Okay, ich gebe zu, ich hatte gestern geschrieben, dass ich mich zu diesem oberpeinlichen Ereignis nicht äußern würde, aber es geht nicht anders. Denn immer dann, wenn der HSV auf dem Weg zu einem ernst zu nehmenden Verein ist, der sich professionell und der Situation entsprechend verhält, kommt irgendein Honk und schmeißt seinem Arbeitgeber einen Knüppel zwischen die Beine. Wenig überraschend, dass es sich diesmal um Underperformer und Deutschlands reichstem Tanzbären, PML10-Maschine, handelt, der nun seit gestern via BILD in einer sogenannten „Doku-Soap“ die größten Schwachmaten an seinem kranken Leben teilhaben lässt. Ich frage mich ja immer wieder, welcher Denkzwerg sich solche Kacke antut, aber scheinbar gibt es doch tatsächlich eine Zielgruppe für derartigen Müll.

Natürlich muss man feststellen, dass Lasogga nicht der Erste ist, der sich für eine solche Produktion zur Verfügung stellt, so gab es beispielsweise eine ähnliche Veranstaltung auf DAZN die sich „Being Mario Götze“ schimpfte, die habe ich übrigens genauso wenig gesehen, wie ich es mir antun werde, Pierre und Kerstin gemeinsam unter der Dusche zu bewundern. Der Unterschied zwischen Götze und Lasogga ist nur: Götze ist Weltmeister, hat im WM-Endspiel das entscheidende 1:0 und sich selbst damit unsterblich gemacht. Lasogga hat in seiner bisherigen sportliche Karriere nur eines gemacht: Er hat abkassiert.

Wie gesagt, ich gucke mir das nicht an, denn unglücklicherweise neige ich zum Fremdschämen und das ist bei Konsum dieses Themas vorprogrammiert. Aber ich habe gelesen, dass man den Anti-Fußballer ein knappes Jahr verfolgt bzw. begleitet hätte, wobei mir spontan zwei Dinge einfallen?

  1. Diese Typen haben einfach zuviel Zeit
  2. Hat der Verein dieses Machwerk vor einem knappen Jahr eigentlich genehmigt?

Dazu muss man wissen: Im Grunde wird jedes Interview mit Spieler, Funktionäre oder Trainer beim Verein angefragt, dann durchgeführt, dem Verein vorgelegt, dann vom Verein freigegeben und dann gedruckt bzw. verbreitet. Was für ein normales Interview gilt, müsste eigentlich für eine Produktion dieses Umfanges erst recht gelten und dann frage ich mich, wie ein Verein, der in akuter Abstiegsgefahr schwebte, einen solchen Dreck genehmigen konnte. Dabei daddelte Lasagne zu diesem Zeitpunkt einigermaßen erfolgsbefreit in der zweiten englischen Liga beim Leeds United rum, also – warum? Und wenn es genehmigt war, wer hat es genehmigt? Der damalige Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen? Mediendirektor Christian „Tüt Tüt“ Pletz? Oder ist es vielleicht noch geiler und der Verein wusste gar nichts von diesem „Projekt“? Das wäre dann allerdings der Kracher.

Was diese Soap bzw. die Bereitschaft, sich als Spieler für eine solche Geschichte zur Verfügung zu stellt, zur Folge hat, kann sich jeder ausmalen: Man erkauft sich bei Deutschlands größter Boulevard-Zeitung Welpenschutz. Das, was Oberverlierer und Lebend-Tapete Dennis Diekmeier über 8 Jahre bis zur Perfektion betrieben hat, übernimmt nun Michel aus Gladbeck. Oder möchte sich jemand tatsächlich über die heutige Headline im Soap-Produktionsmedium BILD wundern, die da lautet:

VERTRAUEN VON WOLF MACHT IHN SO TARK

HSV-Stürmer Lasogga zeigt’s Titz

Wow, das kommt jetzt wie aus dem Nichts.

Ich kann mir ungefähr vorstellen, was im Kopf von Bernd Hoffmann vor sich geht. Dieser versucht gerade, auch durch unpopuläre Maßnahmen, einen klinisch-toten Verein irgendwie über Wasser zu halten und dann kommen BILD und Lasogga und machen den HSV zum Gespött der Republik. Hoffmann arbeitet daran, dem Verein ein ernsthaftes, sachliches und seriöses Gesicht zu geben und Pierre macht sich zu Deutschlands Vollhorst Nr.1.

Aber eigentlich kann sich Hoffmann beruhigen, denn der tatsächliche Verlierer dieser Geschichte ist Dietmar Beiersdorfer. Warum? Nun, nach Betrachtung dieser „Soap“ kann ganz Deutschland miterleben, aus was für einem Haufen mentaler Amöben sich diese Flodders zusammensetzen und dem letalen Oberhaupt dieser Familie ist es gelungen, den „Experten mit Stallgeruch“ dermaßen über den Tisch zu ziehen.

€ 3,6 Mio. Grundgehalt, auch in der zweiten Liga.

Plus € 15.0000 Prämie pro Punkt

Plus € 45.000 Prämie pro Tor

Das Ganze über 5 Jahre

Und jetzt kann sich jeder fragen, wer ist denn nun dämlicher? Zauderschlumpf Didi oder Duschwannen-Kerstin?

Und das alles an Halloween. Kannste dir nicht ausdenken.