Es stimmt schon, die Nummer mit „Hoffmanns Sport Verein“ ist nicht mehr zu leugnen, alles in diesem Verein ist inzwischen auf den Trickser aus Leverkusen zugeschnitten. Sowas geht irgendwie nur beim HSV, oder? Da wird einer 2011 vom Hof gejagt, entgeht nur um Haaresbreite eine Anklage wegen der Veruntreuung von Vereinsvermögen (und das auch nur, weil der damalige Aufsichtsrat meinte, man wolle nicht noch mehr Schmutz aufwirbeln), fristet ein paar Jahr ein Dasein als angeblicher Spielerberater und kehrt dann wie Phönix aus der Asche zurück, weil seine Nachfolger noch korrupter und mindestens doppelt so unfähig waren. Dann bastelt man sich in Windeseile ein kleines „Team Hoffmann“ zusammen, gibt ein paar Interviews bei den Hofberichterstattern und – schwupps – wie von Zauberhand hat man wieder genügend dünn-angerührte Volltrottel davon überzeugt, dass man der richtige e.V.-Präsident sei. Nur beim HSV

Natürlich erzählt man, dass man aus seiner unrühmlichen Vergangenheit gelernt hätte und ab sofort nur noch das Wohl des Vereins im Sinn hätte (man höre oben). Wenige Tage später ist man dann Vorsitzender des Kontrollrats, wenige Monate später wieder bezahlter Vorstandsvorsitzender, von nun an geht sie los die wilde Fahrt. Als Aufsichtsrat feuert man den aktuellen Vorstandsvorsitzenden (Bruchhagen) und findet als Gremium natürlich keinen Nachfolger. Als Vorstand gingen dann nacheinander die Herren Todt, Hollerbach, Titz, Peters, Dr. Gudel (ging vorsichtshalber von allein), Marketing-Chef Riepe, Hannes Wolf und nun Vorstandskollege Becker über den Jordan.  Becker hatte in seiner Naivität komplett übersehen, wie ihm der linke Bernie die Schlinge um den Hals legte, außerdem hat Hoffmann breiteste Unterstützung in dem Rat, der ihn kontrollieren soll, nachdem er seinen Teil zur Wahl von Luftpumpe Marcell Jansen getan hatte. Von dort ist vorerst keine Gefahr zu erwarten.

Vorerst. Denn eines sollte auch Hoffmann klar sein: Wenn es in der nächsten Saison mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, ist Schluss mit lustig, dann wird ihm auch der bisher äußerst gewogene Aufsichtsrat den Stecker ziehen. Denn eines können die Herren dort noch weniger leiden als Misserfolg – wenn sie selbst in die Schusslinie geraten. Und die Fragen würden kommen, nachdem man dem Trickser nun wirklich jeden Personalwunsch erfüllt, jeden noch so riskanten Finanzkniff abgesegnet hat. Sollte die all-in-Nummer im nächsten Jahr scheitern, ist Hoffmann raus, aber das heißt beim HSV bekannt nicht nicht raus für immer. Denn immerhin spielte man mit dem Gedanken, einen Bruno Labbadia das dritte Mal zu verpflichten, diesen Irrsinn gibt es auch nur in Hamburg.

Wie man es auch dreht und wendet, es ist immer wieder erschütternd, wie leicht es in Hamburg ist, solche Stunts durchzusetzen. Jetzt hat man auf jeden Fall eine echte Kickback-Gang am Runder, fehlt nur noch der Trainer, der das Spielchen genauso gut spielt.

Ach ja, es geht in einigen Kreisen in Hamburg immer noch der Spruch von „Hoffmann, die letzte Patrone des HSV“ um. Was für ein Bullshit. Die letzte Patrone wurde 2014 mit Verbrennungs-Didi Beiersdorfer verschossen, Hoffmann greift nur noch die Trümmer ab.