Bernd Hoffmann’s HSV!

 Am Freitagnachmittag schickte der Berliner Anwalt Marcus Haase dem HSV eine Rechnung, die man als zweierlei bezeichnen konnte: hoch und kurios. Hoch, weil der Beratervon Douglas Santos nach dem Transfer des Brasilianers zu Zenit St. Petersburg einen siebenstelligen Betrag für die Vermittlung fordert. Und kurios, weil Haase die Rechnung abschickte, obwohl er ganz genau weiß, dass der HSV sie nicht zahlen wird. Oder besser: nicht zahlen will. (Quelle: Abendblatt.de)

Wie immer – Berater. Man wird den Brasilianer, dem man vor Monaten noch ein Preisschild in Höhe von € 25 Mio. umgehängt hatte, nicht los. Also schickt man dessen Berater vor. Und wenn man dann mit dem Bezahlen dran ist, will man nicht bezahlen. Warum? Weil man, drückt man die Kohle für das Berater-Honorar ab, keinen Gewinn mehr erzielt, denn die angestrebten € 25 Mio. waren von Anfang an ein Treppenwitz.

Tatsächlich hatte Haase zunächst mit Leverkusens Simon Rolfes, Dortmunds Michael Zorc und Hoffenheims Alexander Rosen über einen Santos-Transfer verhandelt, ehe es Absagen hagelte und erneut Zenit zum größten Interessenten wurde. Erneut, weil sich St. Petersburg schon im Sommer 2018 und Januar 2019 nach Santos erkundigt hatte. In einer zehnseitigen Dokumentation, die Haase den HSV-Chefs zuschickte, schildert der Agent den kompletten Ablauf und sämtliche Gespräche. Eine Antwort erhielt er allerdings nicht. (Quelle: Abendblatt.de)

Warum auch? Die Berater-Kohle kann man doch auch selbst einstecken 😉

Besonders Jonas Boldt übernahm nach seiner Verpflichtung als HSV-Sportvorstand schnell selbst die Zügel in die Hand und forcierte die Verhandlungen mit Zenits Sportdirektor Javier Ribalta, den er schon länger kennt. Nummer zwei: Dem Vernehmen nach soll Haase ein Zenit-Angebot über „nur“ zehn Millionen Euro akquiriert haben. Und während der eine oder andere HSV-Verantwortliche bereits zustimmen wollte, legte Boldt sein Veto ein, um nachzuverhandeln. (Quelle: Abendblatt.de)

Was hatte ich noch vor wenigen Tagen geschrieben? Die „Football Leaks“-Vergangenheit des Herrn Boldt wird dem HSV früher oder später um die Ohren fliegen. Wetten?

An dieser Stelle wird das pikante Thema zusätzlich gewürzt. Denn neben der Frage, was Haase für seine Dienste tatsächlich zusteht, geht es nun auch um die Frage, wer beim HSV eigentlich was zu sagen hat. So soll Hoffmann laut Haase den Berater aufgefordert haben, nach St. Petersburg zu fliegen, um den sich hinziehenden Deal dingfest zu machen. Nach Abendblatt-Informationen soll Boldt dagegen schon vorher Haase deutlich mitgeteilt haben, dass seine Dienste ab sofort unerwünscht seien. (Quelle: Abendblatt.de)

Göttlich. Noch nicht einen Spieltag absolviert und schon hat man Kompetenz-Steitigkeiten innerhalb des Vorstandes. Es ist ja nicht so, dass das zu erwarten war, wenn man sich Herrn wie Hoffmann und Boldt leistet.

Die gute Nachricht zum Schluss: Es gibt auch gütliche Einigungen beim HSV. Boldt-Vorgänger Ralf Becker und der HSV-Aufsichtsrat haben sich auf eine vorzeitige Auflösung des bis 2021 laufenden Vertrags samt Abfindung geeinigt. (Quelle: Abendblatt.de)

Die gute Nachricht???? Becker bekommt für ein Jahr HSV, verpasstem Wiederaufstieg und Katastrophen ohne Ende insgesamt € 1,2 Mio. und das Abendblatt nennt das eine gute Nachricht? Aber Arnesen war damals zu teuer? Bereits vor dem ersten Anpfiff versinkt der Verein im absoluten Chaos. Aber – wen wunderst’s ?