Als ich gestern den Artikel in der großartigen Mopo las, musste ich spontan an ein Zitat denken, welches mir vor einiger Zeit über den Weg gelaufen war. „Du bist nicht dumm, du hast nur Pech beim Denken“. Und es stimmt, denn wahre Dummheit gibt es gar nicht, zumindest nicht im Umfeld des HSV. Möchte man meinen. Nun aber dieser reißerische Möchtegern-Artikel des Fischeinwickelpapiers und ich frage mich, wie weit die kritische, den HSV-hassende Presse eigentlich noch gehen möchte.

Es ist in meinen Augen ein absolutes Unding, Herrn Beiersdorfer hier auch nur im Ansatz irgendeine Stichelei unterstellen zu wollen. Im Gegenteil, Didi meinte es – wie immer – nur gut. Mit dem HSV und mit Douglas Santos. Der Douglas Santos, den er selbst damals in einer Nacht und Neben-Aktion direkt von den Olympischen Spielen für ein Ei und Butterbrot nach Hamburg lotste, ein typischer Dukaten-Didi-Deal. Keiner rechnet damit, aber er macht es möglich. Aber anstatt sich heute, im Jahr 2019, für seine Weitsicht zu bedanken, wirft man dem armen Mann Dreck hinterher, das hat Didi nicht verdient, denn er war und ist ein echter HSVer.

Ich weiß gar nicht, was ihr wollt, eigentlich hat Didi doch Recht. Außerdem kann ich den ständigen Vorwurf, er hätte HSVPLUS nicht umgesetzt, nicht mehr hören. Hätte er nicht genau das getan, was HSVPLUS vorgegeben hatte, wären doch die Stimmen der Entrüstung damals viel lauter gewesen. Okay, es hat nicht alles geklappt, was er vorhatte, aber die Ideen waren durch die Bank richtig und hätte Didi am Ende ein wenig mehr Glück gehabt, stünden wir heute da, wo Eintracht Frankfurt heute steht. Eines ist mal sicher: Mit Didi würde der HSV heute nicht ein zweites Jahr in der 2. Liga spielen.

Niemals sollte vergessen werden, dass Beiersdorfer in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender mit einem unfähigen Aufsichtsrat und einem intriganten Hilke zu tun hatte, die seine zahlreichen Bemühungen im Keim zu ersticken wussten. Hätte er nicht so viel Pech gehabt, mehr Rückhalt im Verein und bei den Medien, die ihn tagein tagaus bei jeder Aktion kritisierten, es wäre viel drin gewesen für den HSV. Wer war es denn, der so genial war und den Visionär Bernhard Peters nach Hamburg holte? Der Nachwuchsmann, den alle wollten. Didi war es. Ich kann und will einfach nicht verstehen, wie man einen wahren HSVer wie Beiersdorfer so niedermachen kann. Wir als echte Fans dürfen niemals zulassen, dass sein Werk zerstört wird.

Wie kann es eigentlich angehen, dass nur wenige Jahre später vergessen wird, wem wir den damaligen Aufstieg in Europas Spitze zu verdanken haben? Wer hat denn bitte mit Transfers, von denen wir heute nur träumen können, die Dukaten-Speicher bis zum Rand gefüllt und dafür gesorgt, dass Käufe wie van der Vaart, van Nistelrooy etc. überhaupt erst möglich waren? Heute bejubelt das Volk Transfers wie Kittel oder Hinterseer, die hätte Didi nicht mal mit der Kneifzange angefasst.

Ich bin der Meinung, unserem Didi steht jedes Recht zu, den Verein und seine aktuellen Vollversager kritisieren zu dürfen, wenigsten einer, der es macht.