Der HSV gewinnt mit 4:2 gegen einen starken Aufsteiger aus Karlsruhe, der sich in der Endphase des Spiels einen Punkt durchaus verdient hätte. Den Todesstoß setzte dabei Jairo Samperio mit dem 4. Tor der Hamburg, was mich persönlich am meisten gefreut hat. Ein sympathischer Spieler, der einen ganz harten Weg zurück hinter sich hat, umso cooler, dass er wieder da ist.

Ansonsten kann man zwei Veränderungen zur letzten Saison sehen, die im Moment wirken, die aber nicht über eine gesamte Saison wirken müssen.

Zuerst einmal hat man mit Dieter Hecking einen Mann an der Außenlinie, der zwar in letzter Zeit im Fall Jatta jede Menge Blödsinn redet, der aber als Übungsleiter schon mehr als einen Winter auf dem Buckel hat und entsprechendes rüber bringt. Hecking wird es über einen längeren Zeitraum gelingen, eine Menge Druck vom Team zu nehmen, die Frage wird nur sein, wie seine „Leck-mich-am-Arsch-Haltung“ gegen die Medien Wirkung zeigen wird.

Zum Zweiten hat man in dieser Saison, die ich deshalb als Brechstangen-Saison bezeichne, weil man absolut all-in gegangen ist und es in dieser Spielzeit schaffen muss, ein Team auf dem Platz, welches aus Männern und aus gestandenen Zweitliga-Kickern besteht. Alle haben mehrere Spielzeiten im Unterhaus hinter sich, alle wissen, auf was es in dieser Klasse ankommt. Man hat nicht länger einen Kader, der im Wesentlichen aus ehemaligen Bundesligaspielern, ergänzt um ein paar Jungprofis besteht, wobei man bei Ersteren manchmal den Eindruck hatte, sie wären sich zu fein für den Holzhammer-Fußball gegen Sandhausen und Bielefeld. Die Spieler, die jetzt da sind, wissen, worauf es ankommt.

Was auf der einen Seite ein Vorteil für die aktuelle Situation ist, ist gleichzeitig ein Nachteil für die Zukunft, denn…

…man hat kein Tafelsilber mehr für die Zukunft

…die Mannschaft in dieser Besetzung würde in der Bundesliga abgeschlachtet werden

…man müsste im Falle eines Aufstiegs erneut komplett runderneuern, hat aber das dafür notwendige Geld nicht

…wie die letzte Rückserie gezeigt hat, ist ein Aufstieg alles andere als planbar

….ist noch nicht mal sicher, dass man die bereits eingespielten Punkte überhaupt behalten wird.

Also: Momentaufnahme positiv, unter Vorbehalt. Zukunftsperspektive mies. Aber das hat euphorisierte Hüpfer, die nicht weiter als bis zur Wand denken, noch nie gestört.

Noch ein Wort zu den Pfiffen gegen Bakery Jatta. Wenn ich lese, wie das Geheule über diesen Sachverhalt mittlerweile hysterische Züge annimmt, kann ich dieses widerliche Geheuchel nicht mehr ertragen. Als hätte man im Volksparkstadion noch nie einen Spieler ausgepfiffen. Und wenn ich an ehemalige Spieler wie Tah oder Calhanoglu („alle auf die 10“) und an die Aussage von Dietmar Beiersdorfer denke („Das muss man als Profi aushalten“), dann denke ich an Gotoku Sakai und das Spiel gegen Duisburg. Fasst euch mal alle an die eigene Nase, ihr Spinner.

Mit ihrem rassistischen Verhalten zeigten die KSC-Hohlköpfe, dass der Druck auf die Klärung des Falls Jatta enorm hoch ist. Der DFB muss seinen Eiertanz beenden und die Tür schließen, die es Vereinen ermöglicht, sinnbefreite Proteste gegen Spielwertungen einzulegen und dies schon im Vorfeld anzukündigen. (Quelle: Mopo.de)

Im Gegenteil, sinnbefreit ist an dieser Stelle nur, zum wiederholten Mal allerdings, der Kommentar des Herrn Ahrens, den noch nie irgendjemand im Volksparkstadion gesehen hat. Mit ihrem krankhaften Beißverhalten müssen die Presse-Hohlköpfe aufhören, aus purem Eigeninteresse diesen Fall zu einer Tränen-Nummer zu machen. Der DFB muss dabei überhaupt nichts schließen, sondern auf das Ende der Ermittlungen der Behörden warten. Wer das immer noch nicht verstanden hat oder nicht verstehen will, dem geht es um genau eines: Aufmerksamkeit und Klicks. Ihr verschissenen Heuchler.

Insofern nehme ich an, dass Herr Jatta demnächst sowohl für den Oscar wie auch für den Friedensnobelpreis nominiert wird. Sorry, aber der Umgang mit dem Spieler ist wie grundsätzlich alles in Hamburg – krank und übertrieben.