Am 20.11.2019 veröffentlicht nun also Kim Jong Wettstein die neuesten Phantasiezahlen aus seiner Märchenschmiede. Wie üblich geschönt, getuned und so gebaut, dass Oberloser Wetzstein wie der große Held und Sanierer wirken kann. Komisch nur, dass der Verein immer tiefer in den Schlamassel gerät, wenn doch ein solcher Fiskal-Zauberer die Geschickte leitet.

Frank Wettstein: Wir haben unser Ziel, ein ausgeglichenes Ergebnis für die Saison 2017/18 zu erwirtschaften, nicht erreicht. Hierfür sind im Wesentlichen drei Effekte verantwortlich. Zum einen ließen sich die umfangreichen personellen Freistellungen in dieser Höhe nicht einplanen, zum zweiten waren bedingt durch die umfangreichen Kaderabgänge im Sommer außerplanmäßige Abschreibungen von Nöten. Als dritter Punkt hat dann der Verzicht auf die weitere Aktivierung von latenten Steuern das Ergebnis belastet, wenngleich dies nur einen bilanziellen Effekt, aber keinen Finanzmittelabfluss bedeutet.

In den vergangenen Jahren haben Sie eine erhebliche Restrukturierungsphase eingeleitet. Wie weit ist der Prozess mittlerweile?

Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr einerseits das Eigenkapital erneut stärken können und andererseits die Verschuldung planmäßig abgebaut. Beides war mit Blick auf den dann erfolgten Abstieg aus der Bundesliga notwendig, da insbesondere umsatzseitig in der 2. Bundesliga deutliche Abschläge zu verzeichnen sind.

Wie ernst ist die finanzielle Gesamtlage der HSV Fußball AG aktuell und wie sehen die Zukunftsaussichten aus?

Wir können alle eingegangenen Verpflichtungen jederzeit und fristgerecht erfüllen. Es hilft sehr, dass die Zuschauer und Partner dem HSV nach dem Abstieg die Treue gehalten haben und wir somit in Teilbereichen besser aufgestellt sind als zuvor prognostiziert. Wir wünschen uns natürlich sehr, dass das so bleibt und wir gleichzeitig in dieser Saison sportlich erfolgreich abschneiden. Dennoch müssen wir für die kommende Saison wieder die Voraussetzungen für beide Szenarien schaffen.

Im Herbst 2019 muss der HSV die Fananleihe von 2012 in Höhe von 17,5 Millionen Euro zurückzahlen. Ist der Club dazu ligaunabhängig in der Lage?

Die Rückzahlung der Fananleihe ist eine Voraussetzung für die Erteilung der Lizenz durch die Deutsche Fußball Liga (DFL), die wir bereits im Lizenzierungsverfahren nachzuweisen haben. Wir arbeiten daran und sind zuversichtlich, dass dies auch für beide Lizenzen gelingt.

(Quelle: https://www.hsv.de/news/meldungen/allgemein/november-2018/wettstein-wir-haben-die-verschuldung-planmaessig-abgebaut/)

Zusammengefasst: Bla bla bla. Wie jedes Jahr seit 2014 ist alles halb so schlimm, der HSV ist auf einem guten Weg und die Renten sind sicher. Trotz Bilanzschönung erwirtschaftet man auch im Jahr 4 des Frankie W. mit knapp  € 6 Mio. ein sattes Minus, aber die vorgefertigten Satzbausteine dieses „Interviews“, welches seit Tagen vorproduziert ist, lassen alles wie einen Frühlingswind erscheinen. Also alles wie immer.

https://www.hsv.de/news/meldungen/allgemein/november-2018/hsv-veroeffentlicht-jahresabschluss-und-lagebericht/