Liebe Leser,

die Ansage, dass über den Gülleblog an dieser Stelle nicht gesprochen, geschrieben oder kommentiert wird, gilt immer noch und sie hat ihren Sinn, über kranken Dreck muss man nicht reden. Heute muss ich, anhand der Aussagen zur gestrigen Bayern-PK, eine Ausnahme machen, weil mir gleich das Essen der letzten Woche aus dem Gesicht fällt. Ich zitiere:

Pressekonferenz der Bayern-Bosse heute in München Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Sportchef Hasan Salihamidzic haben dort angekündigt, sich die respektlose Art der Presse nicht mehr gefallen zu lassen. Leider schafften es die Bosse nicht, ihre Forderungen an die Pressevertreter selbst umzusetzen. Denn während man – ganz klar: absolut berechtigt – die oft schon respektlose Gangart der Presse gegenüber den Spielern anprangerte, ließ es sich Hoeneß nicht nehmen, im selben Moment den gerade gewechselten Juan Bernat öffentlich bloßzustellen. Er habe fast im Alleingang das Champions-League-Aus in der Vorsaison herbeigeführt und hätte deshalb gehen müssen. Allein damit lieferte Hoeneß den Spieler der Meute zum Fraß vor. Doppelmoral at ist best. Leider.

Denn es steckt auch viel Wahres in den Worten der Funktionäre. Rummenigge sprach beispielsweise davon, dass heutzutage nur noch mit „Deals“ gearbeitet würde. Also gute Presse für gute Infos. Und das ist tatsächlich immer wieder zu sehen. Auch andersrum übrigens. Also so, wie es Titz in Hamburg getroffen hat. Weil er sich sich einzelnen Medienvertretern nicht so beugen wollte, wie es seine Vorgänger in aller Regel machten wurde er seither härter angegangen als eben jene Vorgänger vor ihm. Von daher haben die Bayern heute das Richtige falsch angesprochen.

Denn die Reaktionen der Öffentlichkeit sind nicht wie erhofft. Vielmehr unterhalten sich alle über die Doppelmoral der Bayern. Sie seien dünnhäutig, weil sie für die schwachen Leistungen in den letzten Wochen das erste Mal seit Jahren kritisiert wurden, würden sie überreagieren. Und das ist verständlich. Es ist nicht einmal komplett zu widerlegen. Aber es ist auch sehr schade und es bleibt zu hoffen, dass die Bayern damit zumindest den Anstoß für eine ganz wichtige Diskussion geliefert haben, die man auch hier in Hamburg führen sollte

(Quelle: Marcus Münchhausen de Vrij van Gaal Spendenbeschiss Bakery Jutta Scholz)

Unfassbar, absolut unfassbar. Und so widerlich, dass im Grunde ab diesem Zeitpunkt nicht nur jeder Vereinsvertreter eine „Zusammenarbeit“ mit diesem Journalisten-Simulant verweigern sollte, er sollte auch von seinen ehemaligen Kollegen verachtet und ausgestoßen werden, aber diese Eier werden die nicht haben. Dieses heuchlerische Brechmittel prangert heute allen Ernstes das an, wovon er selbst seit fast 20 Jahren lebt, ohne Worte. Diese Kotztüte, die selbst durch genau diese Nummer, die er hier so schleimig anspricht, ein Karriere von Boban Rajkovic zum Stillstand brachte, spielt sich heute zum Anwalt von Steuerbetrügern und verurteilten Straftätern auf. Ein Vogel, der seine eigenen Leser um mehr als € 30.000 beschissen hat, schwingt sich zum Moralapostel auf, es ist einfach nicht zu fassen.

Das ist fast so, als würden sich die Besitzer von PSG, ManCity und Barcelona über zu hohe Ablösesummen und kranke festgeschriebene Ausstiegsklauseln aufregen. Was ist das bloß für ein kaputter Wicht.

Ach ja, wenn er selbst Spieler, Funktionäre oder Trainer (wie zuletzt Titz) in seine Idiotensendung einlädt und anschließend in Watte packt, dann ist das natürlich kein „Deal“, sondern knochenharter, unabhängiger Journalismus