„Wenn du aus Dortmund kommst, schießt Geld hier keine Tore..“

Borussia Dortmund: Kaderwert € 571,55 Mio. (HSV € 55,9 Mio.). Aktueller Tabellenführer mit einem Altersdurchschnitt von knapp 24 Jahren. Wenn irgendwo Geld keine Tore schießt (ca. € 100 Mio. für Transfers verbrannt seit 2014), dann in Hamburg.

„Wenn du aus der Hauptstadt kommst, scheißen wir auf dich und dein Lied“

Wow. Deeskalation für Anfänger. Man möchte keine Randale zwischen den Fans, keine Hundertschaften von Hauptbahnhof bis Volkspark, aber „man scheißt auf das Lied des sportlichen Gegners“. Typisch HSV.

„Wenn du aus Leverkusen kommst,  dann lass den Torwart gleich zu Hause“

Das mag zu Zeiten von Hans Jörg Butt (Karriere-Ende 2012) noch irgendwie komisch gewesen sein (oder auch nicht), aber 7 Jahre später spielt der sogenannte Plastik-Klub aus der Nähe von Köln nicht nur in der Bundesliga, sondern auch fast immer international. Und kauft dem genialen HSV seit Jahren die besten Talente für Peanuts ab.

„Wenn du auf Schalke kommst,  ist das für uns ein Auswärtssieg“

Vielleicht ist Schalke irgendwie ja „HSV in groß“, aber die Leute in dieser komischen Stadt im Ruhrpott wissen doch schon gar nicht mehr, was der HSV eigentlich ist. Und Auswärtssieg? In der Bundesliga. Ich müsste mal blättern…

Wenn ich weit weit weg bin, ob bei Juve oder Rom“

Genau. Juve oder Rom. Wäre sinnvoll, wenn man die beiden italienischen Städte Turin und Rom durch Sandhausen und Bielefeld ersetzen würde, aber das wäre ja realistisch und eben nicht HSV.

„Wenn du aus Bremen kommst, gibts für dich hier nichts zu holen“

Ach Freunde. Der fiese Feind aus Bremen hat hier leider mehr geholt, als uns allen lieb ist. Und das Schlimmste: Die Bremen haben einen sportlichen und wirtschaftlichen Turn-Around geschafft und zwar ohne Gönner, ohne Investor und ohne den Verkauf der Vereins-Seele. Als HSVer sollte man, wenn man denn im Besitz eines Resthirns ist, neidisch nach Bremen gucken, denn die spielen attraktiven Fußball in der Bundesliga und kein Gewürge eine Etage tiefer.

„Wenn du aus Rostock kommst,bleibst am besten gleich zu haus“

Ganz toll. Hansa Rostock spielt mittlerweile in der 3. Liga und ist der Tabellen-8. Also keine Sorge, die bleiben zu haus. Es sei denn, man trifft sie irgendwann mal wieder im DFB-Pokal und blamiert sich.

„Wenn du aus Cottbus kommst, kommst du eigentlich aus Polen“

Urkomisch. 27 Jahre nach der Wiedervereinigung möchte man auf die geografische Lage des Drittligisten Energie Cottbus hinweisen und diesen aufgrund seines Standortes diskriminieren. Was soll man sagen? Typische Hamburger Arroganz vielleicht?

„Wenn du aus München kommst, zieh’n wir dir die Lederhosen aus“

0:6, 0:5, 0:8, 2:9. Wer hier wem irgendwelche Hosen auszieht, sollte auch der Dümmste gerafft haben. In München lachen sie schon seit Jahren nicht mehr über den HSV, sie haben maximal Mitleid. Mitleid mit einem Verein, der sich in 80er Jahren mal auf Augenhöhe befand, der aber inzwischen nur noch die Karikatur eines erfolgreichen Klubs darstellt. Allein diese Zeile ist an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten.

„Wenn ich weit, weit weg bin, in Athen oder auf´m Dom“

Tut mir leid, aber ich kann diesen Quatsch nicht mehr hören. Dieser öde Song aus der „Früher-hatten-wir-auch-mal-einen-Kaiser-Kiste“ ist tatsächlich das Synonym für „nichts verstanden“. Aber er ist absolut symptomatisch für einen Verein und seine Fans, die in der Vergangenheit hängengeblieben sind. Die immer noch von einem „großen Verein“ reden, obwohl ihr Klub dies spätestens seit den 90er nicht mehr ist und auch nicht wieder werden wird. Wenn ich diese beiden grölenden Kasper da oben auf dem Kran sehe, könnte ich brechen. Ok, ich fand den Song auch mal lustig, aber das ist mehr als 15 Jahre her, zumindest gefühlt.

Heute ist mir das alles nur noch peinlich.