Also schön.

Der HSV verliert in Bielefeld 0:2.

Der HSV verliert in Bielefeld Sakai-San, zumindest für die nächsten 2 Zweitligaspiele und obwohl der Japaner in Hamburg selten überzeugt hat, seine Stellvertreter aus dem eigenen Wunder-Nachwuchs überzeugen noch weniger.

Der HSV verliert erfahrene Spieler wie Lasogga, Hwang, Hunt, mal wieder Jung durch (Muskel)-Verletztungen und wie es mit dem sogenannten 2. Anzug bestellt ist, kann jeder sehen, der nicht mit Blindheit bedingt durch Vereinsbrille geschlagen ist.

Der HSV verliert 2 von 3 Rückrundenspielen und Trainer Wolf verliert seinen Nimbus der Gelassenheit.

Dafür aber gewinnen St. Pauli, Kiel und möglicherweise auch Köln sein Nachholspiel gegen Schmerzgebirge Aue und der schöne Vorsprung ist hin.

Sowas nennt man Momentum.

Gleichzeitig setzt man eine neue Fan-Anleihe auf, muss in einem Pflicht-Prospekt all die Gefahren erwähnen, die man während der Mitgliederversammlung ebenso unterdrücken konnte wie das Präsidium mindestens zwei Rechnungen für „Berater-Dienstleistungen“. Laut Abendblatt wurde in dem Prospekt allein 21 Mal der Begriff „Insolvenz“ gebraucht und das ist weit mehr als auf einem gebräuchlichen Beipackzettel das Wort „Ausschlag“ verwendet wird. Außerdem musste die AG zugeben, dass die neue Fan-Anleihe nicht abgesichert ist, darüberhinaus droht ein Rechtsstreit mit dem größten Investor.

Aber das Aller-Schlimmste: Der HSV mogelt nicht gegen Bremen oder versucht sich einen Vorteil gegen St. Pauli zu verschaffen. Nein, der HSV kämpft gegen den HSV. Das Präsidium des e.V. versucht die Rechnungsprüfer zu umgehen, der Vorstand der AG versucht die Mitglieder zu bescheißen. Alles intern, jeder gegen jeden. Und leider gibt es keinen Rückzugspunkt mehr, für niemanden. Krisen-Vorstand Hoffmann versucht verzweifelt, Nebenkriegsschauplätze im Trump-Style zu eröffnen, indem er durch sein Hof-Medium BILD/Sportbild Ex-Präsident Hunke verunglimpfen lässt.

Fazit: Intern existiert ein Szenario aus Panik, Angst und Ratlosigkeit. Sportlich rumpelt es (trotz Monster-Etat) gewaltig, wirtschaftlich gehen die Lichter aus. Jetzt noch das Pokal-Aus, dann hört man das Grummeln bis zum Millerntor.

Ich möchte nicht dabei sein, wenn die Herren vor die Presse treten und den Totalverlust verkünden müssen. Keinen Aufstieg, keine € 17,5 Mio. durch eine neue Anleihe, die nächsten 8% AG-Anteile an Kühne verscherbelt und ein interner Verdunklungsskandal nach dem nächsten. Das wird das Punkt sein, an dem auch die Treuesten die Geduld verlieren werden und ihre Rache wird grausam sein.