtschaftlicher Not geratener Fußball-Klubs.

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Und zur Alemannia aus Aachen gibt es seitens des IBB darüber hinaus noch eine ganz besondere Beziehung. Der Geschäftsführer der Alemannia von 2007 bis zur Pleite 2012, Frithjof Kraemer, wechselte noch im selben Jahr der Alemannia-Pleite als Mitarbeiter zum IBB mit der Zuständigkeit für notleidende Fußballvereine.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-128859923.html

Derselbe Frithjof Kraemer, der jüngst vom LG Aachen wegen 39 nachgewiesener Straftaten des Bankrotts im Zusammenhang mit der Insolvenz der Alemannia Aachen rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von € 50.000 verurteilt wurde. Dabei fiel das Urteil nicht zuletzt nur deshalb verhältnismäßig milde aus, weil F. Kraemer zu seinen Gunsten für sich reklamieren konnte, auf die eingeholte Expertise der an der Sanierung beteiligten Wirtschaftsprüfer vertraut zu haben. Und richtig – Finanzvorstand F. Wettstein war einer dieser federführenden Wirtschaftsprüfer, den F. Kramer als Sanierer für die Alemannia engagierte hatte.

 http://www.aachener-zeitung.de/sport/alemannia-aachen/kraemer-zu-bewaehrungsstrafe-verurteilt-1.1657301

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Es gibt nun einmal keine Wunder und F. Wettstein ist nur ein ganz besonders gut gelungenes Exemplar aus der Gattung der Scharlatane. Nur sollte man eines dabei nicht vergessen: B. Hoffmann und der neue Aufsichtsrat des HSV haben diesen Weg des F. Wettstein abgesegnet. Und damit ist neue Aufsichtsrat um B. Hoffmann um keinen Deut besser als der Märchenonkel F. Wettstein.