Der „große Verein HSV“. Wie oft habe ich das in den letzten Jahren hören und lesen müssen, wie oft habe den Urheber dieses Spruches dann grundsätzlich gefragt: „Woran machst du das eigentlich fest? Dieses „großer Verein“? Was macht denn diesen Verein, der seinen letzten wirklichen Erfolg vor nunmehr 32 Jahren mit dem Pokalsieg 1987 feiern durfte, zu einem großen Verein?“ Normalerweise erhält man dann Argumente wie „die große Anhängerschaft“ oder „das tolle Stadion“, vielleicht auch Mumpitz wie „Tradition“ oder „die Stadt Hamburg“, angeblich ja die schönste Stadt der Welt. Nun ja, alles gut und schön, aber das macht einen Verein nicht zu einem großen Verein, denn groß machen Erfolge und die existieren nicht. Die meisten Anhänger, die sich auf der Nord-Tribüne rum treiben, waren noch nicht mal geboren, als Manfred Kaltz gegen die Suttgarter Kickers einen Freistoß verwandelte. (Ich war übrigens live im Stadion).

Aktuell haben wir in Hamburg, neben zahlreichen anderen unappetitlichen Themen, das Thema Eintrittspreise und ausgerechnet an diesem Thema lässt sich ablesen, welche tiefgehende Ablehnung der HSV inzwischen in weiten Teilen der Republik erfährt.

Paderborn/Hamburg. Der Hamburger SV hält sich für unwiderstehlich, das wissen wir nicht erst seit gestern. Der größenwahnsinnige Dino aus dem Norden hat aber auch ganz aktuell mal wieder den Bezug zur Realität verloren. Darunter müssen die SC Paderborn-Fans nun leiden und für das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den HSV ordentlich Kohle auf den Tisch legen.

Eine Stehplatzkarte auf der Südtribüne kostet in Paderborn beispielsweise für ein normales Ligaspiel 13 Euro. Für das Pokal-Viertelfinale soll der Fan nun satte 15,50 Euro dahin blättern, wenn er denn in den Genuss des Fights kommen möchte. Ein Sitzplatz kostet normalerweise 32,50 Euro, für das Hamburg-Spiel verlangt der SCP nun sage und schreibe 39 Euro. Wobei das gar nicht stimmt. Denn eigentlich verlangt der HSV ja die Kohle.

Laut SCP sind diese Preise nämlich auf dem Mist der Hamburger gewachsen, sie selbst wollten überhaupt gar keine Preiserhöhung im Vergleich zu den Ligaspielen ansetzen.

„Den kleinsten gemeinsamen Nenner“ nennt Hornberger nun also diese Wucherpreise, auf die sich beide Vereine jetzt  geeignet haben.

Damit zeigen die Hamburger einmal mehr ihre Überheblichkeit. Als wenn alle Leute nur darauf gewartet hätten ein Spiel gegen den glorreichen Hamburger SV zu sehen. Naja, es ist ja nicht so, dass es fast genau einen Monat später ein reguläres Spiel gegen die Dinos gibt. Momentan sorgen genau diese sogar bei ihren eigenen Anhängern für Ärger, denn auch für das Saisonfinale gegen den MSV Duisburg wurde in dieser Woche eine heftige Preiserhöhung bekannt gegeben. Statt 45 Euro kosten einige Karten 85 Euro. Verständlich, dass sich so mancher Anhänger fragt, ob der Zweitligist urplötzlich schon wieder Champions-League spielt.

Das sollte nun belohnt werden. Gegen den HSV wird das Stadion sowieso voll, doch die Mannschaft braucht auch gegen Ingolstadt die volle Unterstützung ihrer Fans. Sie könnten damit zeigen, dass der SCP mit seiner Preispolitik richtig liegt. Und nicht der HSV mit seinem Größenwahn.

(Quelle: https://www.nw.de/sport/sc_paderborn_07/22388712_Kommentar-SC-Paderborn-Fans-Opfer-von-Hamburger-Groessenwahnsinn.html)

Aha. So sieht man also den selbsternannten großen Verein HSV. Glorreich, überheblich, größenwahnsinnig. Man könnte auch noch ein „arrogant“, ein „selbstgefällig“ und ein „großkotzig“ anhängen, würde auch niemanden stören. Und wie sagte doch unser aller Vizekönig Pinocchio Hoffmann im Januar dieses Jahres?

 „Unsere Strategie umfasst zwei Schritte. Bis 2020 wieder ein normaler Klub zu werden. Bis 2024 wollen wir uns so entwickeln, dass man vor der Saison unsere sportlichen Ziele offensiver benennen kann.  „Wir sind mit Ankündigungen, Versprechen und großangelegten Visionen in den letzten Jahren schlecht gefahren“

Ach ja, ein normaler Klub also. Deshalb wahrscheinlich auch Aktionen wie diese in Paderborn, deshalb Top-Zuschläge in Bayern-Dimensionen gegen Duisburg und deshalb auch die üblichen Großkotz-Ansagen von Kapitän Ahorn Hunt. Oder mit anderen Worten: Lippenbekenntnisse, heiße Luft und Bahlsenkekse. In Hamburg wird Demut gelabert und groß gekotzt und zwar von ganz oben. Und solange das so ist, wünscht mehr als halb Deutschland diesem Ex-Dino die Pest an den Hals. Mit Recht übrigens, denn die flächendeckende Abneigung hat sich dieser Verein in all den Jahren wohlverdient. Und er tut es immer noch!

Die Preiserhöhung in Paderborn sollte eigentlich nach Willen des HSV nicht das Ende der Fahnenstange darstellen, denn der HSV hätte gern noch deutlicher erhöht. Man hat sich aber auf „den kleinsten gemeinsamen Nenner“ verständig. Jesus, ist dieser Verein peinlich. Aber natürlich befinden sich die Nickis im automatisierten Verteidigungs-Modus, denn zuerst wird die Nachricht über das, was der HSV sich dort in Paderborn abkneift, ins Reich der Fabel verbannt. Nachdem Daniel Jovanov gestern Abend twitterte, musste er sich von SC-Pfosten Timo Horn himself empfehlen lassen, den Aluhut aufzusetzen. Als die Nachricht wenig später verifiziert wurde, kam natürlich keine Entschuldigung, sondern die nächste Entschuldigungs-Eskalationsstufe. „Was regt man sich denn bitte über € 2,50 auf“. Ne, ist richtig.

Ich stelle mir einmal vor, was in Hamburg los gewesen wäre, würde das Pokal-Viertelfinale im Volksparkstadion stattfinden und der SC Paderborn hätte den HSV gebeten, die Preise von € 50 auf € 65 anzuheben. Junge, die Texte hätte ich gern gehört, aber das ist natürlich gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz was anderes.

Fakt ist: Der Verein braucht Geld, weil er finanziell derart am Stock geht, dass er sogar auf die Zusatzeinnahme von € 20.000 nicht verzichten kann. Und dann noch diese Meldungen.

Die Anleihe.

Einen Monat ist das neue HSV-Papier inzwischen auf dem Markt. Bislang wurden Anleihen in Höhe von 11,5 Mio Euro gezeichnet. Gekauft haben über 2000 Investoren – im Wert zwischen 100 und 500 000 Euro. Der Trend ist in jedem Fall positiv. Aktuell spricht vieles dafür, dass der Klub alle Papiere an den Mann bringt. (Quelle: Bild.de)

Nein, ist er nicht, da könnt ihr auch PR betreiben, bis es euch zu den Ohren rauskommt. Diejenigen, die unbedingt umschulden (alte Anleihe in neue) oder investieren wollten, haben es bis jetzt getan und größtenteils wird es das gewesen sein. Schade nur, dass noch € 6 Mio. fehlen. € 6 Mio. bei einem Verein, der bereit ist, für € 20.000 ein Fass aufzumachen.

Der Kühne-Deal.

Nach den zuletzt enttäuschenden Auftritten (insbesondere das Regensburg-1:2) ist das Verhandeln mit dem emotionalen Edel-Fan offenbar schwierig.

Große Fortschritte gab es nach BILD-Informationen in den vergangenen Tagen nicht. Für den Lizenz-Antrag bedeutet das: Gibt es in den nächsten zwei Wochen keine Einigung, müssen die Hamburger die Unterlagen ohne Einnahmen aus dem Namensrecht einreichen.

Dann stünden dem HSV zunächst 3,2 Mio Euro weniger zur Verfügung. Kühne zahlt bislang 4 Mio pro Saison. 800 000 Euro fließen davon als Provision an Vermarkter Lagardère.

(Quelle: Bild.de)

Abgekühlt?  € 3,2 Mio. weniger? Das soll nun irgendwie positiv klingen? Dazu noch die aktuelle sportliche Entwicklung?

Der Emirates-Vertrag.

Die Gespräche mit dem langjährigen Hauptsponsor (seit 2006) befinden sich inzwischen in der Endphase.

Mit einer Entscheidung bis zum Abschluss der Lizenzierungsunterlagen könnte es trotzdem eng werden. Wahrscheinlich wird sie erst im April fallen.

Die Manager der Fluglinie aus Dubai täten sich mit einer Verlängerung offenbar leichter, wenn die sportliche Tendenz wieder Richtung Bundesliga gehen würde.

Bei Aufstieg geht es um jährliche Zahlungen von 6 bis 7 Mio, in der 2. Liga um rund 2 Mio.

Im Lizenz-Antrag würden die Hamburger wohl generell mit dem Einnahmen aus einem Kontrakt mit einem Hauptsponsor planen. Und dann – je nach Entwicklung – bis Ende Mai nachbessern.

(Quelle: Bild.de)

Das übliche Hoffmann-Spiel also, man „rechnet“ mit Einnahmen aus der Zukunft, die keinesfalls gesichert sind. Fly Emirates ist gerade als Trikot-Sponsor bei PSG ausgestiegen und hat die Bestellung von 25 Airbus A 380 storniert, dem Unternehmen geht es nicht mehr so gut wie zuvor. Einen durchschnittlichen Zweitligisten wird man sich wahrscheinlich nicht mehr leisten wollen, aber der HSV plant mal locker die Einnahmen für die Lizenz ein.

Das Kartenhaus wackelt bedenklich…