Tja, das war’s dann wohl mit der Liebesbeziehung zwischen dem HSV und seinem Gönner Klaus-Michael Kühne.

„Ich werde den Verein nicht weiter fördern, weil mein Wunsch, meine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wird. Im Augenblick bin ich mal weg und nur noch Fan – das wird sich auch nicht kurzfristig ändern. Dieser Entschluss ist nachhaltig.“ (Quelle: Sportbild.de)

Zur Erklärung: Der HSV könnte die Anteile des Herr nur dann aufstocken, wenn er seine Satzung ändern bzw. ein Agreement zwischen dem Vorstand und dem Aufsichtsrat aufkündigen würde. Würde Kühne mehr als 25,1% der AG-Anteile halten, würde der HSV e.V. seine Bestimmungshoheit verlieren und ohne Kühne würde überhaupt nichts mehr gehen.

Kühne kritisiert im Zuge dessen Präsident und Vorstandsboss Bernd Hoffmann: „Wir waren nah dran an einer Lösung und hatten sogar schon Papiere entwickelt, doch dann hat er (Hoffmann, d. Red.) sich klar dagegen positioniert. Ich will dem Verein Gutes tun und dafür sorgen, dass er stärker wird. Aber ich kann nicht immer nur Geld geben, ohne dass es eine Gegenleistung dafür gibt.“ (Quelle: Sportbild.de)

Naja, Herr Kühne. Die Behauptung, sie hätten immer nur gegeben, haben sie selbst entkräftet, als sie bestätigten, dass es reichlich finanzielle Rückflüsse gegeben hat. Außerdem haben sie und ihre Berater Calmund und besonders Struth in der Vergangenheit nicht nur „Gutes“, sondern außerordentlich viel „Schlechtes“ angerichtet. Bleibt nun abzuwarten, ob „er“ (Hoffmann, d. Red.) tatsächlich bessere Ideen hat, bisher verstrickt sich der Hoffnungsträger ausschließlich in Versprechungen, die er nicht einhält.

Zum ersten Abstieg der HSV-Geschichte sagt er: „Es gibt in jeder Branche Erfolgstypen. Beim HSV hat man diese in all den Jahren aber leider nicht gefunden. Die handelnden Personen sind meistens noch wichtiger als das Geld. Es hat viele Wechsel gegeben, und leider auch viele, die enttäuscht haben.“ Sein Fazit lautet: „Es ist eine traurige, trostlose Entwicklung.“ (Quelle: Sportbild.de)

Das stimmt, Herr Kühne. Betrachten wir die Personen, die von ihnen gefördert, gefordert und bestimmt wurden (Hilke, Wettstein, Gernandt), dann sollten sie sich vielleicht mal an die eigene Nase fassen.

Insgesamt betrachtet klingt der Investor (mal wieder) wie ein enttäuschter Liebhaber, aber nun wird Hoffmann liefern müssen. Denkt man daran, dass nahezu alle Zahlungen, die in der Zukunft fällig wären, bereits ausgezahlt und ausgegeben wurden und daran, dass dieser Verein auch in der nächsten Saison mit einem Rekord-Etat „all-in“ gehen will, kann es ausgesprochen ungemütlich werden.

Den Grund für die ablehnende Haltung von Hoffmann meint Kühne zu kennen. „Ich glaube, dass er die Veränderung eigentlich möchte, aber panische Angst vor den Mitgliedern hat und befürchtet, dass er mit diesem Antrag scheitern könnte“, ist sich der 81-Jährige sicher. „Er ist schon einmal abgewählt worden, und ich glaube, dass diese Enttäuschung tief in ihm drinsteckt. Dem Risiko, das erneut zu erleben, möchte er sich nicht stellen.“ (Quelle: Sport1.de)

Das glaube ich wiederum nicht, Herr Kühne. Die Motivation des Herrn Hoffmann liegt wohl weniger darin, eine erneute Enttäuschung durch Abwahl zu erleben, als vielmehr die Angst davor, von den Futtertrögen (Geld!) abgeschnitten zu werden.

Prognose steht nach wie vor: Steigt der HSV nach einer Saison in der 2. Liga nicht sofort wieder auf, kann man den Verein abmelden. Inkl. Uhr, Dino und Lotto.