Ich mache in den letzten Tagen absichtlich einen Bogen um die Berichterstattung rund um den HSV. Warum? Weil ich noch einmal des Lesens mächtig sein müsste, um zu wissen, was man dort vorgesetzt bekommt. Selbstverständlich rennen die heißhungrigen Fans dem Verein beim Trainingsauftakt die Bude ein, aus tatsächlich 200 Kiebitzen werden flugs 500 frenetische Anhänger gemacht. Während dort tatsächlich eine eher gedämpfte und abwartende Stimmung vorzufinden war, berichten die Hofberichterstatter von Fanatikern, die sich beim bloßen Anblick der neuen Superstars die rosa Trikots vom Leib gerissen haben und Kinderwünsche mit Dudziak und Co. skandierten.

Natürlich sind die neuen Verantwortungsträger um Lichtjahre besser und nicht nur teurer als ihre Vorgänger und selbstverständlich sind die neuen Gehaltsmillionäre mit ihren bocklosen Vorgängern nicht vergleichbar. Plötzlich macht alles wieder einen Sinn, jeder Transfer ist wohl durchdacht und seit Jahren geplant. Jeder fragt sich: Warum erst jetzt? Wo doch all die sinnvollen Aktionen so erkennbar waren. Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören.

Natürlich fragt sich keiner der eierleckenden Hofberichterstatter, woher der HSV eigentlich die ganze Kohle nimmt, denn noch vor wenigen Wochen hieß es doch, dass man in allererster Linie Gelder am Transfermarkt generieren müsse, bevor man groß einkaufen geht. Ach, Schnee von gestern. Dann müsste man ja recherchieren und wer hat bei dem Wetter schon dazu Lust. Dann doch mal wieder jeden mittelmäßigen Zweitliga-Kicker in gewohnter Weise als neuen Superstar abfeiern, den nächsten Co-Trainer zu Stil-Ikone küren, schließlich muss man ja auch noch im Auftrag des Vereins den Dauerkarten-Verkauf mit ankurbeln.

Tut mir leid, aber es langweilt mich nur noch. Ich gehe lieber in die Sonne.

Tschüss.