Sie machen das richtig, die Herren Hoffmann und Becker. Sie warten nicht, bis es noch später ist, sie handeln. Und sie handeln endlich mal nicht nach dem Motto „Wenn wir das machen, dann reißen uns die Fans das Stadion ab“, sondern sie handeln aus Überzeugung. Lustig finde ich bei dieser Gelegenheit übrigens, wie schnell (wieder einmal) die „Titz News and friends-Medien“ es schaffen, die Pferde mitten im Galopp zu wechseln. Während vorgestern noch der Untergang des Abendlandes prophezeit wurde, für den Fall, dass man den Wundertrainer entlassen würde, so fordern heute die exakt gleichen Journalisten-Simulanten eine faire Chance für Hannes Wolf und plötzlich sehen sie sogar den einen oder anderen Makel in der Arbeit von Big Titz. Warum? Nun, auch bei den sogenannten Fans dreht sich der Wind und da möchte man als Bezahl-Medium doch bitte auf der richtigen Seite stehen, oder?

Ebenso richtig wie die Demission von Titz ist der Umgang des Sportvorstandes mit Möchtegern-Talent Flöte Arp. Zur Erinnerung: Dieser fühlte sich innerhalb weniger Wochen das zweite Mal bemüssigt, seine Meinung via Instagram zu verkünden und das zweite Mal schoss er klar am Ziel vorbei. Wenn man in Hamburg Hundertschaften der Polizei im Stadtbild sieht, wenn die Behörden ein Spiel zum Hochsicherheitsspiel deklarieren und massive Ausschreitungen befürchten und dann ein Spieler auf seinem Account „Fuck St. Pauli“ postet, dann ist das nicht nur verantwortungslos, es ist schlicht dämlich und verblödet. Nun den Unmut über eine Entscheidung seiner Vorgesetzten in die Welt zu husten, ist es ebenso.

Der Denkzettel saß. Und die HSV-Oberen hoffen, dass Arp verstanden hat. Noch bevor der Angreifer zum ersten Training unter Hannes Wolf antrat, wurden ihm von Becker die Leviten gelesen. Weil Arp mit seinem Instagram-Post zum Trainerwechsel (drei unterschiedliche und wenig erfreute Smileys) bereits zum zweiten Mal über die Stränge schlug. Schon vor dem Derby gegen St. Pauli hatte das Talent für Aufsehen gesorgt, als auf seinem Account ein Profilbild mit der Aufschrift „Fuck FCSP“ erschien. Schon das fand Becker nicht lustig.

Nun bat der Sportvorstand Fiete erneut zum Gespräch – und soll ihm eindringlich ins Gewissen geredet haben. Die klare Aufforderung: Arp solle sich künftig genauer überlegen, was er postet – und seinen Fokus wieder deutlich klarer auf den Platz richten. Der 18-Jährige soll sich einsichtig gezeigt und mehrfach entschuldigt haben

(Quelle: https://www.mopo.de/sport/hsv/nach-kritik-an-titz-entlassung-denkzettel–arp-muss-beim-hsv-blechen-31488836)

Richtig so, Herr Becker. Und ich hoffe, in Zukunft wird grundsätzlich in dieser Art und Weise verfahren. Arp aber, der sich wohl schon irgendwie in der Champions League sah, sollte sich überlegen, was er tut. Macht er so weiter, kommunikativ und sportlich, wird sein Weg eher nach Mannheim als nach München führen.