Passend zum gestrigen Blog kommen immer mehr Details ans Licht. Auch werden immer mehr Einzelheiten bekannt, denn Herr Kühne rechnet ab!

Kühne: Es hat niemals Krach gegeben, sondern wir waren eine Zeitlang bemüht, unsere gegenseitigen Vorstellungen auf einen Nenner zu bringen. Ja, wir waren sogar auf einem sehr guten Wege. Dann hat Hoffmann sich gedreht – offensichtlich sind „Geben und Nehmen“ für ihn Fremdwörter. (Quelle: Sport1.de)

Eine Feststellung, die ich durchaus bestätigen kann. Schon aus Erzählungen aus der Vergangenheit hörte man immer wieder, dass der Mann immer nur so lange charmant sein kann, bis er sein Ziel erreicht hat. So soll er interessierten Firmen und Privatpersonen Logen angedreht haben und nachdem das Geschäft abgeschlossen war, die Gesprächspartner kurze Zeit später nicht einmal mehr gegrüßt haben. Katja Kraus musste dann immer die Schäden in Grenzen halten und den aufgebrachten Investoren erklären, der „Chef sei halt sehr im Stress“.

Aber jetzt kommt es richtig bitter für den Verein, denn…

Fakt ist, dass der Club für die Verstärkung des Zweitligakaders ohnehin keine Darlehen mehr bei Kühne aufnehmen wollte. Mit Filip Kostic, Alen Halilovic und Dou­glas Santos stehen noch drei Spieler im Kader, die der HSV vor zwei Jahren mithilfe eines erfolgsabhängigen Darlehens finanziert hatte. Der HSV müsste die Ablösesummen nur zurückzahlen, wenn er sich innerhalb von sechs Jahren dreimal für den Europapokal qualifiziert hätte.

Was bislang nicht klar war: Verkauft der HSV diese Spieler vor Ablauf der Vertragslaufzeit, geht der Großteil der Ablösesummen zurück an Kühne. Und der besteht auf diese Rückzahlung. Auf Abendblatt-Anfrage teilte Kühnes Büroleitung mit: „Soweit Herr Kühne im Zusammenhang mit Spielerverkäufen der HSV Fußball AG daraus Ansprüche ableiten kann, wird er dies tun, und soweit Darlehen gewährt wurden, auf deren volle Rückzahlung Wert legen.“

Man könnte es auch anders ausdrücken, nämlich: Kühne zieht dem HSV den Stecker. Der Mann möchte ab sofort jeden Cent, der ihm vertraglich zusteht, zurückhaben und zwar unmittelbar. Wie ein Verein, der sich die Lizenz gerade mit einer unsinnigen Vertragsverlängerung mit seinem Vermarkter und einem Kredit bei einer dubiosen Bank erkauft hat, dies stemmen will, bleibt ein Rätsel. Ebenso rätselhaft ist, wie man es Kühne erklären will, warum man einen 22-jährigen Halilovic nach Mailand verschenkt und Kühne damit seine Investitionen  verliert. Ob er sich das gefallen lassen wird?

Im Moment kommt es einem eher so vor, als man sich gerade gegenseitig bescheißt und das alles auf dem Rücken des Vereins. Also nichts Neues. Aber wie sagte Mr. President am Mittwoch doch bei Britta Kehrhahn so schön?

„Ja, und ganz deutlich ja-es geht auch ohne Kühne“ (https://www.ndr.de/903/sendungen/treffpunkt_hamburg/HSV-Chef-Bernd-Hoffmann-im-Stadtgespraech,sendung794062.html

Nun, den Beweis wird er demnächst antreten können…