Es stimmt, ich wollte den „Fall Jatta“ eigentlich so weit es geht aus den zukünftigen Blogs raushalten, aber im Grunde tue ich das auch, denn im folgenden Blog geht es eigentlich nicht um Bakery Jatta, es geht um Heuchelei, Doppelmoral, Vorverurteilung und darum, dass es Menschen gibt, die sich für absolut nichts zu schade sind. Die dafür, dass sie ein paar Klicks abräumen, zu wirklich jeder Schamlosigkeit greifen und für einen eigenen Vorteil hinsichtlich des Verhältnisses zum Verein ihre eigene Großmutter verkaufen würden.

Ich denke, die bisher vorliegenden „Fakten“ und Erkenntnisse des „Fall Jatta“ hat jeder von euch reichhaltig konsumiert und ich gehe davon aus, dass sich jeder eine eigene Meinung gebildet hat. Desweiteren gehe ich davon aus, dass jeder, der diesen Blog länger als 4 Wochen verfolgt hat, um mein Verhältnis und meine Meinung zum Boulevard weiß und wie ich über BILD, Mopo und auch Abendblatt denke. Insofern denke ich, bin ich gänzlich unverdächtig, hier den Rächer den Enterbten bzw. den Anwalt des Populär-Journalismus spielen zu wollen. Jedoch ist das, was sich nicht wenige Kollegen der Damen und Herren von BILD und SportBild mittlerweile abkneifen, ein solches lächerliches Armutszeugnis, dass man es nicht einfach ignorieren kann und darf. Den vorläufigen Höhepunkt liefert nur, wie könnte es anders sein, Märchenerzähler, Spendenbescheisser und Master of Hofschranze, Münchhausen Scholz, aber er ist bei weitem nicht der einzige.

Auch wegen der Causa Bakery Jatta, die heute in der SportBild eine moralisch zu verurteilende Fortsetzung erfahren hat. Erneut ohne jeden Beweis, dafür mit einigen entlastenden Fakten und Zeugen, die ihre Aussagen gegen Jatta zurückziehen, versuchen die Kollegen aus ihrer weiterhin unbewiesenen Behauptung einen Kriminalfall zu konstruieren. So suggerieren es die Kollegen mit dem Verweis auf verschiedene Ungereimtheiten (alles, was Jatta entlastet) heute im Blatt zumindest.

„Sie sollten sich was schämen“, hatte Ewald Lienen am Sonntag im Sportclub in Richtung der Kollegen gesagt. Und völlig unabhängig davon, was am Ende herauskommt – das sollten sich die Kollegen für ihr bisher Geschriebenes tatsächlich. Zumal sie heute in dieser substanzlosen Folgegeschichte einen Kampf weiterkämpfen, den sie schon lange verloren haben. Anstatt zu versuchen, den von ihnen angerichteten (Image-)Schaden Jattas zu reparieren bzw. ihn wenigstens nicht zu verschlimmern, versuchen mit Gerüchten weiterhin, Jatta als als Lügner dastehen zu lassen. Mehr noch: Inzwischen ist der Umstand, dass man keine neuen Beweise findet, einem riesigen Komplett geschuldet. Verschwörungstheorien anstelle von Fakten.

Das ist peinlich. Das ist menschenverachtend. Das ist einfach schlecht.

Besser macht es derweil der HSV – neben dem Platz, wie schon erwähnt.

Tja, mit solchen Brandreden kann man heutzutage Punkte machen und um etwas anderes geht es dieser Pfeife nicht. Man braucht Klicks, man braucht Leser, ansonsten lohnt sich der Deal mit der Wettbude nicht und er geht den gleichen Weg wie die Welt-App „Appybuy“. Und so geht es „Herrn Scholz“ genau so wenig um den Menschen Bakery Jatta und dessen Schicksal, das ist ihm scheißegal. So egal wie dem Sportchef der Mopo, dem Journalisten von Frankfurter Rundschau, Herrn Ewald Lienen und zahlreichen anderen, die gerade dabei sind, auf das Trittbrettchen aufzuspringen, Beifall (und Klicks) ab zu greifen und sich als Verteidiger des armen Waisenkindes Bakery auf zu schwingen. Den Höhepunkt liefert hierbei der vorlaute Sportvorstand Boldt, der sich nicht zu schade ist, gegenüber DFL und DFB die Rassismuskarte zu spielen, was für ein Armutszeugnis, denn mit Rassismus hat das alles absolut nichts zu tun, jedenfalls nicht bei denen, die an Wahrheit und Aufklärung interessiert sind.

Um es ganz deutlich zu sagen: Das, was wir gerade medial geboten bekommen, hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Während sie selbst, und zwar durch die Bank und alle, bei jeder sich bietenden Gelegenheit redaktionelle Beiträge auf Grundlage von Indizien verfassen, versuchen sie gerade eine Gruppe aus ihrer Mitte zu diskreditieren, die genau das macht. Dabei wird wirklich jede Grenzen des Anstands überschritten, einige Journalisten gehen sogar soweit, Recht und Gesetz außer Kraft setzen zu wollen, von den mittel- und langfristigen Konsequenzen, die ein solches Verfahren mit sich führen würde, einmal gänzlich losgelöst. Kurzum: Einigen ist inzwischen absolut jedes Mittel recht, um sich auf der Seite der gutmenschigen Gewinner zu positionieren und dafür sind sie bereit, ihre eigenen Kollegen von BILD und SportBild dem Pöbel mit den brennenden Fackeln zu opfern.

Wäre man ein echter Journalist gewesen oder einer, wie ich ihn mir wünschen würde, hätte man von Anfang an die Hysterie aus der Stimme genommen und nüchtern analysiert. Man hätte auf die Schwachstellen in der SportBild-Argumentation hinweisen und darauf verweisen können, dass man sich scheinbar erst am Anfang der Geschichte befindet. Aber mit einer solchen Machart gewinnt man heutzutage keine Aufmerksamkeit und keine Klicks mehr und die sind im digitalen und Print-beerdigenden Zeitalter die Währung. Und für Geld und Job-Erhalt sind nun mal einige bereit, absolut alles zu tun.

Ich kann nur hoffen, dass die Freunde vom Springer-Verlag, deren Arbeit ich alles andere als schätze, die aber die gleiche Behandlung verdient haben wie alle anderen, sich jeden Namen und jedes Medium merken, sich Gebetsbuch schreiben und nicht demnächst wieder so tun, als wäre man doch eine große glückliche Journalisten-Familie.

Ich jedenfalls nehme nach wie vor keinen Zentimeter Abstand von meinen Gedanken und Forderungen, und wenn man mich dafür zum 87.436. Mal als „Braunlachs“, Nazi oder was auch immer bezeichnen möchte. Ich möchte lückenlose Aufklärung, ich möchte die Wahrheit erfahren und sie nicht vertuscht sehen. Und ich möchte, sollten sich die Vorwürfe beweisen lassen, rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen sehen. Sollten sich die Vorwürfe nicht beweisen lassen, möchte ich die gleichen rechtlichen Konsequenzen für BILD und Sportbild, aber eben erst dann!!!

Ich würde übrigens das exakt Gleiche fordern, wenn es in diesem Fall um einen Spieler aus Finnland, Kanada oder Thailand gehen würde, damit das mal klar ist.

Der große Vorteil der BILD/SportBild-Basher ist jedoch leider, dass der überwiegende Teil ihrer Leser schlicht und ergreifend zu dumm ist, die gesamte Tragweite der Affäre zu umreißen. Viel einfacher als nachzudenken ist es, die Fackel anzuzünden und „verbrennt sie“ zu brüllen.