…oder du kriegst demnächst Ärger. Jedenfalls ist es das, was scheinbar inzwischen Meinung beim Mainstream-Hofberichterstattungs-Boulevard zu sein scheint. Denn eines darf man nach Meinung einiger Hofschranzen nicht mehr – kritisch, eigenständig und unabhängig berichten, posten oder twittern. So hat es doch der freie Journalist und Buchautor Daniel Jovanov gewagt, nicht ins kollektive und alkohol-geschwängerte Euphorie-Gejubel der Rumpelnickis einzustimmen. Er twitterte unmittelbar nach Ende des Spiels gegen Nürnberg:

Der Umgang mit solchen Siegen wird viel über den Charakter des „neuen“ #HSV sagen. Der alte HSV würde jetzt komplett durchdrehen – Spieler, Fans, Boulevard.

Für normale Menschen kommt jetzt wohl automatisch der Gedanke – was d soll daran jetzt eigentlich falsch sein? Denn genau das war und ist doch das große Problem des HSV seit so vielen Jahren. Aber halt, das darf man nicht. Man darf eine Sache nicht so benennen, wie sie erwiesenermaßen war und ist, jedenfalls nicht nach Meinung von Mopo-Witzbold Simon Braasch.

Das muss man sich jetzt mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Vogel vom Fischeinwickelpapier, welches zur Zeit zum Verkauf steht (niemand will es kaufen) und welches gerade seinen Sportchef zum September gefeuert hat, möchte den freien Journalisten einnorden und meint, es sage eine Menge über ihn aus, wenn er nicht kollektiv mitfeiert. Was jedoch in den vergangenen Jahren bei diesen vorschnellen Feierorgien (man nehme den 4:0-Sieg gegen St. Pauli als Beispiel) raus gekommen ist, möchte Auftragsfeierbiest Braasch gern vergessen, man wäre wohl ansonsten auch kein HSV-Fanboy. Wie er.

Aber selbst wenn es anders wäre, wo genau kommen wir hier eigentlich hin? Seit wann entscheidet ein Journalisten-Simulant wie Braasch, was andere Leute zu denken und zu twittern haben? Was bildet sich dieser Vogel eigentlich ein? Nun, wie gesagt, er ist kein Einzelfall. Betrachtet man allerdings die grundsätzliche Einstellung dieses Herren, wird einiges deutlicher.

An Überheblichkeit kaum noch zu toppen, oder? Als Betreiber des größten privaten HSV-Blogs und des siebtgrößten Fußballblogs Deutschlands bin ich für Mopo-Superstar Braasch ein „komplett Außenstehender“, das ist interessant. Aber, es sagt über Klein-Simon, der sich demnächst ein neues Betätigungsfeld suchen darf, im Zweifelsfall „eine Menge aus“. Fragt sich nur, warum Teile der Hamburger Blödjournaille neuerdings auf dem Kriegspfad denen gegenüber sind, die nicht so sind wie sie selbst? Ich habe da so eine Idee und ich werde am Ball bleiben, versprochen. Herr Braasch jedenfalls kann sich sicher sein, dass ich jeden seiner zukünftigen „Artikel“ mit besonderer Aufmerksamkeit lesen werde 😉

Nach dieser „Meldung“ umso mehr…

Wie tief kann man als Journalist oder für was auch immer sich dieser Mensch hält, eigentlich noch sinken? Erst beleidigt er einen unabhängigen Schreiber, dann bin ich als kleiner doofer Blogger in seinen Augen ein „Außenstehender“ und am Ende zieht er meine Tochter mit rein, weil ihm die Argumente ausgehen? Offenbar unterscheidet sich ein Teil der Hamburger Journaille in nichts von den Pöbel-Heinis, die sich täglich auf Facebook und auf meinem Spamfilter rumtreiben und der Verdacht liegt nahe, dass sich Freund Braasch möglicherweise bereits auch dort unter anderem Namen ausgetobt hat, weil ihm meine Sichtweise auf „seinen“ HSV nicht gefallen hat. Auf jeden Fall dürfte einer Menge Leute nun endlich ein Licht aufgegangen sein, denn das sind die Vögel, deren Blödsinn sie täglich lesen und denen sie Glauben schenken. Kleine Fanboys, die lieber ihren Leib- und Magenklub verteidigen, anstatt ihrer Arbeit nach zu gehen. Mögen die Spiele beginnen, Simon 🙂

Aber da du explizit nach meiner Tochter fragst, lieber Simon Braasch von der Hamburger Morgenpost, will ich dir antworten. Ja, meine Tochter ist stolz auf mich. Nicht deshalb, weil ich sie von ihrem 12. Lebensjahr an allein großgezogen habe. Auch nicht deshalb, weil ich ihr Studium finanziere. Meine Tochter ist stolz auf mich, weil ich bereit bin, die Wahrheit zu schreiben. Gegen alle Widerstände und im Gegensatz zu Leuten wie dir. Sie ist stolz, dass ich mich nicht kaufen lasse, im Gegensatz zu Leuten wie dir. Und sie ist stolz darauf, dass ich nicht einknicke und für meine Ideale einstehe. Sie ist stolz darauf, dass bei mir Integrität vor Selbstoptimierung steht. Ich hoffe, deine Angehörigen können das Gleiche von dir sagen.

Ein (vorerst) letzter Satz. Wir Beide können gern einmal zusammenzählen, wer in den letzten 7 Jahren bei der Bewertung von Spielen, Spielern, Funktionären und bei Prognosen öfter richtig gelegen hat, du oder ich.

Im Fall von Bakery Jatta vom HSV geht es jetzt über das Geburtsdatum hinaus. Der Flüchtling aus Gambia soll mit falschem Namen in der 2. Liga auflaufen und eigentlich Bakary Daffeh heißen. Im Gegensatz zu Yeboah soll er nicht jünger, sondern in Wahrheit zweieinhalb Jahre älter sein. SPORT BILD ging diesen Hinweisen nach. Zwei Trainer aus Afrika haben Jatta als ihren Ex-Spieler Daffeh identifiziert.

Am Montag, dem 29. Juli, hat SPORT BILD zehn Fragen zur Identität von Jatta an den HSV geschickt und mehrfach beim Verein und seinem Berater um einen Gesprächstermin mit Jatta gebeten – was jedes Mal abgelehnt wurde. Daher hat sich SPORT BILD dazu entschlossen, den Recherche-Stand zu veröffentlichen. Jatta sollte die Widersprüche um seine Identität umgehend auflösen. Es wäre wünschenswert, wenn es nicht wie bei Yeboah 18 Jahre dauert. (Quelle: Sportbild.de)

Guck mal, Simon, warum kommst du nicht mal auf sowas? Ach ja, das bedeutet ja Arbeit und Recherche und man kann doch genauso gut abschreiben und begeistert neue Perlen kreieren, gell?