Wenn man es in Hamburg darauf anlegt, seine neuen Spieler als halb-verblödete Analphabeten zu positionieren, muss man einfach nur so weitermachen. Schon klar, dass Süddeutsche und Österreicher vielleicht nicht wissen, was ein Friesennerz ist, aber der mehrfache Hinweis auf „Friese“ als Frisur zeigt deutlich, wo bei den bemalten Herren die Schwerpunkte liegen. Aber vielleicht gehört die Abteilung „Fremdschämen“ auch zu den neuen Aufgabenbereichen von Medien-Kasper Tüt tüt Pletz, der dort immer noch sein Unwesen treiben darf.

Bezeichnend für diesen Verein auch, dass man das Ende von Lotto und seiner Perle nicht auf Facebook verkündete, wo man ansonsten wirklich jeden Scheißdreck an den Mann bringen will. Feige UND peinlich, das ist dieser HSV.

Ein abschließendes Wort noch zu Lotto und „Hamburg, meine Perle“.

Ich hatte bereits unmittelbar nach dem Abstieg aus der Bundesliga dafür plädiert, sich umgehend von Uhr, Lotto und Dino zu trennen, damals war man seitens der Vereinsführung zu feige. Eine schnelle, entschlossene Aktion hätte vielleicht auch zu Unmutsäußerungen einiger Fans geführt, aber man hätte das Problem schnell erledigt. Nun aber haben sich, auch durch die Berichte in den Medien, die Dinge verselbstständigt, die Anhänger hatten mehr Zeit, sich über den „Verlust“ Gedanken zu machen und das Resultat sieht man jetzt anhand der Reaktionen, die zu über 80% in eine Richtung gehen.

Dabei ist die Abschaffung dieses Liedes mit dem unsäglichen Inhalt mehr als überfällig, in Hamburg wird nie wieder jemandem die Lederhosen ausgezogen und in Berlin scheißen sie nicht nur auf das Lied des HSV, sondern auf den gesamten Verein. Im Moment wird der Begriff „Tradition“ massiv bemüht, vor allem von den Gestalten aus der Nordkurve und irgendwo ist das sogar verständlich. Denn wenn man gerade einmal 20 oder 22 Jahre alt ist und als vielleicht 8-Jähriger zum HSV kam, dann kennt man den Verein gar nicht mehr ohne Perle, die seit 14 Jahren im Volkspark geträllert wurde. Für diese Kinder ist das Lied ein Teil der Tradition, weil sie sich mit dem Rest der 130-jährigen Geschichte des Vereins nie auseinander gesetzt haben.

Nun, jetzt müssen sie es zwangsweise tun und sie werden es überleben. Ich schätze, in spätestens einer Woche redet keine Sau mehr über Lotto und Pape und darüber, dass in Dortmund Geld keine Tore schießt. Die einzige Stadt, in der Geld in den letzten 10 Jahren keine Tore geschossen hat, ist übrigens die Stadt, in der ich gerade sitze. Soviel dazu…