Die Diskussion im Bakery Jatta hat sich mittlerweile zu etwas entwickelt, was man nicht mehr als Diskussion bezeichnen kann. Hervorgerufen durch das Problem, dass sich wirklich jeder Mensch ein Smartphone, ein Laptop, einen Internet-Zugang, eine E-Mail-Adresse, einen Twitter-Account oder ein Facebook-Profil anschaffen kann, stehen wir vor der Situation, dass sich eben auch jeder jederzeit zu wirklich jedem Thema öffentlich äußern kann. Das Ganze vorzugsweise versteckt hinter einen Nickname, hübsch anonym und unerkannt. Meint man. Und plötzlich wird etwas los getreten, was nicht mehr aufzuhalten ist.

Was den Fall Jatta betrifft, lohnt sich eine ernsthafte Diskussion einfach nicht mehr, weil die beiden Parteien nicht mal mehr die gleiche Sprache sprechen. Ich muss gestehen, bis vor ca. 8 Jahren hätte ich wahrscheinlich die gleiche Sprache gesprochen wie die Mitglieder aus #TeamJatta. Inhaltlich hieße das:

Alle sind gegen uns. DFL, DFB, die Schiedsrichter grundsätzlich

Es wird Zeit, dass wir uns wehren.

Warum sind eigentlich alle Hamburger Medien gegen „uns“

usw.

Damals hatte ich noch eine richtig dicke Vereinsbrille auf, ein HSV-Trikot an und stand im Stadion. Damals habe ich diesen Verein bis aufs Blut verteidigt, selbst dann, wenn ich wusste, ich sei im Unrecht. Nachdem ich mich nun in den letzten 7 Jahren intensiv mit diesem Verein auseinandergesetzt habe, habe ich diese Brille abnehmen müssen. Ich habe das Trikot eingemottet und gehe nicht mehr ins Stadion. Deshalb bin ich in der Lage, die Dinge um den HSV heute so zu sehen, wie sie sind. Diejenigen aber, die immer noch diese Brille tragen, wird man mit Argumenten nicht überzeugen können., konnte man mich früher auch nicht. Sie wollen die Argumente nicht hören, weil sie die nicht mehr vorhandene Diskussion mittlerweile auf eine gänzlich andere Ebene verschoben haben, von der Sach- und die Emotionsebene. Das bedeutet, dass man nicht mehr die gleiche Sprache spricht und dann lohnt sich auch eine Diskussion nicht mehr.

Was ich außerordentlich bedenklich finde, ist der Umstand, dass ein großer Prozentsatz der Journalisten ebenfalls die Sachebene verlassen hat bzw. diese nie angestrebt hat und mit Sprüchen wie „du musst das moralisch betrachten“ kommt, das ist das Allerletzte. Diejenigen, die sich selbst auf die Fahne schreiben, die Wahrheit und Tatsachen zu verbreiten, nehmen Abstand von unserem Rechtssystem, kaum noch einer berichtet unabhängig und zumindest neutral.

Durch den Umstand, dass auf dieser Basis eine einträgliche Diskussion nicht mehr möglich ist, werde ich mich ab sofort so weit es geht aus eben dieser rausnehmen, es macht einfach keinen Sinn mehr. Wenn es inzwischen Leute gibt, die mit Gewalt drohen, weil sie ihren Bakery verteidigen wollen, obwohl sie den Mann noch nie gesehen oder gesprochen haben, ist das Mass voll.

Aber: Was macht eigentlich das #TeamJatta, wenn Bakerys Berater drei Tage vor Transferschluss mit einem italienschen Verein kommt und Jatta erklärt, er möchte unbedingt wechseln? Ist er dann auch euer „Ehrenmann“, der gut integrierte Flüchtling? Oder wird er dann zum undankbaren Vogel?

Fakt ist: Diejenigen, die sich vorbehaltlos, ohne jegliche Detail-Kenntnis und mit noch weniger Rechtsinstinkt auf die Seite des armen Flüchtlings geschlagen haben, werden sich in Zukunft daran messen lassen müssen. Reagieren sie beim nächsten Fall einer Verfehlung ebenso wie im Fall Jatta? Vorausgesetzt natürlich, dass es eine Verfehlung gab. Dies habe ich in diesem Blog nie behauptet, ich habe immer nur darauf hingewiesen, dass man für die Zukunft und für alle zukünftigen Fälle Rechtssicherheit benötigt, weil es aktuell danach aussieht, als würde der Fall Jatta sowohl für den DFB, wie auch für die deutschen Einwanderungsbehörden zum Präzedenzfall werden. Die Tatsache, dass die meisten Brüllfrösche soweit gar nicht gedacht haben und immer noch nicht denken, ist traurig. Die Tatsache, dass man mittlerweile mit der Forderung nach Gerechtigkeit in die rechte Ecke gestellt wird, ist unerträglich.

Zum Schluss…

…das Letzte!

Klatsche Nr.1

Bei der Besetzung weiterer Positionen wurden aber Kampfabstimmungen erwartet. Im Hinblick auf den 2. und 3. Stellvertreter wird es nun aber dazu nicht kommen. Denn schon am Vorabend der Generalsversammlung kam es zu einer Teilversammlung – und es wurden Entscheidungen getroffen.

Die Bundesligaklubs schenken dabei Oliver Leki (SC Freiburg) das Vertrauen, der sich somit gegen seinen Bremer Kontrahenten Klaus Filbry durchgesetzt hat. Und auch bei den Zweitligisten gab es einen Gewinner: Steffen Schneekloth (Holstein Kiel) hatte gegenüber Bernd Hoffmann (Hamburger SV) die Nase vorn.

Klatsche Nr. 2

Jeweils zwei weitere Präsidiumsmitglieder wählen die Bundesliga und 2. Liga – und auch da wurden vorzeitig Lösungen gefunden. Die Bundesliga wird von Jan-Christian Dreesen (FC Bayern München) und Aleexander Wehrle (1. FC Köln) vertreten, Liga zwei von Rüdiger Fritsch (SV Darmstadt 98) sowie Oke Göttlich (FC St. Pauli).

(Quelle: https://www.kicker.de/755983/artikel/leki_sticht_filbry_aus_schneekloth_hoffmann )

Schade. Irgendwie will keiner mit unserem Trickser spielen. Warum wohl? 😀

Übrigens: Absolut faszinierend, wie exakt die gleichen Mitglieder der HSV-Familie, auch als #TeamJatta zu bezeichnen, auf der einen Seite jeglichen Zweifel an einem Identitäts-Diebstahl oder einem Alters-Betrug „ihres Bakery“ mit der Moral-Keule wegprügeln, während sie auf der anderen Seite am Alter des Dortmunders Moukoko beträchtliche Zweifel hegen. Dieses heuchlerische Pack ist so derart widerwärtig.