Vor der Saison – alles neu. Neuer Sportvorstand, neuer Trainer, neues Aufsichtsratsmitglied, Uhr ab, Lotto weg, alles neu. Und dann reichen 90 Minuten im ersten Heimspiel der Saison gegen eine Mannschaft aus Darmstadt, die man wohl zum erweiterten Kreis der Abstiegskandidaten zählen kann, um ein Gefühl ausbrechen zu lassen, welches in Hamburg nicht unbekannt ist: Blanke Panik. Und das zu Recht…

Denn alle Indikatoren sprechen dafür, dass diese Saison eben keine geile (wie üblich), sondern eine richtungsweisende und wirklich üble Saison werden kann.

Trainingsauftakt im Volkspark, ansonsten immer ein Tag für Massenaufläufe. Diesmal: 200 Zuschauer, früher waren es mal 1.500

Man bemüht sich auf dem Transfermarkt um Spieler mit Bundesliga-Erfahrung, die die Qualität signifikant verbessern können und bekommt – nichts!

Man verkauft 23.000 Dauerkarten, das sind rund 10.000 weniger als zu besten HSV-Zeiten.

Der Vertrag mit Kühne (Stadionname) wird um ein läppisches Jahr verlängert, zu schlechteren Konditionen als vorher.

Auch Hauptsponsor Emirates verlängert, der große HSV ist nun auf einer Ebene mit Darmstadt und Bielefeld angelangt.

Man meint, man könne den Verein mit dem Verkauf von Douglas Santos auf einen Schlag sanieren und bekommt nur unwesentlich mehr, als man für ihn bezahlt hat.

Einen Spieler (Kostic), der vor 2 Jahren € 14 Mio. gekostet hat, verramscht man notgedrungen für unter € 6 Mio.

Der Verein verschenkt oder verramscht nahezu alle eigenen Nachwuchsspieler, die man im letzten Jahr von unten hochgezogen hatte. Fast alle Ex-Juwelen werden durch Spieler von durchschnittlichen Zweitliga-Vereinen ersetzt.

Man versucht verzweifelt die Spieler, die noch vor ca. einem halben Jahr die Zukunft (und die Juwelen) des Vereins sein sollten, gegen Geld an den Mann zu bringen und begreift plötzlich, dass man auch diesen Herren Verträge gegeben hat, die sie woanders nicht bekommen werden. Ergo: Man wird sie nicht los und will sie nun sogar verschenken, anstatt ein Transferplus zu erwirtschaften.

Nachdem der HSV in Sachen Neuzugänge so weit wie kaum ein anderer Zweitligaclub ist, hakt es nun bei den Abgängen. Mittlerweile haben sich die Hamburger sogar entschieden, größtenteils auf eine Ablöse für die VerkaufskandidatenJulian Pollersbeck (24), Gotoku Sakai (28), Vasilije Janjicic (20), David Bates (22) und Tatsuya Ito (22) zu verzichten

Das größte Talent seit Jahren verlässt den Verein für lächerliche € 3 Mio., nachdem man den Fans zuvor eine gefakte Vertragsverlängerung vorgegaukelt hatte (Hoffmann Style)

Zum ersten Heimspiel der Saison erscheinen knapp 40.000 Zuschauer, was für ein Tritt in die Eier.

Nach nur 90 Minuten beginnt der neue Trainer, der angeblich für seine Ruhe und Gelassenheit bekannt ist, komplett auszuflippen und Worte wie „Schwachsinn“ etc. zu benutzen, damit er nach nur einem Spiel die mediale Berichterstattung kritisieren kann. Der wahre Grund ist jedoch ein anderer: Hecking weiß ganz genau, dass er mit der Mannschaft in dieser Konstellation nicht aufsteigen wird und dann halt auch zu den zahlreichen Übungsleitern gehören wird, die an diesem Klub gescheitert sind.

Natürlich muss in dieser prekären Situation der Medienpartner BILD zu Hilfe gerufen werden und BILD liefert sofort:

HSV-SPORTDIREKTOR MUTZEL Der Perlenfischer vom Volkspark

Na endlich. Nach „Dukaten-Didi“, „HSV-Sanierer Wettstein“, „HSV-Juwelier Peters“, Millionen von „HSV-Stars“ und anderen Juwelen hat man jetzt einen Perlenfischer der nichts fischt. Denn nach eigener Aussage stand die Entscheidung des Spielers Amaechi bereits im Januar fest, Mutzel kam aber erst am 01.04.2019 zum HSV. Aber um solche Kleinigkeiten kümmert man sich bei der BILD nicht, wenn man doch seinem HSV helfend zur Seite springen kann. Gegen entsprechende Gegenleistung natürlich.

Fehlen darf natürlich auch die übliche ätzende Horde von Hofberichterstattern, angeführt von Spendenbescheisser Scholz nicht, die bereits vor dem zweiten Spieltag um Geduld mit ihrem Auftraggeber winseln. Wie oft denn noch? Wie oft will der HSV weit über seine Verhältnisse leben, das gerade verabschiedete Konzept auf den Müll werfen, zig-Mitarbeiter feuern und abfinden, mehr Geld ausgeben als man hat und dann wieder um Geduld betteln?

Geduld? Am Arsch! Liefert endlich einmal ab und zwar Leistung und keine großen Sprüche, ihr Versager. Ansonsten habt ihr nämlich genau das verdient, was jetzt kommt – die Leute haben die Schnauze gestrichen voll.

Jetzt muss ein 18-jähriger Brite herhalten, der mit der U23 der Londoner in den Vorbereitungsspielen u.a. mit 1:4 gegen Bayerns Amateure (3. Liga) und mit 0:5 gegen Jahn Regensburg (2. Liga) verlor.

Was jetzt noch fehlt zum großen Glück ist eine schwere Verletzung eines vorbelasteten Spielers, dann habt ihr den Salat. Oder eine Niederlage in Nürnberg. Aber wie immer das Ganze auch ausgeht, Fakt ist, dass man an der Sylvesterallee bereits Ende Juli in blanke Panik ausbricht und das ist selbst für den HSV neu. Geht es nämlich so weiter wie bisher, dann hat man demnächst im Volksparkstadion 34.000 Zuschauer und dann geht den Herren, die so großartig mit fremdem Geld um sich werfen können, ganz schnell die Kohle aus.