Ich habe mal zwei Fragen an alle Wahlberechtigten, die sich am Samstag auf den Weg nach Wilhelmsburg machen werden.

Erste Frage: Wie konnte es angehen, dass Bernd Hoffmann bereits in der Zeit zwischen 2002 und 2011 den Grundstein für das heutige Finanzdebakel legen konnte, weil er einzig und allein bis zur nächsten Saison dachte, indem er für verkaufte Spieler sofort kassiert, gekaufte Spieler jedoch über viele Jahre abstottern ließ? Dieses Verschieben von Verbindlichkeiten war es, was Jarchow übernahm und was den Anfang vom Ende einleitete.

Zweite Frage: Wie konnte es angehen, dass Düdü Beiersdorfer von 2014 an sämtliche Inhalte und Ziele der Mitglieder-Initiative HSVPlus mit Füßen treten konnte, Gelder ausgeben konnte, die man gar nicht hatte und große Teile der AG-Anteile für Spottpreise an den angeblichen Gönner verschachern konnte, bis der HSV nahezu insolvent war?

Ich gebe euch die Antwort, obwohl ihr sie eigentlich selbst kennen solltet. In beiden Fällen hatte man einen absolut unfähigen Aufsichtsrat, der nicht beriet oder kontrollierte und erst recht nicht eingriff, sondern ein Kontrollgremium, das zuerst heillos zerstritten und inhaltlich unfähig war und welches ab 2014 ausschließlich zu dem Zweck zusammengestellt war, um Kühne zu dienen. All dies wäre nicht geschehen, hätten die Kontrolleure ihre Pflichten wahrgenommen und NEIN gesagt. Haben sie aber nicht.

Nun stehen wir vor dem Finale und welcher Kandidat führt die Umfragen an? Ausgerechnet derjenige, der bereits vor der Wahl offen zugibt, überhaupt nicht kontrollieren zu wollen! Der seinerzeit beim „Gönner“ vor der Tür stand, um eine Gehaltserhöhung einzujammern, die ihm der damalige Sportchef nicht geben wollte. Aber es wird noch besser.

Im aktuellen Sportbild-Interview tönt PR-Marcell offen rum:

Dass er ein enges Verhältnis zum Vorstand pflegt und sich selbst im operativen Geschäft sieht. Als AUFSICHTSRAT

Dass er bei der Verpflichtung von Becker und der Entlassung von Titz maßgeblich beteiligt war und auch Gespräche geführt hat. Als AUFSICHTSRAT

Dies sei der erste Stepp des „Hoffmann-Jansen-Plans“ gewesen, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Außerdem möchte Jansen das Scouting-System verbessern. Als AUFSICHTSRAT

Ich kann mich noch gut an Fälle wie Sammer und Tuchel erinnern, als sich ebenfalls ein Aufsichtsrat bemüssigt gefühlt hatte, ins operative Geschäft einzugreifen.

Was fehlt eigentlich bei all den Sprüchen des Herrn Jansen? Ach ja, natürlich – der e.V. Kein Wort von Breitensportlern, keine Silbe über die Belange der MITGLIEDER. Wer immer noch nicht verstanden hat, dass Jansen sich als eine Art „Ober-Sportchef“ sieht und dass ihm der e.V. am Arsch vorbeigeht, dem ist nicht mehr zu helfen. Wie man es dreht und wendet, der Weg vom MJ zum bezahlten Vorstandsmitglied ist vorgezeichnet, ebenso, wie schon vor seiner Wahl zum Präsidenten des HSV e.V. der Weg von Bernd Hoffmann zum bezahlten Vorstandsvorsitzenden vorgezeichnet war. (kann man hier nachlesen).

Wer immer noch nicht verstanden, wie hinter den Kulissen des Vereins intrigiert, bestochen und gedroht wurde, damit der Vogel überhaupt erst zur Wahl zugelassen wurde, sollte nochmal den Artikel von Kai Schiller lesen.

https://www.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article216218477/HSV-Machtkampf-Hoffmann-Hunke-Jansen.html

Das alles ist der typische Hoffmann-Style in Verbindung mit Kühne, weswegen man den ehemaligen HSV-Boss 2011 in die Wüste gejagt hatte. Miese Spielchen inkl. Versprechungen und krumme Deals im Hintergrund, die irgendwann an die Oberfläche schwappen. Und klar, jetzt hört man wieder, wie immer in solchen Situationen die Stimmen, die meinen, dass dies ja „die allerletzte Patrone“ und „man hätte doch keine andere Wahl mehr, als Hoffmann alle Befugnisse zu überschreiben“.  Doch, hat man. Man kann das Richtige tun und endlich einmal das vollziehen, wofür ein Aufsichtsrat da sein sollte.

Nicht als Sprungbrett für einen überaus gut dotierten Job im Vorstand. Nicht als Steigbügelhalter für jemanden, der schon einmal seine eigenen Interessen über die des Vereins gestellt hat. Nur scheinbar gibt es in diesem Verein keine ehrlichen Menschen mehr, sondern nur noch Profiteure und Leichenfledderer. Leute wie Sven Kröger, die zuviel Zeit haben und irgendwie mitspielen wollen, sei es als Aufsichtsrat, SC-Vorstand, Beirat oder Klomann. Leute wie Marcell Jansen, der sich nach einer kurzen Karriere als Profi-Fußball mit dubiosen Gestalten umgibt und den HSV als ideales Spielfeld entdeckt hat, um mit möglichst wenig Ahnung möglichst viel Scheiße bauen zu können.

Sorry, aber wenn ich diese unendlich verblödeten Sprüche von diesen ehemaligen Matz Ab-Pennern oder Graupenperlen-Spacken lese, kommt mir das Essen hoch. Es sind die gleichen Idioten und die gleichen Sprüche wie 2014 und wo uns das hingeführt hat, könnt ihr am Kontostand ablesen.