Ok. Das war sie jetzt also, die groß angekündigte #HSVDebatte mit den drei Kandidaten Hunke, Hartmann und Jansen. Und ja, ich habe es mir angeguckt, bis mir bei der zweiten 7-minütigen Griechenlandpause mit Terminator-Musik der Sack geplatzt ist. Ganz im Stile des Schülerzeitungs-Senders Hamburg 1 und des Spackenblogs Graupenperle/mein Scheiß wurde selbstverständlich ein große Chance auf Information verspielt und es wurde eine extrem öde Veranstaltung. Die beiden Moderatoren-Simulanten würden sogar die Sendung „Herzblatt“ auf den Friedhof moderieren und ohne Jürgen Hunkes Performance hätte man die Geschichte auch nach 5 Minuten nach Ohlsdorf verfrachten können.

Wie gesagt, man hätte etwas daraus machen können, aber dann hätten es Profis machen müssen und keine Journalisten-Darsteller. Was aber blieb nach einer Sendung, die nach knapp 1 1/2 Stunden im Grunde nichts anderes war als die Zusammenfassung der Presseartikel und Blogs der letzten 4 Tage.

Jürgen Hunke

Sagt viele richtige und wichtige Sachen, steht sich aber zu häufig selbst im Weg. Der ständige Hinweis auf vergangene Großtaten nutzt sich irgendwann einmal ab, insofern verblasst leider der eigentliche Inhalt. Im Gegensatz zu seine Konkurrenten scheut sich Hunke jedoch nicht, die unbequeme Wahrheit zu sagen, die der verblödete Hüpfer aber nicht hören will.

Ralf Hartmann

Liegt inhaltlich häufig nicht falsch, hat aber Angst, das Richtige deutlich auszusprechen, um es sich nicht mit dem Klatschvieh zu verderben. Bezieht kaum einmal konkret Stellung, sondern weicht häufig aus und laviert herum. Hätte größere Chancen gehabt, wenn er einfach mal klar und deutlich seine Meinung gesagt hätte. So bleibt der Eindruck eines angepassten Zauderers.

Marcell Jansen

Wirkt wie ein von einer PR-Agentur gut eingestellter Polit-Roboter, dem seine Berater zuvor genau erzählt haben, was man sagen muss, um die Idioten auf seine Seite zu ziehen. Relativiert alles, sogar die extrem angespannte Situation. Im Stile eines Politikers, der wiedergewählt werden möchte, malt er eben kein realistisches Horror-Szenario, sondern versucht, Hoffnung zu versprühen. Unglaubwürdig, wenn man den Verein kennt.

Fazit: Weder die Zuschauer via youtube noch die Fans im schlecht besuchten Studio wären dümmer ins Bett gegangen, wenn sie sich den griechisch-promoteten Gähn-Talk geschenkt hätten.