Natürlich verkaufen sie es im Volkspark wie einen Sieg, aber das macht dieser Mr. Trump in Amerika ja auch jeden Tag, ob er nun beim Bescheißen erwischt wurde oder nicht. Guckt man genauer hin als die üblichen Hofberichterstatter, die für eine detaillierte Ansicht von wirtschaftlichen Vorgänge schlicht und ergreifend zu dämlich sind, erkennt man ohne viel Aufwand die Herde an Pferdefüßen, die mit jeder „Erfolgsmeldung“ verbunden sind.

 Kühne verlängert das Stadionnamensrecht um ein weiteres Jahr und erhält damit auch den Namen „Volksparkstadion“. Im Rahmen der Vereinbarung wurden außerdem bestehende Darlehensvereinbarungen mit dem Unternehmer angepasst und mit einer Einmalzahlung final erledigt. Über weitere Inhalte vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.

Wow. Für ein ganzes Jahr also. Was für ein Sieg. Dabei hatte man doch laut eigenen Aussagen diverse potente Bewerber in der Hinterhand, und jetzt nur ein schlappes Jahr? Planungssicherheit sieht anders aus, zumal 1. Nicht sicher ist, in welcher Liga der HSV in der nächsten Saison spielt und 2. Sollte man tatsächlich aufsteigen, so ist man mit 100%iger Sicherheit wieder zurück in der 2. Liga, wenn der neue Vertrag ausläuft. Und woher der HSV die Mittel genommen hat, um die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Kühne „mit einer Einmalzahlung“ zu erledigen, ist unschwer zu erkennen, denn auch hier gibt es (mal wieder nur zwei Möglichkeiten).

  1. Man nimmt Millionen aus der neuen Anleihe, die eigentlich dazu gedacht war, die alte Anleihe zu bezahlen. Dann hat man das nächste große Loch in der Kasse.
  2. Es gibt den nächsten Besserungsschein und man dreht sich im Kreis.

Ich bitte an dieser Stelle alle vorschnellen Jubelperser für eine kurze Zeit, das Gehirn einzuschalten. Man erinnere sich an Kühnes Auftritt auf NDR 90,3 vor wenigen Wochen. Man erinnere sich an Kühnes SportBild-Interviews der letzten Monate. Warum sollte Kühne, dem mehrfach der Sack geplatzt war, jetzt plötzlich dem HSV etwas schenken wollen? Weil Bernd Hoffmann ein so vertrauenswürdiger Partner ist? Ich lache mich tot. Kühne hat dem HSV in all den Jahren nichts geschenkt und er schenkt auch diesmal nichts. Legt euch diesen Blog auf Wiedervorlage und erinnert euch, wenn die Wahrheiten auf den Tisch kommen!

Markus Frömming soll bei der nächsten Hauptversammlung als Vertreter des zweitgrößten HSV-Gesellschafters in den Aufsichtsrat gewählt werden

Hier haben wir den nächsten Pferdefuss der Vereinbahrung, denn Frömming war ausdrücklich Kühnes Wunschkandidat. Man kann davon ausgehen, dass die Berufung dieses Mannes Voraussetzung für den seltsamen Deal war. Und wo wir schon bei Voraussetzung sind…

Die zuletzt öffentlich diskutierte Möglichkeit einer weiteren Anteilsveräußerung der HSV Fußball AG bleibt – das bekräftigten alle Parteien – weiteren Untersuchungen und Gesprächen sowie der Zustimmung aller Beteiligten inklusive der Mitgliederversammlung des e.V. vorbehalten.

Ach ne. Noch immer ist die, von den Mitglieder ausdrücklich gewollte, Ergänzung (nach 1 1/2 Jahren Hoffmann) nicht in der Satzung verankert, aber man behält sich den Verkauf weiterer Anteile, über die 24,9% hinaus, ausdrücklich vor, auch dies mit Sicherheit eine von Kühnes Bedingungen. Bedeutet: Der Mann führt den Verein und seinen großen Vorsitzenden nach wie vor und deutlicher denn je am Nasenring durch den Volkspark. Aber, wie hieß es doch noch vor einiger Zeit? „Es geht auch ohne Kühne“. Wenn es denn ohne Kühne gehen würde, warum dann immer wieder diese Deals? Warum werden seine Personalwünsche immer noch erfüllt? Warum wird die Tür für einen weiteren Anteilsverkauf nicht endlich geschlossen? Weil man den Leuten, mit Unterstützung der arschleckenden Hamburger Medien nach wie vor Märchen erzählen möchte.

Zahlen muss trotzdem der HSV. Um sich der alten Vertragsklauseln aus der Ära von Ex-Vorstand Dietmar Beiersdorfer zu entledigen, war nach Abzug von Kühnes Stadion-Sponsorings (wie bisher etwa vier Millionen Euro) ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag fällig. Ohne diese Einigung wären Prämien an Kühne für mögliche Teilnahmen am Europapokal oder Platzierungen in den Top zehn der Bundesliga fällig gewesen. (Quelle: Mopo.de)

Soll das ein mieser Witz sein? Der HSV kauft Kühne irgendwelche Klauseln für Dinge ab, die während dessen Lebenszeit eh nie eintreten werden? Teilnahme am Europapokal? Welchen Europapokal meinen die? Den Pokal der Dartsspieler mit Handicap? Top Ten der Bundesliga? Unfassbar!

Tatsächlich aber gewinnt der HSV gar nichts, außer vielleicht ein wenig Zeit. Denn im September muss die Jubiläums-Anleihe ausbezahlt werden, aber das Geld dafür ist nicht mehr da (Kühne, Kinsombi etc.). Also wird man Gelder nehmen müssen, die man aus dem Verkauf von Dauerkarten und Logen generiert. Dieses Geld benötigt man aber eigentlich, um den Spielbetrieb (Spielergehälter etc.) finanzieren zu können. Aber egal, erstmal macht man nach dem alten Hoffmann-Motto „Darum kümmern wir uns, wenn es so weit ist“ weiter, die Rumpelnicks raffen doch eh nicht mal 10% der ganzen Verarschung.

Und ist es nicht auffällig, dass nirgendwo verbreitet wird, wie viel Kühne nun für das eine Jahr Volksparkstadion bezahlt (wovon übrigens auch Vermarkter Lagardere noch einiges erhält)? Man kann ganz sicher sein: Wäre es die gleiche Summe, die der Logistiker bisher pro Jahr überwiesen hatte (oder gar mehr), hätte es der Verein lauthals rausposaunt. Sorry, aber der Deal ist Scheiße, außer für einen. Kühne diktiert, der HSV reagiert. Mit seinem neuen Mann im Aufsichtsrat bestimmt Kühne mehr denn je mit, sobald die nächsten Anteile an ihn verkauft werden, gehört ihm der Verein. Das alles wurde nun verhökert, damit man sich ein wenig Luft zum Atmen, die eigenen Jobs und gute Presse erkaufen könnte. Wer sowas abfeiert, wird es nie begreifen.

Und noch ein Wort zum Thema Verschwiegenheit und „Über weitere Inhalte vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.“ In die offizielle Pressemitteilung wird der alberne Passus eingearbeitet, um die Rumpelpenner davon zu überzeugen, wie unendlich sachlich man mittlerweile arbeitet. Tatsächlich dauert es nur Minuten nach der Veröffentlichung und der große Vorsitzende kontaktiert jeden Journalisten diesseits des Orinoco, um exakte Informationen durchzustecken.

Ein paar Details der seit Wochen erwarteten, aber trotzdem spektakulären Einigung kamen schließlich doch heraus. (Quelle: Abendblatt.de)

Selbstverständlich darf man ihn nicht zitieren, aber man könnte ja so tun, als wäre man sagenhaft investigativ unterwegs gewesen. Der Märchen-HSV des Bernd Hoffmann. Hier wird sie nie etwas ändern, so lange der „Trickser aus Leverkusen“ etwas zu melden hat.