Zwickmühle.

[…] Aus dieser Bedeutung hat sich der übertragene Sinn von Zwickmühle als ein Synonym für Dilemma entwickelt (Wikipedia)

Selten wurde der Begriff „Zwickmühle“ im Zusammenhang mit dem HSV wohl so inflationär bemüht wie in den letzten Wochen. Was der Begriff zu bedeuten hat, sollte eigentlich jeder wissen, für diejenigen, die es immer noch nicht wahrhaben wollen: Der Verein ist am Arsch! aber so richtig. Und so sehr man die Hauptschuld für den finanziellen Zustand Geldverbrenner Beiersdorfer #DankeDidi zuschreiben muss, an der Zwickmühlen-Situation ist maßgeblich der „Trickser aus Leverkusen“ schuld. Denn die Situation gestaltet sich eigentlich weniger kompliziert, als man behauptet. Es ist ganz einfach.

Nach der Ausgliederung wurde beschlossen, dass nicht mehr als 24,9% der AG-Anteile zum Verkauf gegeben werden sollten, damit man sicherstellen konnte, dass der e.V. (und somit die Mitglieder!) weiterhin das Sagen habt (Sperrminorität)

Ein Eintrag in die Satzung wurde allerdings seit 2014, also fast 5 Jahre lang „vermieden“.

Weder das Präsidium unter Jens Meier, noch das Präsidium unter Bernd Hoffmann (das alte „Team Hoffmann) noch das Präsidium unter Marcel Jansen (das neue „Team Hoffmann) waren in der Lage, diesen Willen der Mitgliedschaft umzusetzen, erklärt wird das mit Albernheiten wie „Fristen“ und Bla bla.

Klaus-Michael Kühne wäre Willens, neues Geld in den Verein zu pumpen, dann möchte er jedoch weitere Anteile.

Dies wäre nur möglich, wenn man die von den Mitgliedern beschlossene Grenze von 24,9% sprengen würde.

Da man dies wusste (obwohl Medienpartner BILD seit Wochen von abgeschlossenen Deals spricht, die es nie gab), reichte man bei der DFL einen Lizenzantrag ein, ohne eventuelles Engagement von Kühne (Weitere Anteile, Stadion-Namen, Verzicht auf Rückzahlungen bei Spielerverkäufen) einzuplanen.

Dieser Antrag wird so nicht durchgehen, weil ihm jegliche inhaltliche Substanz fehlt.

Also – es ist ganz einfach: Mehr verkaufte Anteile, mehr Geld von Kühne. Keine weiteren Anteils-Verkäufe an Kühne, kein Geld, kein Stadion-Namen, keine Sicherheiten, keine Lizenz. Punkt. Aus.

Aber damit nicht genug, denn aktuell sieht die Situation so aus, dass dem HSV für den Fall des Aufstiegs ca. € 20 Mio. fehlen (Deckung) und für den Fall des Nicht-Aufstiegs ca. € 10 Mio. Der Fehlbetrag für die zweite Liga könnte möglicherweise durch Kühne (sollte man sich denn auf einen Verkauf weiterer AG-Anteile einigen) gedeckt werden, für die Bundesliga reicht das nicht. Und was hier ebenfalls nicht berücksichtigt ist: Man hat noch nicht einen neuen Spieler, aber dafür bereits jetzt riesige Löcher. Also….

SO PLANT BOSS BECKER

Sogar bei Aufstieg muss HSV sparen

Nach BILD-Informationen müsste der HSV selbst bei einem Aufstieg einen Transfer-Überschuss erzielen. In Liga eins im mittleren einstelligen Millionenbereich, in Liga zwei könnte der sogar zweistellig ausfallen.

Bei einem Aufstieg müsste Becker wohl den kompletten Offensiv-Bereich aufrüsten. Dort gibt es einfach zu wenige Alternativen. Zudem muss Senkrecht-Starter Orel Mangala (21/nur ausgeliehen) zurück nach Stuttgart.

Nicht ausgeschlossen, dass sich die Hamburger bemühen werden, Hee-Chan Hwang (23) nochmals aus Salzburg auszuleihen.

In der Defensive steht Leih-Verteidiger Léo Lacroix (27) vor der Rückkehr nach St. Étienne. Große Probleme sollte es in der Innenverteidigung trotzdem nicht geben. Der HSV kann nach den schweren Knie-Verletzungen wieder mit Gideon Jung (24) und Kyriakos Papadopoulos (27) planen.

(Quelle: BILD.de)

DAS IST DIE SPORTLICHE ZUKUNFT DES HSV! 

Arnesen reloaded. Wo liegt nun aber die Schuld des Herrn Hoffmann? Ganz einfach, er hätte von Anfang an mit offenen Karten spielen müssen. Er hätte Fans und Mitgliedern die Situation so schildern müssen, wie sie ist. Er hätte von Anfang an eingestehen sollen, dass man es ohne Kühne nicht schaffen kann. Stattdessen wird getrickst und gemauschelt, mal wird von einer „dramatischen finanziellen Situation“ gesprochen, dann wieder ist alles halb so wild. Mal ist man auf Kühne angewiesen, dann schafft man es plötzlich ohne den Milliardär. Ja, was denn nun? Alles nur, um die Massen zu manipulieren, PR-Sprechpuppen wie Jansen in Position zu bringen und die eigene Position zu verbessern? Oder ehemalige Präsidenten und Aufsichtsräte wie Jürgen Hunke zu verunglimpfen, die die Situation so darstellen, wie sie ist, sich damit aber unbeliebt machen?

Mag sein, dass man angesichts der Dummheit der DFL die Lizenz wieder einmal bekommt, aber das ist eigentlich unwichtig. Wichtig ist, dass sich nichts ändert und das wird mittelfristig das Ende dieses Vereins sein. Und, zur Erinnerung: Stichwort Norderstedt 😉