Es ist einfach sowas von öde. Sei es nur diese Lachnummer Henrik Jacobs, der Dümmlichkeitsgrinser Stefan Walther, Arroganzler Alexander Laux oder der Chefspinner der Mopo, Matthias Linnenbrügger. Eines eint sie immer und immer wieder, die Kunst des Eierleckens. Ich weiß nicht, ob es einfach nur Angst um den Job ist oder schlicht und ergreifend himmelschreiende Inkompetenz von Fan-Boys, die ihr Hobby zum Beruf machen durften und nun das untere Ende der journalistischen Nahrungskette bilden, aber es einfach nur noch erschreckend peinlich, was die Hamburger Sportjournaille zu bieten hat. Der freie NDR-Mann Lars Pegel-Off verdingt sich beim vom HSV gesponsorten Idiotenblog Graupenperle und schreibt ganz unverholen bei einem anderen Blog ab, aber natürlich erst dann, wenn es alle gemerkt haben. Über Münchhausen Scholz ist jedes Wort gesagt. Und dann heute dies.

 Und auch Sakai konnte am Tag nach dem 0:2 (0:2) bei Arminia Bielefeld schon wieder ein wenig lächeln. „Wir haben ihm bereits verziehen. Er hat uns gesagt, dass er die falsche Entscheidung getroffen hat“, berichtete einer der Fans nach dem Smalltalk. „So ist Fußball.“

Oh wow. Die komplett verstrahlten Trikot-Träger mit nachhaltigem Autogrammwunsch verzeihen einen Fehler, mir kommen die Tränen. Dass man sowas überhaupt schreiben mag…

Anlass des Gesprächs war eine Szene vom Sonnabend in der Bielefelder SchücoArena, 13.12 Uhr Ortszeit. Der bis dahin spielbestimmende HSV läuft auf der Alm in einen Konter.

Jacobs, wenn man dieses Spiel nicht versteht, sollte man zum Pfeilewerfen gehen. Spielbestimmend? Soll das ein Witz sein? 10 Minuten spielbestimmend? Aber man muss ja für seinen Arschlecker-Artikel eine entsprechende Einleitung finden, gell?

Wolf entschied sich dazu, die jüngste Hamburger Startelf seit 1972 zu nominieren. 23,3 Jahre waren seine Spieler im Schnitt jung, auch weil mit Josha Vagnoman für Lasogga ein 18-Jähriger in die Startelf rückte.

Jetzt fehlen eigentlich nur noch Trompeten im Hintergrund. „Wolf entschied sich in einem Anflug von Heldenmut für das Risiko, eine Mannschaft gegen den Tabellen-13. aufzustellen, die ungefähr das 5-fache von dem verdient, was der Gegner einstreicht“.

…war es wenig später Schiedsrichter Daniel Siebert, der eine Fehlentscheidung folgen ließ. Als Voglsammer eine Freistoßflanke mit einem artistischen Kung-Fu-Tritt über die Linie drückte, dabei das Höhenlimit deutlich überschritt und auch noch Orel Mangala am Kopf traf, ließ Siebert das Tor zum Entsetzen der Hamburger für gültig erklären

Ginge es nicht noch ein wenig dramatischer? „Nachdem Voglsammer mit einem Salto rückwärts und einem Karate-Tritt a la Bruce Lee dem bedauernswerten Mangala den Kopf abtrennte und gleichzeitig Norman Bates den Oberschenkel brach…. Zum Glück konnten beide HSV-Helden weiterspielen“. Herr im Himmel!

Weil die jungen Hamburger in Unterzahl gegen die nun aufgeputschten Arminen vor 26.515 Zuschauern auf der ausverkauften Alm keine Lösungen mehr fanden…

Klar, der HSV spielte eigentlich mit seiner A-Jugend und die Bielefelder Zuschauer hatten Schaum vor dem Mund, waren von den Ordnungskräften kaum zu bändigen und mussten mit Elektro-Tasern an einem Platzsturm gehindert werden. Welcher 15-jährige kann da schon seine Leistung bringen?

Unglücksrabe Sakai, der sich via Instagram und Twitter für seinen Bock von Bielefeld entschuldigte, wird vom DFB-Sportgericht wohl für zwei Ligaspiele gesperrt werden. Im Pokal gegen Nürnberg kann er dagegen spielen. Zur Freude seines Trainers – und der beiden Fans, die ihn am Sonntag mit guten Wünschen verabschiedeten.

Der Mann ist kein „Unglücksrabe“, er ist ein mittelmäßiger Zweitliga-Kicker, aber man macht sich nun mal beliebter, wenn man jede HSV-Niederlage auf einen miesen Schiedsrichter,  schlechtes Wetter, unterdurchschnittliche Sichtverhältnisse, Zuschauer kurz vor der Zombie-Apokalypse und höhere Gewalt schiebt, als auf das, was sie ist: Das Resultat von Unfähigkeit und Inkompetenz.

Aber die Hamburger Journalisten-Simulanten werden es schon noch schaffen, den Verein in die Insolvenz zu schreiben. Mal gucken, wer dann Schuld hat.