Gestern Abend hatten wir das Thema bereits im Kommentarbereich des Blogs, Grund genug, nochmal ein wenig detaillierter auf dieses Thema respektive auf diesen Begriff einzugehen, der mir in den letzten 45 Jahren, die ich mich mit dem Verein beschäftige, noch nie untergekommen ist. Vielleicht ist die neue „HSV-Familie“ ja auch auf dem Mist des neuen „strategischen Beraters“ Stephan Hildebrandt gewachsen, der ja angeblich als Moral-Influencer sowas wie inhaltliche Nachhaltigkeit in den Verein bringen soll. Viel Erfolg dabei.
Fangen wir doch erstmal mit der Begriffs-Definition an. Laut Wikipedia…
Familie (Kollektivbildung von lat.famulus „Diener“, familia „Gesamtheit der Dienerschaft“)[1][2][3][4][5] bezeichnet soziologisch eine durch Partnerschaft, Heirat, Lebenspartnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, meist aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im selben Haushalt lebende Verwandte oder Lebensgefährten erweitert. Die Familie beruht im Wesentlichen auf Verwandtschaftsbeziehungen.
Das soll nun die eigentliche Familie sein, ich erkenne wenig Gemeinsamkeiten mit dem, was ich mit dem Verein in Verbindung bringen, aber ich denke, es geht auch eher symbolhaft zu bei dieser Veranstaltung. Wofür steht Familie denn unter normalen und doch so seltenen Umständen? Doch für Gemeinsamkeit, gegenseitige Hilfe und Unterstützung auch und besonders in schlechten Zeiten. Offensichtlich ist es das, was mit dem Begriff „HSV-Familie“ übermittelt werden soll und was bei näherer Betrachtung so grandios in die Hose geht. Denn die neu-erschaffene Konstruktion der „HSV-Familie“ dient nicht dem Zusammenhalt, sondern der gemeinsamen Abwehr von Feinden. Ich zitiere den Blog-Kommentator „Nichtkunde“:
„Wir“ gegen „die“.
Der älteste Trick der Machtpolitik.
Die Reihen müssen geschlossen stehen, weil außen der Feind lauert, und wer diese Doktrin zu hinterfragen und einen kritischen Blick nach innen zu werfen wagt, wird (oh wie praktisch) ebenfalls zum Feind erklärt.
Bei genauerer Betrachtung gar nicht mal so knuddelig, wie sie sich selbst gerne sieht, diese neue „HSV-Familie“.
Exakt so ist es. Man rafft sich zusammen, um etwas zu bekämpfen und sei es nur den Versuch der Neutralität. Ganz und besonders im Zusammenhang mit dem Fall Jatta, der erst zur Bildung des Kunst-Produktes „HSV-Familie“ geführt hat, wird mit jedem Tag und mit jeder noch dünneren Haut deutlich, dass man bereits zum Feind gehört, wenn man versucht, einen neutralen Blick auf die Affäre zu bewahren. „Wenn du nicht alles wegpöbelst, was an Bakery und seiner Geschichte zweifelt, dann bist du der Feind. Und die HSV-Familie bekämpft den Feind“. Nun gut, dann kämpft mal schön. Ich persönlich frage mich, wo eigentlich die „HSV-Familie“ war, als Spieler wie Sakai, Lasogga, Calhanoglu, Tah und zig andere sie gebraucht hätte. Ach, ich vergaß, da war sie ja noch nicht erfunden.
Aber schön, nun gibt es sie und sie wird in der unmittelbaren Zukunft auf ihre Haltbarkeit getestet werden. Denn kein Verein tappt so stilsicher in das nächste Debakel bzw. die nächste Peinlichkeit, wie der HSV. Und dann gucken wir mal, wie eng die Reihen in der Familie dann noch geschlossen sein werden. Diese Familie, die eigentlich nichts anderes ist, als eine Art Schutztruppe, eine Verteidigungs-Armee gegen die dunklen Künste. Mit Familie, so wie ich sie verstehe, hat das alles weniger als nichts zu tun. Sie, die „HSV-Familie“, ist, wie alles an Hoffmanns Sport Verein, eine kurzfristige, temporäre Konstruktion, die dazu angelegt wurde, um von massiven Problemen und drohendem Unheil abzulenken.
Familie?! Über eines sollten sich alle HSVer im Klaren sein:
Der Vorstand hat allen Fans und Mitgliedern wiederholt ein Märchen aufgetischt. Genau so wie die emotionale Vertragsverlängerung von Arp sich als Märchen herausgestellt hat, wurde die herzergreifende Geschichte erfunden, dass der Bursche aus Gambia zuvor niemals in einem Fußballverein aktiv gewesen ist. Das ist kein Missverständnis, sondern eine glatte Lüge!
Denn die Verantwortlichen haben im DFL-TransferSystem „TOR“ schon damals bereits korrekt angeben, dass der Spieler zuvor für Brikama United gespielt hat. In einem Club, der um die Meisterschaft und Championsleague mitspielt. Sicherlich auf einer ganz anderen Ebene als es die Bundesliga ist, aber von „barfuß auf Beton“ ebenso weit entfernt.
Wer bitte fühlt sich denn als „intakte Familie“, wenn die Eltern notorische Lügner sind?
Sich als Familie mit entsprechender Verbundenheit und Zusammenhalt zu verstehen, ist ja erst einmal etwas positives.
Allerdings ist es damit in sehr sehr vielen Familien nicht so gut bestellt wie es nach außen scheint, oder scheinen soll.
Das zeigt sich gewöhnlich dann in Krisen und Zeiten des Misserfolgs …
Ob Blut dann wirklich dicker als Wasser ist, wird man sehen. Und, was ist hier eigentlich das „Blut“ ?
Warten auf Weihnachten … ?
Da kracht’s in vielen Familien regelmäßig.
Den Begriff Familie im Zusammenhang mit einem Fußballclub zu verwenden, ist völlig deplatziert. Was soll die Verwendung des Begriffs suggerieren? Heile Welt? Wir haben uns alle lieb? Totaler Quatsch. Ein Proficlub wie der HSV ist ein knallhartes Geschäftsmodell.
Christian Bartlau: Es gab nie Profifußball ohne Geschäft. Das war Ende des 19. Jahrhunderts in England schon so. Wir erleben aber jetzt eine neue Dimension: Der Profifußball ist völlig zu einem Werkzeug für Profitinteressen verkommen.
Die Beschäftigten haben alle Zeitverträge, die ihnen gutes Geld zusichern, so lange sie volle Leistung bringen. Bringen sie diese nicht mehr, werden sie gnadenlos gefeuert (Trainer, Manager) oder werden möglichst gewinnbringend verkauft. Was hat das alles mit einer Familie zu tun? Nichts. Ein einziges Lügengebilde
Ich weise den Quatsch mit der Familie von mir. Fan sein und eine Familie zu haben, sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ich lasse mich auch nicht von irgendwelchen Gestalten, die unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Moral alles ideologisieren wollen, zu irgendetwas instrumentalisieren.
Zudem möchte ich mich auch gar nicht mit den Gestalten, die so etwas proklamieren, gemein machen. Ich denke da auch an manche üble Gesellen aus der Rautenperle, zu denen mir jede Nähe hochgradig unangenehm wäre. Und dazu musste ich noch nicht einmal ein Wort über Jatta sagen. Fazit: HSV-Familie: definitiv NEIN !
Bei HSV und Familie fallen mir zwei Begriffe ein: Die Flodders und die Addams Familiy.
Die Mutter säuft, der Vater prügelt, die Kinder dealen und bei Langeweile versucht man sich gegenseitig umzubringen.
HSV – Familie? Passt.
Auf den Punkt!
Der HSV ist eine „SCHRECKLICH NETTE FAMILIE“ ???
Hand hoch, wer sich nicht selbst mal als Teil dieser „(schrecklich netten) Familie“ empfunden, gefühlt oder gesehen hat. ?
Die schärfsten Kritiker der Elche … ?
(ohne Wertung!)
Ehemalige Raucher sind halt die militantesten, wenn es um das Nichtrauchen geht. Man weiß eben genau wovon man spricht. ?
Moinsen,
Sehr tolles Interview über den Zustand des Profifußball und der Kommerzialisierung sowie des schwindenden Einflusses der Fans und Stadiongänger.
Das Thema hatten wir hier ja des öfteren.
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Fussball-ist-eine-monstroese-Geldmaschine-article21225632.html
Schönes Wochenende
Basstee
Lesenswert!
Das noch mehr
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Es-reicht-endgueltig-moderner-Fussball-article20618843.html
@Dennis61
mit der Aussage, hast du voll ins schwarze getroffen…..ein Ex-Raucher weiss, was er den Menschen an Geruchsbelästigung und Schadstoffen der Ziggis, dummerweise, angetan bzw. zugemutet hat.
Genauso sind es die Fans, die nach dem einem und anderen Debakel den nötigen Abstand gefunden haben und die Rosa- rote Nicki-Hüpferbrille in die Elbe, Alster, Bille geworfen und das Hirn eingeschaltet haben.
Die Fan Mehrheit übernimmt die Blondchentochter Rolle? Oder ist diese für das Präsidentchen vorgesehen?
Aber wer ist Alf ? ?
Interessanter Fußball in Freiburg. Sahnt der HSV eigentlich wieder was ab von den Früchten von Streichs guter Arbeit wenn Luca W. für 20-25 Mio. verkauft wird?
Er trifft weiterhin.