Damit hat unser Trickser aus Leverkusen wohl nicht gerechnet, es regt sich nicht leise, sondern mehr und mehr massive Kritik an ihm und seiner Person und diese Kritik kommt nicht von außen, sondern von innen. Denn es mehren sich die Anzeichen, dass eine nicht zu unterschätzende Opposition aus dem Verein heraus die Arbeit des großen Vorsitzenden beeinflusst und Galionsfigur dieser „Bewegung“ ist ausgerechnet der Mann, dem Bernie erst vor kurzem noch zu einem Amt im Verein verholfen hat. Wie gesagt, bisher muss man noch ganz genau hinhören bzw. hingucken, um die Zeichen der Zeit zu verstehen, aber das ist nur eine Frage von Wochen, wetten?

Man beachte einfach mal das erneute Interview Mitglieds des Aufsichtsrats (eigentlich war geplant, dass sich grundsätzlich nur der Aufsichtsratsvorsitzende äußert) und e.V.-Präsidenten, der in seiner Funktion als Präsident normalerweise für die Medien komplett uninteressant sein müsste. Die erste Frage schließt sich gleich an: Warum labert Bass Jansen eigentlich ununterbrochen über die AG und warum gibt er bei jeder Gelegenheit Interna preis? Schauen wir uns das doch mal an.

SportBild: Der Druck, aufzusteigen, ist damit noch einmal erhöht worden!

Jansen: „Zunächst einmal gilt: Wir MÜSSEN nicht aufsteigen, wir WOLLEN aufsteigen. Das ist unser klares Ziel.  Trotz des schweren Rucksacks, den wir immer noch mittragen. Aber es ist kein wirtschaftlicher Zwang, dasswir es in dieser Saison schaffen.“

Warum fühlt sich ein Aufsichtsratsmitglied bemüssigt, die Ziele der HSV Fußball AG zu definieren und öffentlich zu äußern? Vor allem, nachdem der Sportvorstand und der Vorstandsvorsitzende diese Ziele durchaus anders definiert hatten. Jansen scheint hier das erste Mal eine eigene Agenda zu verfolgen, die sich nicht mit den Vorstellungen der Herren deckt, die er kontrollieren soll.

SportBild: Das ist auch notwendig, vor allem die Rückrunde war miserabel. Haben Sie die sogenannten Führungsspieler am meisten enttäuscht?

Jansen: Die Führungsspieler-Achse ist völlig weggebrochen, ja. Wir hatten vier, fünf, sechs Spieler, die angetreten waren, um voranzugehen. Es ist dann schwierig, wenn genau diese Akteure ihr Leistungsniveau nicht abrufen. Ich kenne es ja aus meiner eigenen Karriere: Wenn ich als junger Spieler sehe, wie meine Führungsspieler selbst mit sich zu kämpfen haben und nicht ins Spiel hineinkommen, können sie eine Mannschaft nicht mitziehen. Die jungen Spieler haben darunter sehr gelitten und konnten dadurch auch ihr eigenes Potenzial nicht vollständig abrufen.
Unser Auftreten wirkte ab dem Kiel-Spiel teilweise wie gelähmt

Mag ja alles sein, aber sollten sich nicht eigentlich Herren aus dem operativen Geschäft an den Gründen für die sportlichen Enttäuschungen abarbeiten? Jansen aber labert bei jeder sich bietenden Gelegenheit wie eine Mischung aus Trainer, Sportchef und Vorstandsvorsitzender. Wird aber noch besser…

SportBild: Haben diese Spieler auch für das ausgemachte Mentalitätsproblem gesorgt?

Jansen: Es ist ja überhaupt nicht schlimm, gut dotierte Verträge zu unterschreiben. Aber: Einige Spieler sind bei uns dadurch in eine Komfortzone gerutscht, aus der sie nicht mehr herausgekommen sind. Sie hatten meiner Meinung nach eine falsche Selbstwahrnehmung, von der sie vielleicht irgendwann eingeholt werden. Wir brauchen jetzt Spieler und Verantwortliche mit einer realistischen Wahrnehmung und ohne Komfortzone, die trotzdem hungrig auf Erfolg sind. Es darf keine Spieler und Verantwortlichen geben, die sich selbst wichtiger nehmen als die Raute. Kein Platz für Eitelkeiten!

Guck mal an, da kommt der erste Frontalangriff. Es gab also Vorkommnisse in der abgelaufenen Saison, da haben sich Verantwortliche wichtiger genommen als die tolle Raute, das geht ja gar nicht.

SportBild: Pierre-Michel Lasogga ist nun mit 27 Jahren nach Katar gewechselt. Verständlich?

Jansen: Ich mag Pierre sehr gerne, er hat wichtige Tore für den HSV gemacht. Aber man sieht an dem Wechsel auch, dass wir vielleicht nicht so falsch liegen bei dieser sportlichen Entscheidung. Es ist aber nicht verwerflich, dass er sich so entschieden hat.

Wir? Jansen hat als Aufsichtsratsmitglied eine sportliche Entscheidung getroffen? Bisher dachte ich, dafür hätte man eine überaus gut bezahlte sportliche Führung. So kann man sich täuschen.

SportBild: Bei der Entlassung von Titz haben Sie entscheidend mitgewirkt. Haben Sie auch die Trennungen von Wolf und Becker forciert?

Jansen: Zunächst möchte ich einmal klar stellen: Empfehlen ist der richtige Ausdruck. Mehr steht mir als Aufsichtsrat auch gar nicht zu. Der Vorstand fällt die Entscheidungen. Aber ja: Die Freistellungen von Christian Titz, Hannes Wolf und Ralf Becker waren einstimmige Entscheidungen im Aufsichtsrat.

Ach, guck an. Der von extremer sportlicher Kompetenz durchsetzte Aufsichtsrat empfiehlt ja nur, aber immerhin stimmen die ahnungslosen Vögel wie Köttgen, Geodhart, Schulz, Dr. Peters, Frömming und Krall jetzt schon einstimmig über die Qualifikation eines lizenzierten Fußball-Lehrers ab, der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.

SportBild: Haben Sie das dem Vorstand so klar mitgeteilt?

Jansen: Ja. Ja. Ich habe unter anderem den Vorstand im März um ein Gespräch gebeten, um einfach mal meine Sicht mitzuteilen. Von jemandem, der nicht täglich in der Kabine und im Training dabei ist, der die Spiele von oben guckt.

Jetzt genau hingucken, Leute. Super-Cello hat also bereits im März eine Abstimmung über die Qualifikation des Trainers im Aufsichtsrat initiiert. Als diese dann einstimmig ausfiel, war er so gütig (warum macht das eigentlich er und nicht der AR-Vorsitzende?) und informierte den Vorstand. Die Dussel dort aber wollten nicht auf ihn hören und haben mit ihrer Untätigkeit den sicher geglaubten Aufstieg verhindert. Hätten sie mal auf den Hobby-Gastronom gehört, dann wäre der HSV jetzt wieder Bundesligist. Blind, Bernie, ganz blind.

SportBild: Zuletzt gab es viel Kritik für die Verantwortlichen aufgrund Ihrer Vorgehensweise.

Jansen: Das stimmt. Aber das ist immer noch ein großes Problem beim HSV: Es gibt zu viele Menschen, die mal im oder um den Verein herum gearbeitet haben und weiterhin ihre eigene Eitelkeit und Verletztheit mitschleppen und sich immer noch schlecht behandelt fühlen. Und die dann schlechte Stimmung verbreiten, bis hin zu Verschwörungstheorien. Dabei handelt es sich dann häufig um Personen, die selbst gut beim HSV verdient haben oder in einer verantwortlichen Position waren, ohne große Impulse gesetzt zu haben. Und im Nachgang wissen sie dann alles besser. Mein Abgang damals als Spieler in Hamburg war auch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber ich habe nie die Schuld beim Verein selbst gesucht. Insofern weiß ich, wovon ich rede. Der HSV braucht eine
neue Mentalität. Selbst in Erfolgsfällen kriegen die negativen Seiten aufgrund des Umfeldes häufig die größere Plattform

Man könnte meinen, der Texter spricht an dieser Stelle über sich selbst. Fiese Ex-Mitarbeiter, die den Erfolg des Vereins verhindern wollen, uuuhhhh. Schlechte Stimmung wird verbreitet, obwohl doch alles so wundervoll läuft. Was für ein Dummschwätzer.

SportBild: Was ist mit dem Dauer-Thema Stadionuhr? Wäre es nicht sinnvoll, sie im Sinne eines Neuanfangs abzubauen?

Jansen: Das ist schon seit Längerem der Plan, der jetzt umgesetzt wird. Wenn nicht, habe ich meine Hilfe angeboten, zusammen mit Fans die Uhr selbst abzubauen. Der HSV braucht meiner Meinung nach nicht eine Uhr, um sich zu definieren. Sich immer an die Vergangenheit zu klammern, das ist falsch. Die jetzigen Verantwortlichen haben das verstanden – und basteln an der Zukunft

Großartig. Und natürlich würde die PR-Sprechpuppe, ganz Mann des Volkes, die Uhr zusammen mit den Fans selbst abbauen, ist doch wohl klar, oder? Einer wie er ist sich nicht zu schade, sich die Hände schmutzig zu machen.

Apropos schmutzig machen. Schon recht deutlich, wie sich Jansen mit jedem weiteren seiner zahllosen Interviews als heimlicher Chef des Vereins positioniert. Er (immerhin soll er ja die sportliche Kompetenz im AR darstellen) spricht dem Trainer die Tauglichkeit an, Er entscheidet, wann ein Trainer gehen soll, Er entscheidet, dass die Uhr abgebaut wird und Er bestimmt über den Zeitpunkt der Verlautbarung. Übrigens war Er es auch, der sich neulich mit einigen Herren in Hamburg mit Gönner Kühne getroffen hat, wer nicht dabei war, war Bernd Hoffmann. Auch anwesend übrigens Eugen Block, der am Anschluss an dieses Treffen sofort ein Interview geben musste, in dem er Hoffmann massiv kritisierte und Jansen zum Halbgott erhob. Der Umstand, dass der „Gönner“ selbst den ehemals dauerverletzten Linksverteidiger als die pure Offenbarung sieht, sollte inzwischen bekannt sein.

Ach was, das werden alles Zufälle sein. Der Trickser sitzt fester den je im Sattel 🙂 Oder sollte es doch so sein, dass Hoffmann gerade mit den eigenen Waffen geschlagen wird? Denn Hinterzimmer-Treffen und unheilige, temporäre Koalitionen zum Zwecke der Interessens-Wahrung sind eigentlich seine Paradedisziplin. Es wäre schön, Hoffmanns Gesicht zu sehen, wenn er merkt, dass er Jansen falsch eingeschätzt und sich mit dem Vogel eine Zecke in den eigenen Pelz gesetzt hat 😀

(Quelle: SportBild.de)

Ach ja.

Pollersbeck, Papadopoulos, Wood, Steinmann, Douglas Santos, Porath, Moritz – alle noch da.

Am Montag ist Trainingsauftakt. Schon irre, was so ein Kompetenz-Team (Boldt, Mutzel, Spors) alles bewirkt.