Liebe Leser,

vor einigen Wochen wurde ich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, ein Buch über den HSV zu schreiben. Natürlich hätte ich Lust gehabt, nur leider hätte ich dieses Buch nicht so schreiben können, wie ich es für richtig gehalten hätte. Ich hätte gern ein Buch über die Wahrheit in diesem Verein geschrieben, Material hätte ich wahrlich genug gehabt. Die Idee des Verlages war jedoch eine andere, es sollte ein sogenanntes „HSV-Mutmachbuch“ werden, dafür würde es angeblich einen Markt geben. Aufgrund dieser Vorgaben habe ich abgelehnt. Nun hat der Verlag doch noch jemanden gefunden, der bereit war, rosa Hüpfergedanken binden zu lassen.

https://www.amazon.de/o/ASIN/3862657396/%7BtrackingId%7D

Ich zitiere gern aus der Inhaltsbeschreibung:

Der Dino der Fußball Bundesliga ein Ex-Dino? Das darf so nicht stehen bleiben. Da sind wir Fans des Traditionsclubs mit der Raute uns alle einig. Nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte muss ganz dringend ein Mutmacher her.
HSV-Momente in 34 Etappen. Wie es sich gehört. Eine Saison. Hin- und Rückrunde. Seit der neue Trainer Christian Titz an der Elbe das Sagen hat, geht es mit dem Verein wieder bergauf. Der Glaube an eine unmittelbar bevorstehende glorreiche Zukunft des HSV ist wieder an die Elbe zurückgekehrt.
Der durch nichts klein zu kriegende Helm-Peter ist dafür ebenso ein Garant wie das von Bernd Hoffmann unter Artenschutz gestellte Maskottchen Hermann. Dass die Spielstätte wieder bis auf weiteres Volksparkstadion heißt, lässt den Fan bei Heimspielen sich wieder wirklich heimisch fühlen. Mit der Raute im Herzen und dem Hamburger Urgestein Uwe Seeler als Vorbild auf der Tribüne sollte die Erstklassigkeit innerhalb von nur einer Saison wiederzuerlangen sein. Eine neue HSV-Hymne sorgt auch auf gereimte Weise für gute Laune.
Geboten also wird Identifikations-Literatur für Abertausende, die wissen, dass die Wahrheit auf dem Platz liegt, und dass ihre Mannschaft das wieder wird, was sie gewesen ist: eine (inter-) nationale Spitzenmannschaft.

Als ich eben die Beschreibung las, fühlte ich mich gut, ganz ehrlich. Denn ich hätte nie wieder in den Spiegel gucken können, wenn ich meinen Lesern einen solchen Bullshit zu verkaufen versucht hätte, um ein paar Euros mehr auf dem Konto zu haben. Oder um es anders auszudrücken: Ich muss nur die Kurzbeschreibung des Inhalts lesen, um kurz davor zu sein, mich reichhaltig zu übergeben. Mein Name steht jedenfalls nicht über solchem Quatsch.

Ich habe keine Ahnung, wer Frank-Peter Hansen sein soll, im Zusammenhang mit dem HSv habe ich diesen Namen jedenfalls noch nie gelesen und ich beschäftige mich seit mehr als 40 Jahren mit dem Klub. Anyway, ich wünsche sowohl dem Autoren wie auch dem Verlag viel Erfolg, ich werde das Buch sicher nicht kaufen. Dafür möchte ich euch erneut etwas anderes empfehlen, nämlich ein HSV-Buch, wie ich es gern geschrieben hätte, wie es Daniel Jovanov jedoch mit Sicherheit besser geschrieben hat, als ich.

Das, was in diesem Buch stehen wird, könnt ihr hier in diesem Blog seit mehr als  Jahren verfolgen.