Was macht jedes normale Unternehmen, wenn es über Jahre weniger als unterdurchschnittlich arbeitet, grundsätzlich am Rande der Insolvenz steht, sich jeden Cent zusammenbetteln muss, um nicht unterzugehen? Was macht ein solches Unternehmen, wenn es bekanntermaßen von Abzockern, Selbstoptimierern und Betrügern bevölkert wird und kurz davor steht, alles zu verlieren? Richtig, ein solches Unternehmen ändert etwas, am besten alles. Nicht so der große HSV, denn der ändert überhaupt nichts, der macht einfach immer so weiter, als wäre alles in bester Ordnung.

Im Februar dieses Jahres wählten die anwesenden Mitglieder mit knapper Mehrheit den neuen Präsidenten des HSV e.V., welcher unmittelbar danach zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der HSV Fußball AG ernannt wurde. Bernd Hoffmann erklärte publikumswirksam, er hätte aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, Stand heute muss man sagen: einen Scheißdreck hat er. Anstatt endlich einmal aufzuräumen, die Versager vor die Tür zu setzen, den Müll runter zu bringen und die Kruste auf zu brechen, machen sie im Volkspark immer nur so weiter wie bisher.

Mag man über die vorzeitige Verlängerung bzw. die Absichtserklärung der vorzeitigen Verlängerung mit Trainer Titz noch geteilter Meinung sein, so kann man, zumindest aus meiner Sicht bzgl. der Personen Wettstein und Peters nicht sein, denn die Herren sind seit 4 Jahren im Verein, in diesen 4 Jahren ist es immer nur schlimmer geworden. Weder hat Wettstein irgendwas zur Verbesserung der finanziellen Situation beigetragen, noch hat Peters irgendwas bewirkt, was die Trainer im Nachwuchsbereich betrifft. Dem Mann wird immer wieder fälschlicherweise ein Beitrag an den Entwicklungen von Spielern wie Arp, Ito, Pfeiffer, Vagnoman etc. nachgesagt, dabei hat er damit überhaupt nichts zu tun. Aber er lässt sich dafür feiern.

Aber nicht nur hier wird einfach nur weiter gefuhrwerkt. Der Dino bleibt.

„Den Dino haben Generationen von Kindern so liebgewonnen, den stelle ich unter Artenschutz“, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Hoffmann gegenüber dem NDR mit.

HSV-Vorstandschef Frank Wettstein schließt sich an: „Der Dino ist ein ganz tolles Tier. Mir fällt keine andere Tierart ein, die den HSV besser verkörpern könnte und mehr Aufmerksamkeit und Liebe bei den Kindern erzeugt, als unser Dino.“ (Quelle: mopo)

Typisch HSV halt. Man ist kein Dino mehr, aber man ändert nichts. Man lebt einfach weiter in der Vergangenheit. Weiter im Text.

Der HSV entschied nun, dass sie umgeschaltet wird: Dann zeigt die Uhr nicht mehr an, wie lange der HSV in der Bundesliga ist, sondern die Zeitspanne seit der Klub-Gründung am 29. September 1887. Das wären dann 130 Jahre, 7 Monate, 13 Tage sowie die entsprechenden Stunden und Sekunden. (Quelle: Bild)

Genau, lasst doch die Scheiß-Uhr einfach hängen und funktioniert sie um. Wenn ich das richtig verstehe, wird das Ding erst dann angebaut, wenn es den Verein nicht mehr gibt. Ist doch wunderbar, ihr Loser arbeitet ja bereits daran.

Wettstein bleibt, Peters bleibt, Titz bleibt, Dino bleibt, Uhr bleibt. Jetzt fehlen nur noch die Vertragsverlängerungen mit Holtby und Müller, dann ist es perfekt. Allerdings sollten sich die Hohlköpfe irgendwann mal fragen, warum sie Hoffmann eigentlich gewählt haben. Alles beim alten belassen, das hätte Meier auch gekonnt.

Eines muss man dem lassen: Er schafft es tatsächlich, aus der größten Katastrophe der Vereinsgeschichte (erstmaliger Abstieg aus der Bundesliga) ein Freudenfest zu machen und einen Trainer nach 7 Spielen (3 Siege) zur Trainer-Legende zu basteln. Bis der Kater kommt….

So krank zu sein, nämlich all die Verlierer und Versager nach der schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte unmittelbar vor der Insolvenz auch noch zu feiern, das geht wirklich nur in Hamburg.