Okay, jeder weiß, dass dem HSV das Wasser finanziell bis zur Unterlippe steht, aber irgendwann reicht es auch mal. Finde jedenfalls ich. Denn nicht nur, dass man seine Anhänger bereits das zweite Mal anzuzapfen versucht und mit Hilfe einer Bettel-Anleihe für die Management-Fehler der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bezahlen lassen möchte, nun drehen die Herren im Volkspark endgültig durch.

Mit dem MSV Duisburg kommt am 19. Mai der aktuell Tabellenletzte in den Volkspark. Klingt nicht gerade attraktiv, eingestuft ist die Partie trotzdem als Topspiel, entsprechend sehen auch die Preise aus. Tickets in der Preiskategorie 1 gibt es für das Duisburg-Spiel ab 85 Euro, immerhin noch 37 Euro muss für einen Platz unterm Dach (und hinter dem Tor) bezahlt werden. Für das kommende Heimspiel gegen Fürth kosten die gleichen Karten zum Vergleich fast nur die Hälfte. Was sind die Gründe für die Preise? Im Volkspark heißt es, dass unabhängig vom Gegner das letzte Heimspiel der Saison in der Vergangenheit stets einen Topspiel-Status hatte (Quelle: Mopo.de)

Die Erklärung für diese Frechheit liefert der Verein gleich mit. „Im Volkspark heißt es, dass unabhängig vom Gegner das letzte Heimspiel der Saison in der Vergangenheit stets einen Topspiel-Status hatte.“ Ach so. Und weil man damit rechnen kann, dass es immer noch so viele Vollpfosten gibt, die sich unbedingt das letzte Gestümper vor der Sommerpause antun wollen, haut man richtig einen raus und verlangt gegen den aktuellen Tabellenletzten Preise, wie man sie eigentlich von Spielen gegen Bayern und Dortmund in der Bundesliga gewohnt war und das war angesichts der gebotenen Leistungen schon krank.  Aber natürlich ist klar, was dahinter steckt.

Man möchte aus den leidgeprüften Anhängern rauspressen, was noch irgendwie rauszupressen ist, koste es, was es wolle. Das Problem: Irgendwann wird es auch den Treuesten zu dreist und dann wird es eklig. Denn verprellte Intensivtäter zurück zu gewinnen, ist ein hartes Brot und wenn man sieht, dass für das Spiel gegen Fürth erst 32.000 Tickets abgesetzt wurden, kann man erahnen, wohin die Reise geht. Das aber interessiert einen Bernd Hoffmann nicht, denn der denkt ohnehin nur in außerordentlich kurzen Zyklen. Man erinnere sich an die erste Amtszeit, als man beim HSV unter Hoffmann für  verkaufte Spieler sofort kassiert, während man bei Ankäufen abstottern musste.

Als Jarchow den HSV von Hoffmann übernahm, staunte der Schweber nicht schlecht. Denn plötzlich flatterten Rechnungen in zweistelliger Millionenhöhe ins Haus und man durfte noch Raten für Spieler abdrücken, die schon seit Jahren nicht mehr in Hamburg kickten. So läuft es auch jetzt, es wird alles auf die „Karte sofort“ gesetzt, was interessiert uns denn der April? Schade nur, dass man auf diese Art und Weise mittel- und langfristig nie erfolgreichen sein wird, weil man unter Hoffmann die Zukunft immer schon verkauft hat.

Und ehrlich, das Argument „kann man doch machen, so lange die Leute die Preise zahlen“ zieht irgendwann auch nicht mehr, denn die Zuschauerzahlen gehen bereits jetzt zurück. Und jetzt stelle man sich mal vor, man ist nicht mehr Tabellenführer, sondern nur noch Dritter. Und man stelle sich vor, man verpasst den Aufstieg und dümpelt ein zweites Jahr im Unterhaus herum, dann aber mit einer noch mieseren Truppe. Aber, wer weißt, vielleicht sind dann Hoffmann und Co. gar nicht mehr da…..

Und die Propaganda-Maschine läuft…..

HSV-FANS TROTZDEM HEISS 

Duisburg so teuer wie Pauli

Viele Fans beschweren sich zwar über das Preis-Niveau. Trotzdem reißen die Anhänger dem HSV die Karten aus der Hand. Am ersten Tag des Mitglieder-Vorverkaufs gingen Dienstag 17 500 Tickets weg. Insgesamt sind fürs Saison-Finale 43 000 Plätze (inkl. Dauerkarten) verkauft.

Seit neun Jahren vermeldeten die Hamburger beim letzten Heimspiel übrigens immer „Ausverkauft“. (Quelle: Bild.de)

„Dabei sein, kaufen, eine Gondel ist noch frei. Die Dame mit dem Liebesapfel. Dabei sein…..“

Medienpartner Bild und der Gedankenstricher. Was allerdings extrem cool wäre: Die Bude ist voll und die Blinden verkacken den Aufstieg am letzten Spieltag. Dann lohnt sich wenigstens die Abrissparty für das marode Stadion 😀