Man kann es doch drehen und wenden wie man will und eigentlich ist es zwei Spieltage vor Ende der Saison fast schon egal, ob man nun aufsteigt, in der Relegation versagt oder als 4. direkt bleibt – die erste Zweitliga-Saison des einst ruhmreichen HSV ist exakt das, was die letzten gefühlten 10 Bundesliga-Spielzeiten auch waren, ein Desaster. Erneut hat man mehr durch negative Schlagzeilen als durch gepflegten Fußball geglänzt, erneut war man mehr wegen der Geschichten, die in die Hose gegangen sind, in den Medien, als dass man Erfolge verbuchen konnte. Man spielt in Hamburg halt immer das gleiche Spiel, weil man eben auch immer mit den gleichen Spielern spielt und die ihre Charaktere auch nicht ändern wollen/können. So machte man zuerst einen Jahre zuvor mit Schimpf und Schande vom Hof gejagten Ex-Boss zum neuen Vorstandsvorsitzenden, um anschließend den jahrelang als bester BILD-Informant glänzenden und dauerverletzten Linksverteidiger zum e.V. Präsidenten zu wählen. Bloß keine neuen Idee, bloß keine andere Heransgehensweise, das würden die Fans nicht mitmachen. Meint man.

Und handelt entsprechend. So machte man vor der laufenden Saison wieder einmal den Fehler, Verträge aus Gründen zu verlängern, die definitiv die falschen waren. Denn bereits vor der Saison war den Herren bewusst, dass sie mit Trainer Big Coaching_Zone nicht wirklich weitermachen wollten, aber um den Schein zu wahren, musste man zuerst einmal ein sportliches Tief abwarten, um den selbstoptimierenden und dauerlabernden Titz vor die Tür setzen zu können. Schade natürlich, dass die Brechmittel-Medien, die in Titz einen perfekten Partner erkannt hatten, diesen zur Stil-Ikone hoch geschrieben hatten, was natürlich bei den etwas weniger intelligenten Hüpfern auf fruchtbaren Boden gefallen war. Resultat: Titz war bei den Doof-Nickis zu Clark Kent mutiert, konnte übers Wasser gehen und selbiges zu Wein verwandeln, was bei realistischer Betrachtung natürlich Schwachsinn war und ist, aber wer will denn bitte die Realität. Immerhin gibt es immer noch genügend Strahlungsopfer innerhalb des Vereins, die Dukaten-Verbrenner Düdü Beiersdorfer für einen guten Sportchef halten.

Also, was machte man? Im vollen Bewusstsein, dass man Titz besser früher als später opfern wollte, konnte man den Fanatikern natürlich nicht noch mehr Hiobsbotschaften aufbürden und so wurde flugs mit verdienten Absteigern des Volkes wie Herrn Holtby („Bester Mann, Ehrenmann“), Aaron Hunt, Sodoku Sakai verlängert und als Krönung der Veranstaltung ließ man Mega-Talent und Vorzeige-Norddeutschen Jann-Fiete Arp vor laufenden Kameras einen Fake-Vertrag unterschreiben. Man erklärte mit tränenerstickter Stimme, dass sich Uns-Fiete gegen einen Wechsel zum FC Bayern und für den HSV und Liga 2 entschieden hatte, natürlich ohne Ausstiegsklausel. Diese PR-Verlängerungen schwächten Volkes Zorn nach der geplanten Titz-Entlassung ein wenig ab, denn scheinbar „machen die nicht alles falsch da oben“. Oh doch.

Und nun, unmittelbar vor dem 33. Spieltag und auf Platz 4 liegend, haben sie den Salat. Die auserwählten Führungsspieler haben sich als Belastung (Holtby, Lasogga, Sakai) herausgestellt oder sind das, was sie eigentlich schon immer waren, Dauerpatienten (Hunt). Im Umkehrschluss hätte dies bedeutet, dass die jungen Spieler dieses Vakuum hätten füllen müssen, was natürlich nicht geklappt hat. Und natürlich fliegen Tricks im Leverkusen-Style wie die Nummer mit Arp irgendwann auf und kommen als Boomerang zurück, das war doch klar wie irgendeine Brühe. Und jetzt wundert man sich, dass die Stimmung kippt? Ehrlich? Jetzt meint man erkannt zu haben, dass man (wieder einmal) beschissen und belogen wurde? Soll das ein mieser Scherz sein?

Nein, ist es leider nicht, es hat in Hamburg traurige Tradition. Aber mit Traditionen sollte man irgendwann einmal brechen und da man im Vorstand nicht bereit ist, irgendwann einmal den ehrlichen Weg gehen zu wollen, würde ich gern einen Vorschlag aufnehmen, den ein schlauer Leser gestern als Kommentar in den Blog gestellt hat.

Nach dem Spiel gegen Duisburg sollte man doch bitte in drei Wellen in Richtung Nordtribüne gehen und sich die Attacken der stinksauren Ork-Trommler abholen.

  1. Welle: Die Mannschaft und der Trainer
  2. Welle: Vorstand, Aufsichtsrat und Direktoriums-Ebene
  3. Welle: Die versammelte Riege der Hofberichterstatter, die durch ihre „Arbeit“ den Niedergang des HSV beschleunigt hat, die Lügen und Märchen in die Welt setzt und die bisher immer davongekommen ist: Ich würde mich bereiterklären, für folgende Herren die Namensschilder zu erstellen: Kai-Uwe Hesse (BILD), Babak Milani (BILD), Kay Fette (BILD), Alexander Laux (Abendblatt), Kai Schiller (Abendblatt), Henrik Jacobs (Abendblatt), Stefan Walther (Abendblatt), Matthias Linnenbrügger (Mopo), Simon Braasch (Mopo), Florian Rebien (Mopo), Frederik Ahrens (Mopo), Sebastian Wolff (Kicker), Axel Hesse (Sportbild), Lars Pegelow (NDR), Jurek Rohrberg (SKY), Marcus Scholz (Graupenperle/MeinScheiß)

Ja, ha ha, Herr Schiller. Und im gesamten Arschlecker-Interview nicht eine Frage nach der Legende, dass Kinsombi einen Teil der Ablöse selbst bezahlt haben soll. Aber warum auch, es hätte ja sein können, dass der Noch-Kieler ein zweites Mal die Wahrheit sagt und die nächste Lüge aufdeckt. Das ist der übliche Drecks-Journalismus des Herrn Schiller. Stimmt bei diesem Verein eigentlich überhaupt irgendwas?

Meine Forderung: Jeder, der diesen Blog liest und jemanden kennt, da beim letzten Saisonspiel gegen Duisburg im Norden stehen wird, sollte diesen auffordern, mitzumachen. Fordert die Verantwortlichen in die Kurve: Hoffmann, Wettstein, Jansen, alle! Es wird Zeit, seinem Unmut endlich einmal ein Gesicht zu verschaffen und unbedingt eines bedenken: Man sollte sich nicht von der Situation blenden lassen, sollte es am Ende doch irgendwie geklappt haben, denn das würde an dieser Saison nicht das Geringste ändern. Wer ein echter HSVer ist, macht mit! 

Und dann haben wir noch….

Rekordstrafe! HSV muss nach Derby mehr zahlen als St. Pauli

Das DFB-Sportgericht hat den HSV wegen der Pyro-Show seiner Fans zu einer Strafe von 150.000 Euro verurteilt. Es ist die höchste Strafe, die je gegen den HSV verhängt worden ist.

Ich gehe davon aus, dass Pyro-Fan Bernd Hoffmann den Betrag aus eigener Tasche begleichen wird!

P.S. Herzlichen Dank für die vielen netten Spenden gestern, das Geld ist bereits auf dem Weg nach down under.

Übrigens: Wer gestern Abend Champions League gesehen hat, muss endlich verstehen, was für ein Gurkenverein dieser HSV mittlerweile geworden ist. Das Eine ist Fußball, das Andere ist eine Scheinwelt, gestaltet aus Märchen, betrieben von Blendern, unterstützt von Betrügern.