***** Ein neuer Innenverteidiger soll her, frisches Geld dafür in die Kasse. Beim Hamburger SV könnte sich auf der Ausgabenseite daher noch etwas tun. Wie die Redaktion des italienischen Transferexperten Gianluca Di Marzio berichtet, hat Sampdoria Genua1 Million Euro für die Dienste des schwedischen Mittelfeldspielers Albin Ekdal (Foto) geboten. Den Hamburgern reicht die Offerte für den 29-jährigen Profi, der bis 2019 unter Vertrag steht, dem Vernehmen nach nicht aus. Dem Bericht zufolge verlangt der Zweitligist 2,5 Mio. Euro für Ekdal. 2015 war der 39-fache Nationalspieler für 4,5 Mio. Euro von Cagliari Calcio zum HSV gewechselt – die Norddeutschen würden demnach ein 2-Millionen-Minusgeschäft eingehen, um ein Jahr vor Vertragsende noch eine Ablöse zu kassieren.

 

Spieltag 1 der neuen Zweitliga-Saison ist gespielt und die Tabelle lädt zum Ausschneiden ein. Mit einem (90 Minuten)-Schlag ist sämtliche mühsam und künstlich erzeugte Euphorie verschwunden und es macht sich nackte Angst breit. Was, wenn man am nächsten Sonntag in Sandhausen, dem Synonym für durchschnittliche Unterklassigkeit auch nicht gewinnt? Woran man das ablesen kann? Ganz einfach, an der Aggression der rosa Kreuzritter, denen dermaßen der Stift geht. Jede berechtigte Kritik wird niedergepöbelt, man könnte man meinen, wir schreiben das Jahr 2019 und befinden uns im April.

Damit aber nicht genug, denn es werden bereits Anfang August Durchhalteparolen ausgegeben. Fans sprechen den niedergeschlagenen Kickern am Rande des Trainingsplatzes und via sozialen Medien Mut zu. Nach dem ersten Spieltag 😀

Wie kurz muss die Lunte eigentlich bei denen sein, die noch vor 2 Wochen die Fresse so weit aufgerissen hatten, dass man die Mandeln sehen konnte. Aber auch hier ist das Ende der peinlichen Fahnenstange noch nicht erreicht, denn auch im Lager der Hofberichterstatter und Speichellecker bricht bereits im August die blanke Panik aus.

So meint Zeitungs-Clown Linnenbrügger, von ihm ausgemachten „Frustrierten“ irgendwelche Ratschläge geben zu müssen  (Quelle: Mopo.de) und der normalerweise gemäßigte ShyKiller vom Abendblatt meint gleichmal, sich mit der BILD und Jürgen Hunke anlegen zu müssen, wenn das mal kein Fehler war.

„Die einen schreiben nach der Auftaktniederlage vom „Desaster“, „Albtraum“, von einer „erbärmlichen Vorstellung“ und kommen zum Schluss, dass der HSV den „gleichen Mist wie immer“ spiele (was natürlich nicht stimmt). Puh. Ob bei so viel Populismus einmal tief durchatmen hilft? Besser helfen könnte, daran zu erinnern, dass gerade einmal die ersten 90 von 3060 Saisonminuten gespielt sind.

Und natürlich dauerte es auch nicht lange, ehe diese spezielle Gattung der „Ex“-Funktionäre, die gefühlt besonders häufig in Hamburg anzutreffen ist, sich bemerkbar machte. Ex-Präsident und Ex-Aufsichtsrat Jürgen Hunke zum Beispiel…“

(Quelle: https://www.abendblatt.de/meinung/article215017303/Kein-Grund-zur-Panik-Titz-muss-an-seinen-Weg-glauben.html)

Das sind schon mal große Sprüche, Herr Schiller und die können/werden ganz böse nach hinten losgehen, darauf wette ich. Aber – wie groß müssen Angst und Frust bei den Protagonisten aus Nordtribüne und Redaktionsstuben bereits jetzt sein, wenn man sich so weit aus dem Fenster zu lehnen bereit ist?

Aber natürlich bleibt es dabei, auch bezahlte Schreiber sind nicht Willens oder nicht in der Lage, Situationen zu analysieren.  So schreibt Schiller auch:

„Zwölf Monate später ist der HSV trotz des verpatzten Starts tatsächlich auf einem guten Weg. Der Club hat den mit Abstand jüngsten Kader Deutschlands, ist darum bemüht, das Gehaltsniveau der Zweiten Liga anzupassen und entwickelt gerade so etwas Ähn­liches wie eine Idee für die Zukunft.“

Ja Wahnsinn, das hätte auch aus der Feder bzw. aus dem Mund eines komplett verstrahlten Podcast-Hohlkopfs kommen können, aber von Schiller? Der HSV ist auf einem guten Weg? Der HSV ist finanziell am Ende, Herr Schiller und sie wissen das. Sicher, der HSV hat mittlerweile einen jungen Kader, aber 90% der nach oben beförderten Jungs aus U19 und U23 spielen nicht. Die Aufstellung am Freitag lautete:

Pollersbeck – Sakai, Bates, van Drongelen, Douglas Santos – Janjicic, Steinmann, Holtby – Nary, Ito, Jairo

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Herren Jung und Papadpopoulos anstelle von Bates und Janjicic/van Drongelen gespielt hätten, wenn sie sich nicht langfristig verletzten hätten, dann ist da nichts mehr mit Jungbrunnen und Umbruch. Was nützt mir ein Kindergarten, wenn er doch nur auf der Bank sitzt? Und wie wäre es mal mit der Analyse des Spiels grundsätzlich und zwar mit einer ehrlichen, die auch den Trainer und seine Wundertaktik einschließt.

Von Kiel in 20 Minuten entschlüsselt, fällt es nach dem ersten Spieltag jedem fachlichen Analphabeten auf, dass Titz für seine Taktik einfach nicht das richtige Personal, aber leider keinen Plan B hat. Aber egal, lass uns doch lieber Durchhalteparolen rausrotzen und Kritiker abbügeln, zurückrudern kann man immer noch.

Die sogenannten Fans aber sind mittlerweile so wund und nervös, dass sie bereits nach Spieltag 1 Fan-Märsche, Internet-Peditionen und Gewaltdrohungen absondern, weil ihnen nichts mehr einfällt. Der Druck auf Mannschaft und Trainer ist bereits jetzt extrem und wenn die Nummer in Sandhausen in die Hose geht, meine Herren.

Morgen startet für HSV-Mitglieder der Vorverkauf von Karten für das Derby am 30. September gegen den FC St. Pauli – und der Absteiger sorgt für einen Preis-Hammer. Wer sich einen Sitzplatz sichern will, muss mindestens 37 Euro (Kategorie 5) bezahlen. Die weiteren Kategorien kosten ab 49 Euro (PK 4), ab 56 Euro (PK 3, ab 73 Euro (PK2) und die beste Sicht gibt es ab 85 Euro (PK 1). Eine Stehplatz kostet 16 Euro. Ähnlich teuer waren in der vergangenen Bundesliga-Saison noch Tickets gegen den FC Bayern

Dieser Verein muss noch viel öfter verlieren, damit ihnen endlich einmal, dann auch von den absoluten Vollidioten, die rote Karte gezeigt wird. Fußball mit einem Niveau im unteren Zweitliga-Niveau bieten, aber wie ein Champions League-Teilnehmer kassieren. Unfassbar.