…eigentlich ohne seine Propaganda-Helfer von den Hamburger Schmierblatt-Medien? Oder anders ausgedrückt: Wie traurig würde es beim Thema Dauerkarten-Verkauf und Ticket-Absatz tatsächlich aussehen, würden die Hofberichterstatter von Mopo, BILD und Abendblatt nicht beständig die Werbetrommel rühren? Natürlich machen sie das nicht ohne Eigennutz, denn nicht nur die Auflagen-Erosion bedroht ihre Arbeitsplätze, sondern auch ein immer unwichtiger werdender HSV bedeutet ab einem bestimmten Punkt, dass in den Redaktionen Personal abgebaut wird.

Die Rechnung ist doch ganz einfach. Je weniger Anhänger an Informationen über den Verein interessiert sind, umso weniger Leute benötige ich als Medium, um das schwindende Interesse zu bedienen. Die Mopo macht es seit Jahren vor, andere ziehen nach. Und deshalb versucht man als bedrohte Spezies HSV-Reporter ein Interesse herzustellen oder vorzugaukeln. Das gelingt natürlich am besten dadurch, dass ich als Berichterstatter jeden noch so sinnlosen Transfer als Atom-Perle verkaufe, jedes noch so miese Ergebnis als Erfolg deklariere und den Leuten versuche, die ständig wechselnden Führungskräfte als das oberste Ende der Nahrungskette zu verscherbeln. Natürlich ist das nächste Heimspiel das wichtigste und es gilt, dabei zu sein, um seine Lieblinge bei der vergeblichen Mission Aufstieg zu unterstützen.

Und selbstverständlich muss mal als geneigter Hofberichterstatter die aktuelle Frühform der Athleten in den höchsten Tönen loben, auch wenn das jeweils nächste Spiel das Gegenteil beweist. Auch dafür gibt es dann Gründe, keine Frage. Und nun stelle man sich mal vor, es wäre anders. Die Vögel würden die durchschnittlichen Zweitliga-Bolzer als das bezeichnen, was sie sind. Oder sie würden nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit vom Interesse diverse Weltvereine an unerwünschten Ex-Perlen zu berichten wissen. Zumal sich diese Luftblasen eh nach nur wenigen Tagen als das erweisen, was sie immer waren – Erfindungen. Das aber ist egal, so lange der Zweck die Mittel heiligt und das Ziel heißt nun mal: Job-Erhaltung.

Um das zu erreichen ist absolut jedes Mittel recht, weit über die schlichte Erfindung hinaus. Man gucke sich nur eine einzige Pressekonferenz an und weiß Bescheid. Völlig unvorbereitet, komplett ahnungslos, bei gleichzeitiger Maximal-Arroganz labern sich die Journalisten-Darsteller um Kopf und Kragen oder man macht es wie ShyKiller vom Abendblatt – man entschuldigt sich erst mal, bevor man eine Frage stellt. Aber, wie gesagt, wie würde es um den Verein stehen, wenn den mürbe gespielten Fans nun auch noch die entsetzliche Wahrheit präsentiert werden würde?

Düster. Aber das kommt noch.

Ein Satz zum gestrigen Spiel.

Guter, konzentrierte Auftritt des HSV, aber eben auch eine absolut katastrophale Leistung eines Bundesliga-Absteigers.