3. August 2018 – und das große Abenteuer 2. Liga beginnt.

Eine Situation, in der sich weder der HSV noch seine Fans je befunden haben, denn man muss exakt 3 Wochen eher in den Spielbetrieb eintauchen, bevor es die „großen Jungs“ tun. Am 24.08. startet die Bundesliga-Saison 2018/19 mit der Begegnung FC Bayern München gegen die TSG 1899 Hoffenheim und auch am Tag danach ist der HSV nicht dabei, denn am Montag, den 27.08. erwarten die Hamburger am 3. Spieltag Arminia Bielefeld im Volksparkstadion zum 2. Heimspiel der Saison. Kein Lewandowski, kein Gnabry, kein Müller oder Neuer, sondern Ortega, Salger und Prietl werden in Hamburg auflaufen und ich bin extrem gespannt, wie sich das anfühlen wird.

Wie wird ein Bundesliga-Spieltag sein, wenn man sich am Sonntag die Tabelle anguckt und die Raute vergeblich sucht? Wie wird man sich fühlen, wenn im Verlaufe der Saison immer mehr vom „Zweitligisten HSV“ gesprochen und geschrieben wird? Natürlich gibt es immer noch zahlreiche Realitätsverweigerer, die so tun, als wäre das alles nur ein gewollter Betriebsunfall, wie ein böser Traum, aus dem man jederzeit aufwachen könnte. Oder wie so eine Art Promotion-Tour durch das Unterhaus des deutschen Fußballs. So wie die NFL, die pro Saison 2 Spiele in London stattfinden lässt, um den ungebildeten Europäern zu zeigen, wie Football geht. Oder so, als würde sich der FC Barcelona herablassen und eine Saison – außer Konkurrenz – in der Bundesliga mitkicken, damit auch der deutsche Dussel endlich einmal richtig technischen Fußball zu sehen bekommt.

Das Problem ist: Das ist PR, aber der HSV ist dort angekommen, wo er bereits seit Jahren hingehört. Betrachtet man die Sprüche und die scheinbare Stimmung unter den Anhängern, so sind diese noch lange nicht da angekommen, aber viel wichtiger wird sein, ob Mannschaft und Trainer ankommen werden. Denn der HSV wird neben den Kölnern der Gejagte sein. Weder Sprüche vom „großen Verein“ noch Etat, Gehaltsstruktur und Mitarbeiter-Anzahl wird bei den Gegner geheim sein und es wird für jeden der 17 Mitbewerber ein persönlicher Vorbeimarsch sein, den großkotzigen Hamburgern einen zu verpassen. Ich möchte wetten, dass Treffer gegen den HSV deutlich euphorischer bejubelt werden als gegen Regensburg oder Fürth und es wird spannend sein, wie Spieler, die sich selbst ganz woanders sehen, mit der Situation umgehen werden.

Wird Aaron Hunt, wenn der dann mal fit ist, über die Härte in der 2. Liga mosern? Werden von Seiten des Trainer-Teams destruktive Spielweisen des Gegners angeprangert? Das Ganze wird sportlich vielleicht wenig ansehnlich, aber es wird spannend. So sagt beispielsweise Zweitliga-Kenner Peter Neururer:

Darum kann der HSV große Probleme kriegen

Doch was geschieht mit dem HSV, wenn der Auftakt nicht erfolgreich wird? „Dann Gnade Gott! Nimmt die Mannschaft die Zweite Liga nicht sofort an, wird der HSV enorme Probleme kriegen. Das Umfeld wird unruhig, die Fans werden motzen und Sponsoren um ihr Geld fürchten. Wenn Spieler wie Holtby und Moritz die Hoffnungsträger sind, dann hilft nur kräftiges Daumendrücken.

Ich teile diese Meinung, in der zweiten Liga sind andere Dinge gefragt. Und der HSV muss beweisen, dass er bereit ist, sich ganz auf diese Liga einzulassen. Bedenkt man die letzten Jahre in der Bundesliga und erinnert sich, dass man kaum bereit war, sich auf den Abstiegskampf einzulassen („Der HSV gehört unter die Top 8 der Liga“), kann man Zweifel anmelden. Und es auch nicht wichtig, was Sportchef und Trainer sagen, es ich wichtig, was im Kopf der Spieler passiert.

Neururer: „„Seit gefühlt zehn Jahren haben sie doch nicht mehr das Spiel machen müssen. Nun gehen sie als Top-Favorit in jede Partie, sind so was wie die Bayern der Zweiten Liga. Für jeden Gegner ist es das Spiel des Jahres.

So ist das. 34 Pokalspiele stehen vor einem sofortigen Wiederaufstieg und legt dieser Verein (und seine Fans) nicht die latente Überheblichkeit ab, wird das Gastspiel in der zweiten Liga zum Dauerzustand.

Naja,  so lange man es sich leisten kann….

P.S. Ach ja. Es gibt übrigens einige, die jetzt schon eine „Meisterfeier“ im Mai 2019 planen und hoffen, dass sich die Mannschaft dann auf dem Rathausmarkt auf dem Balkon des Rathauses feiern lässt. Ich kann gar nicht sagen, wie unfassbar unpassend ich das finden würde. Peinlich wäre der richtige Begriff.

Bislang hat der VfL in Hamburg noch kein offizielles Angebot vorgelegt. Offenbar sind die Wolfsburger aber bereit, für Kostic acht Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Vor zwei Jahren hatte der HSV 14 Mio an den VfB Stuttgart überwiesen. (Quelle: Bild.de)

Das ist doch toll – für Klaus-Michael Kühne, denn der kriegt die € 8 Mio. Die hüpfenden Vollpfosten aber werden das nächste Minusgeschäft erneut beklatschen, denn man wird den Serben ja „von der payroll los“. Genialer Business-Plan. Ich kaufe völlig überteuerte Spieler, statte sie mit Mond-Gehältern aus, steige mit ihnen ab, verkaufe (oder verschenke) sie mit Verlust und lasse mich dann für mein Verhandlungsgeschick feiern.

#DankeDidi