Nun, jetzt haben wir offenbar alles gehört und gelesen, was zu hören und zu lesen war. Wir haben gehört, wie Jürgen Hunke das Richtige sagt, aber es unglücklicherweise falsch verpackt. Dies gehört nun mal zu seiner Art und wird sich auch nicht mehr ändern. Ich kann diejenigen verstehen, die es nervt, wenn Hunke zuerst von sich und seinen Verdiensten spricht, bevor er das Thema benennt, mal deutlich, mal weniger deutlich. Wir haben gehört, dass Ralf Hartmann sich nicht traut, die Dinge, die Hunke anspricht, ebenfalls anzusprechen und wer sie schon nicht im Wahlkampf anspricht, wird sie später im Aufsichtsrat auch nicht ansprechen. Der HSV bräuchte aber jemanden, der unbequem ist und das wird Hartmann ganz offensichtlich nicht sein. Und wir haben Marcell Jansen gehört, der wie eine gut-geölte Polit-Maschine nach einer offenbar eindringlichen PR-Schulung und Hoffmann-Einweisung genau das zu sagen versucht, was die Nickis hören wollen. Dabei ist es, wenn man ehrlich ist, genau die dokumentierte Nähe zu Hoffmann und Kühne, die einen Jansen im Grunde unwählbar machen.

Aber – ich kenne ja meine rosa Hüpfer aus den Jahren 2013 und 2014 und ich kenne sie deshalb, weil ich einen wesentlichen Teil dazu beigetragen haben, sie für HSVPlus zu begeistern/manipulieren. Am Ende des Tages verstehen 90% der Wahlberechtigten gar nicht, worum es geht oder welchen Folgen ihr Votum haben wird, sie wollen a. zu den Gewinnern der Wahl gehören und b. dem folgen, der ihnen blühende Erdbeerfelder verspricht und das Wort „Insolvenz“ aus seinem Sprachschatz verbannt. Positive Aussichten lassen sich nun mal besser verkaufen als die ätzende Wahrheit. Insofern glaube ich heute, dass die Wahl Jansens gar nicht zu verhindern sein wird, auch wenn ich denke, dass dies der falsche Weg sein wird.

Zum Glück bin ich seit 2016 kein Mitglied mehr und entsprechend nicht wahlberechtigt. Wenn mich aber jemand nach meiner Wahlempfehlung fragen würde, würde ich ihm sagen, wen ich wählen würde.

Keinen!

Ich würde aus Protest gegen ein extrem undemokratisches Verhalten des Beirats eine ungültige Stimme abgeben.

Ich würde aus Protest gegen drei Kandidaten, die sich allesamt gegen eine Fernwahl ausgesprochen haben, eine ungültige Stimme abgeben.

Ich würde meinen Unmut und meinen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahl dadurch zum Ausdruck bringen, dass ich eine ungültige Stimme abgebe.

Wenn ich von keinem der zu wählenden Kandidaten zu 100% überzeugt bin, kann ich keinen von ihnen wählen. Nur deshalb Jansen zu wählen, um Hunke zu verhindern oder um Hoffmann und Kühne den Verein endgültig zu übergeben, kann keine Lösung sein. Das hat 2014 schon nicht geklappt (wie man heute sehen kann) und das wird 2019 auch nicht klappen. Ich habe gestern via Twitter eine Wette angeboten und die halte ich. Ich wette, dass spätestens im Sommer der Antrag an die Mitglieder gestellt wird (da ich glaube, dass der SC-Antrag durchkommen wird), dass mehr als 24,9% der AG-Anteile verkauft werden können und der einzige Käufer wird Kühne sein. Deshalb auch dessen Wahlempfehlung Jansen, deshalb Hoffmanns Fanclub-PR-Tour für den Mann, der den Fußball nie geliebt hat.

Spannend wird sein, zu beobachten, welchen Preis Jansen einfordern wird bzw. bereits ausgehandelt hat. Immerhin hat Hoffmann ja deutlich gezeigt, wie leicht es ist, vom ehrenamtlichen Präsidenten des HSV e.V. zum gut bezahlten Vorstandsvorsitzenden der HSV Fußball AG zu werden.

Ich jedenfalls drücke allen Wahlberechtigten die Daumen, aus meiner Sicht ist dieser Verein eh nicht mehr zu retten. Jedenfalls nicht legal.

P.S. Lasst uns endlich große Hamburger Firmen intrigieren 😀 😀