Zuerst einmal möchte ich mich bei euch allen bedanken für die rege Diskussion nach dieser Freakshow. Ganz besonders auch bei Gast-Autor Kerberos, der das schafft, was kein Journalist und erst recht kein Finanzvorstand schafft: Er ist in der Lage, die tatsächliche finanzielle Situation und die lächerliche Taschenspielertricks des Frank Wettstein in wenigen Worten zu enttarnen. Und er hat bisher immer richtig gelegen. Ganz im Gegenteil zur Hamburger Peinlichkeitspresse übrigens, die immer noch nicht in der Lage ist, den gesamten Umfang zu begreifen und entsprechend ihre Leser aufzuklären.

Denn während die Journalisten-Simulanten und die Nickis immer noch dabei sind, PR-Sprechpuppe Jansen abzufeiern, geht der Verein mit jedem Tag ein Stück weiter den Bach runter, zu retten ist er eh nicht mehr. Nach meinen Informationen hat Ralf Becker während seiner Rede davon gesprochen, dass der HSV im Grunde mindestens dreimal in Folge international spielen müsste, um finanziell irgendwie wieder auf die Füße zu kommen und an dieser Aussage zeigt sich das gesamte Dilemma. Zur Erinnerung: Der Hamburger Sportverein spielt in der 2. Bundesliga und ein Aufstieg ist alles andere als gesichert. Aber trotzdem – gucken wir eine Liga höher.

Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen, TSG Hoffenheim, Schalke 04. Das sind allein 7 Vereine, die unabhängig vom aktuellen Stand um die internationalen Wettbewerbe spielen. Erweitert wird der Kreis mittlerweile um Hertha BSC, Eintracht Frankfurt, eventuell auch Werder Bremen. Das sind nun also bereits 10 Vereine, die Lichtjahre vor einem Zweitligist aus Hamburg stehen. Wenn nun jemand meint, man könnte sich in Hamburg mit Vereinen wie Mainz 05, SC Freiburg oder dem FC Augsburg messen – am Arsch. Mal zum Vergleich:

Aktuelle Kaderwerte

Mainz 05: 126,8 Mio.

SC Freiburg: 104,8 Mio.

FC Augsburg: 125,05 Mio.

HSV: 55,9 Mio.

Mit anderen Worten: Die Mannschaft des HSV, in der Spieler wie Papadopoulos (€ 4 Mio.), Mangala (geliehen/€ 4 Mio.), Hwang (geliehen/€ 5 Mio.) die teuersten Akteure darstellen, hat knapp die Hälfte des Wertes der Mannschaften, die in der Bundesliga um den Klassenerhalt kämpfen. Man wird auch nach einem eventuellen Aufstieg keine müde Mark für Verstärkungen haben, im Gegenteil. Die ausgeliehenen „Top-Spieler“ gehen zurück zu ihren Vereinen, Dauerpatient Papa sollte am besten verschwinden und Douglas Santos muss verkauft werden, um Gelder für den laufenden Betrieb zu generieren.  Und nun will wirklich jemand ernsthaft von „internationalem Wettbewerb“ fabulieren? Sorry, aber das ist ebenso lächerlich wie die Behauptungen Wettsteins zur finanziellen Gesamtlage des Vereins.

Aber zum Glück haben wir ja jetzt Hoffmanns Sport Verein.

Ach ja, da wäre ja immer noch die Möglichkeit (bzw. die Garantie), dass man noch ein paar AG-Anteile (bis 33,3%) verhökert. Und dann? Was sollten denn die die letzten knapp 9% eines Zweitligisten wert sein?

„Wir haben alles im Griff, wir kriegen das hin, und zwar zusammen“, so lautete im Kern die Botschaft der Clubführung um den Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann, Aufsichtsratschef Max-Arnold Köttgen, Sportchef Ralf Becker und den neuen Präsidenten Marcell Jansen an die Mitglieder – und sie nahmen sie dankbar auf.

Hoffmann ist der Gewinner der Wahl

Über die Besetzung muss nun der neue Beirat des e.V. entscheiden. Auch in diesem Gremium wird es Veränderungen geben. Mit dem bisherigen Beiratschef Jan-Norbert Wendt wurde ein weiterer Hoffmann-Kritiker abgewählt.

Das neue Machtzentrum des HSV, es sitzt im Vorstand und heißt Bernd Hoffmann.

(Quelle: Abendblatt.de)

Wie verzweifelt muss eine unter Alkoholeinfluss stehende Mitgliedschaft eigentlich sein, wenn sie einem Trickser, Betrüger und Strippenzieher, den man noch vor Jahresfrist unter Personenschutz aus der Versammlung führen musste, nun einen Blanko-Scheck ausstellt? Aber im Grunde hätten die verblödeten Abstimmer auch Mickey Mouse oder Bernd das Brot wählen können, es wird alles nichts mehr ändern und schon gar nicht drehen können. Hoffmann wird (für sich) die letzte Kohle aus dem Verein ziehen, einige Herren werden an den letzten Transfers im Profigeschäft reichlich mitverdienen und dann gehen (endlich) die Lichter aus. Jeder, der bereit ist, die Wahrheit zu sagen, weiß das.