Lewis Harry Holtby ist ein Vorbild, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Vielleicht nicht unbedingt, was seine Leistungen auf dem Platz betrifft, für die er zu Bundesliga-Zeiten mit knapp € 4 Mio. pro Jahr bezahlt wurde, als würde er für einen Verein wie Borussia Dortmund jedes Jahr in der Champions League spielen. Aber ganz sicher ist Holtby ein Vorbild für alle jungen Fußball-Profis, wenn es darum geht, sich selbst bei den Anhänger des aktuellen Arbeitgebers ins beste Licht zu rücken, so dass sogar die miesesten Leistungen entschuldigt und verziehen werden. Eigentlich ist es ganz einfach: Bei jeder sich bietenden Gelegenheit über die Stadt, den Verein, das Stadion und besonders die tollen Fans schwärmen. Ständig ins hingehaltene Mikrophon husten, dass man auch im nächsten Match sein Leben für diesen Verein geben wird. Garniert mit einer permanenten guten Laune, einem Social Media-Trommelfeuer mit effektvollen Fotos und das Ganze abgerundet mit einer lebenslangen Mitgliedschaft beim derzeitigen Brötchengeber. Wenn man das beherzigt, könnte man auch entscheidende Elfer im Pokalfinale verbolzen, die Trottel im Norden würden trotzdem vom „besten Mann oder „Ehrenmann“ labern, wenn DJ Duracell das nächste Mal seine Fans zur Untersützung auffordert oder seinen Nebenmann effektvoll zusammen scheißt. Das sieht engagiert aus, da hat einer die Raute. Kein Zweifel. Dabei erinnere ich mich noch bestens…

Man beachte die folgende Meldung, denn sie ist so symptomatisch für alles, was in diesem Verein seit Jahren falsch läuft und so bezeichnend dafür, wie idiotisch dieser Beiersdorfer gearbeitet hat.

Fußball-Bundesligist Hamburger SV verpflichtet Lewis Holtby von Tottenham Hotspur. Am Montag absolviere der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler einen Gesundheitscheck in Hamburg, teilte Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer in der Sendung „Sportclub“ des NDR am Sonntagabend mit. Der frühere Schalker Profi und dreimalige deutsche Nationalspieler wird für ein Jahr ausgeliehen. Zudem bestätigte der HSV-Chef den Zugang von Julian Green von Bayern München. Der 19 Jahre alte Stürmer gehört derzeit zum Aufgebot der USA-Nationalmannschaft, die am Mittwoch in Prag ein Länderspiel gegen Tschechien bestreitet. Auch er soll für ein Jahr ausgeliehen werden.

Mittelfeldspieler Milan Badelj wechselt unterdessen für rund vier Millionen Euro vom HSV zum italienischen Erstligisten AC Florenz. Abwehrtalent Jonathan Tah wird für ein Jahr an den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. „Es ist besser für seine Entwicklung, in der 2. Liga Spielpraxis zu sammeln“, sagte Beiersdorfer. Zudem wechselt Mittelfeldspieler Per Skjelbred für rund 1,3 Millionen Euro zu Hertha BSC.

(Quelle: http://www.haz.de/Sportbuzzer/Fussball/Ueberregional/Hamburger-SV-verpflichtet-Lewis-Holtby-und-Julian-Green)

Die Zusammenfassung ist einfach: Holtby ein Flop, Green ein Superflop. Milan Badelj machte Karriere in Florenz, Jonathan Tah wurde Nationalspieler unter Löw und Per Skjelbred Kapitän bei Hertha BSC. #DankeDidi. So wie diese „Leistung“ des früheren Sportchefs und späteren Vorstandsvorsitzenden reihen sich zahllose „Leistungen“ aneinander und am Ende führten sie zu dem, was man heute sieht. Ein Pleite-Klub in der zweiten Liga.

Ich möchte an dieser Stelle aus einem Arena-Blog vom 23.07.2015 zitieren:

Der wahre Meister der Selbstinszenierung ist allerdings Lewis Holtby. Lewis ist omnipräsent, er twittert und facebooked mehr als er spielt. Nette Selfies mit Kollegen im Bus, Bilder von sich, wie er außerhalb der Trainingseinheiten schuftet, Grüße an die Fans aus dem Urlaub, Holtby hat die Raute so dermaßen, dass es eine Freude ist. Ich weiß zwar nicht ganz genau, welche die Vereins-Symbole von Mönchengladbach, Aachen, Bochum, Schalke, Mainz, Tottenham und Fulham sind, aber ich bin sicher, Lewis hatte sie alle im Herzen.

(Quelle: https://www.hsv-arena.hamburg/2015/07/23/der-spieler-identifiziert-sich-mit-dem-verein/)

4 Jahre her. Ca. € 13 Mio. her. Noch Fragen?

Nun zieht der Verein also die Reißleine, die man nie gebraucht hätte, hätte man nicht einen derart dämlichen Vertrag wie Beiersdorfer gemacht. Einen Spieler auszuleihen, den man zwingend kaufen muss, wenn er in der nächsten Saison ganze 3 Spiele macht? Und ihm dann knapp € 4 Mio. zu garantieren? Der absolute Wahnsinn. Und wie man es auch dreht und beweint, die Entscheidung des Vereins ist natürlich richtig.

 In diesem Kontext haben die beiden Verantwortlichen am gestrigen Donnerstagabend (21. März) mit Lewis Holtby gesprochen und dem Mittelfeldspieler mitgeteilt, dass der HSV kein neues Vertragsangebot unterbreiten werde. Den Verantwortlichen war es wichtig, dem verdienten HSV-Spieler die Entscheidung fair und frühzeitig zu kommunizieren. Im Ergebnis werden Holtby und der HSV ab dem kommenden Sommer getrennte Wege gehen.

(Quelle: https://www.hsv.de/news/meldungen/saison-2018-19/maerz-2019/hsv-und-lewis-holtby-trennen-sich-nach-dieser-saison/)

Und so richtig dieser Weg auch ist, so muss er zu Ende gegangen werden, denn Holtby darf nicht der Letzte gewesen sein, von dem man sich aus sportlichen wie finanziellen Gründen trennt. Denn auch die Herren Lasogga, Sakai und Papadopoulos dürfen keine Zukunft mehr in Hamburg haben. Die Sache ist nur die – besonders bei Lasogga, aber auch bei dem Griechen wird der Aufschrei der Voltrottel mindestens so laut sein wie bei Lewis Harry, dem ein bekannter deutscher Trainer einmal die notwendige Ernsthaftigkeit für seinen Beruf abgesprochen hat. Und irgendwie wird ein Muster deutlich, oder? Es sind irgendwie immer die Volkshelden, die zwar gemocht werden, die aber zu selten mit Leistung zurückzahlen, zumindest ist das in Hamburg so. Warum wohl? Vielleicht reicht es einigen ja aus, der Held der Massen zu sein. Und nimmt man alles zusammen, dann fasst der folgende Artikel die Holtby-Situation bestens zusammen. Auch, wenn es die Nickis nicht hören wollen…

Irgendwie ist er nie so richtig angekommen. Jedenfalls nicht so, wie man es in Hamburg erwartet hatte. In der Hansestadt hatten sie ihn als einen der Bandleader der famosen „Bruchweg-Boys“ (zusammen mit André Schürrle und Adam Szalai) in Erinnerung, die in der Saison 2010/11 die Liga aufmischten und am Ende sensationell die Qualifikation für die Europa-League erreichten. Sein Trainer damals: der heutige PSG-Coach Thomas Tuchel. Doch in Hamburg blieb der berühmte „Gitarren-Riff-Jubel“ meistens aus. In den fünf Jahren beim Hamburger Traditionsklub hat Holtby es nie geschafft, über längere Phasen, idealerweise mal über eine komplette Saison oder zumindest eine Halbserie, sein zweifellos vorhandenes Potenzial abzurufen.

Die „Höhepunkte“ sind entsprechend schnell aufgezählt: Es sind die vermiedenen Abstiege von 2014, 2015 und 2017. Doch die Ansprüche beiderseits waren wohl andere. Zu oft sah man Holtby während der Spiele abtauchen, zu selten konnte er dem Spiel der Hanseaten Struktur verleihen. Ein, zwei, vielleicht auch drei guten Auftritten folgten mindestens genauso viele mittelmäßige bis schlechte. Teils sehr schlechte. In den letzten Wochen war er dann wieder der Holtby, wie man ihn im Volkspark zu oft gesehen hat: zwar immer irgendwie dabei, aber nie mittendrin. ​

(Quelle: https://www.90min.de/posts/6326133-holtby-eigentlich-nie-richtig-beim-hsv-angekommen)

Also, Tschüss Lewis. Und nerv in Zukunft bitte woanders. Aber bei den zahllosen, kolportierten Angeboten sollte das bestimmt kein Problem darstellen.

P.S. Ich bin zu 100% davon überzeugt, dass man in Hamburg nicht schlechter stehen würde, hätte man sich vor dieser Saison bereits von Altlasten wie Papadopoulos, Hunt, Lasogga, Holtby und Sakai getrennt und nicht deren Verträge teilweise noch verlängert. Man hätte die freiwerdenden Millionen in echten Nachwuchs investieren und nicht nur so tun können, indem man eigene U-Kicker als Local Player hoch befördert. Das allerdings hätte dann einer tatsächlichen Manager-Leistung bedurft, Stattdessen werden von den hiesigen Medien Leih-Modelle wie Wood oder Kostic und Verlust-Verkäufe wie Walace, Hahn, Ekdal, Halilovic oder Mathenia als „Super-Job“ beklatscht. Einen Jovic oder Zagadou findet diese sportliche Führung im Leben nicht mehr, stattdessen geht die kreative Bochumisierung lustig weiter. Denn so richtig (aus finanzieller Sicht) die Bemühungen um einen ablösefreien Hinterseer auch sein mögen, zeigen sie doch auf erschreckende Art und Weise den Weg auf, den der HSV gehen wird.

Hieß es nicht früher immer, dass sich wirklich jeder Spieler westlich des Mekong für ein Engagement in Hamburg öffentlich kastrieren lassen würde? Diese Zeiten sind endgültig vorbei, nach Hamburg würde man wirkliche Spitzen-Fussballer nur noch locken können, wenn man sie mit Geld überhäuft. Aber das wird nie wieder passieren.

#DankeDidi

#DankeWettstein

#DankeHilke

#DankeGernandt

#DankeStruth

#DankeHoffmann

#DankeKühne

#DankeRieckhoff

#DankeRebbe