Stellt euch doch mal die Frage, warum niemand Fragen stellt und damit meine ich nicht den „Fall Jatta“. Warum stellt niemand Fragen, warum bin ich fast der Einzige, der es noch auf sich nimmt (und das meine ich wirklich so), der bereit ist, Fragen zu stellen? Warum machen es sich (fast) alle, bis auf eine einzige Ausnahmen, und auch die soll nach und nach mundtot gemacht werden, so herrlich einfach und fragen nicht mehr nach? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach – weil es der leichte Weg ist. Man bekommt Klicks, man bekommt Beifall, man wird als „einer von uns“ bejubelt, Schulterklopfer ohne Ende, das Leben ist herrlich einfach. Aber es ist falsch, jedenfalls nach meinem DafĂŒrhalten. Wenn wir in einem Land, welches uns aufgrund seiner Freiheit erlaubt, Fragen zu stellen, leben, dann ist es unsere verdammte Pflicht, dies zu tun. Ansonsten treten wir das mit FĂŒĂŸen, wofĂŒr andere vor uns gekĂ€mpft haben. Und nur, um sich das Leben so leicht wie möglich zu machen und so cool wie möglich durch zu rutschen? Nein, das ist nicht meine Welt.

Dann nehme ich es halt in Kauf, dass ich beleidigt werde. Scheiß drauf. Dann leere ich jeden Tag 12 Mal meinen Spamordner und lese den geisteskranken Dreck nicht mehr, der da reingespĂŒlt wird. Dann gehöre ich halt nicht zu einer „HSV-Familie“, die vor 2 Wochen nicht mal im Ansatz existent war und die sich in wenigen Wochen wieder in ihre Bestandteile zerlegen wird. Ich weiß, dass sich all dies anhört wie eine Art Rechtfertigung, es ist keine, denn ich muss mich vor niemandem rechtfertigen. Weder vor dem Verein, noch vor seinen „Fans“ , noch vor irgendwelchen lĂ€cherlichen Facebook-PickeltrĂ€ger-Seiten. Ich habe mehr Jahre fĂŒr diesen Verein gespielt als diese Opfer zur Schule gegangen sind. Aber nochmal – warum stellt niemand Fragen?

Weil man mittlerweile an einem Punkt angekommen ist, an dem man von irgendwelchen Geistesgestörten in eine rechte Ecke gestellt wird, weil man rĂŒckhaltlose AufklĂ€rung und keinen halbseidenen Freispruch möchte. Nach mehreren Jahren tauchen wie von Geisterhand irgendwelche Dokumente auf, die vorher unauffindbar waren und alle sind glĂŒcklich. Angebliche Zeugen sagen heute hĂŒ und morgen hott und alle sind glĂŒcklich. Vereine, die ihr verbrieftes Recht in Anspruch nehmen, werden landesweit medial an den Pranger gestellt. Diese Verein ziehen ihre EinsprĂŒche zurĂŒck, weil sie mitgeteilt bekommen, dass sie ohnehin chancenlos sind, weil eine höhere Instanz etwas beschlossen hat und zwar aus politischen GrĂŒnden. Und dann ist es verboten, das zu hinterfragen?

Warum stellt ich dennoch diese Fragen bzw. habe diese Fragen gestellt? Weil es sonst keiner tut!

Warum habe ich jahrelang die Frage gestellt, wo all das Geld geblieben ist?

Warum habe ich gefragt, warum Beiersdorfer nach der Ausgliederung die Ziele von HSVPLUS mit FĂŒĂŸen getreten hat?

Warum habe ich die Frage gestellt, wie es sein kann, dass man öffentlich erklÀrt, man will nicht Vorstandsvorsitzender werden, um es denn wenige Monate spÀter dann doch zu werden?

Warum hinterfrage ich Transfers dann, wenn sie getÀtigt werden und nicht erst dann, wenn sie sich als Flops erweisen?

Warum? Weil es sonst niemand tut! Denkt denn irgendeiner, ich habe ein perverses VergnĂŒgen daran, diesem Verein all seine zahllosen Fehler aufzuzĂ€hlen? Kann man sich nicht vorstellen, dass ich es deutlich lieber hĂ€tte, wenn ein Klub, an dem 40 Jahre mein Herz hing, vernĂŒnftig und vor allem EHRLICH arbeiten wĂŒrde? Wie krank und kaputt muss man eigentlich sein, wenn man dem Letzten, der bereit ist, all diese absolut berechtigten Fragen zu stellen, so etwas wie Verbitterung oder niedere Absichten unterstellen möchte? Normalerweise wird das, was ich mache, von den gĂ€ngigen Medien erwartet, aber die kommen schon seit vielen Jahren ihrem Auftrag nicht mehr nach. Die ergötzen sich vielmehr in Hofberichterstattung und GefĂ€lligkeitsjournalismus, auf der PressetribĂŒne klatschen sich die Journalisten-Simulanten wie die letzten Fanboys ab, wenn der HSV ein Tor erzielt. Und dann erwartet man von diesen Versagern eine Berichterstattung, die diesen Namen verdient?

Mittlerweile ist ernsthafter Journalismus von Demagogie, GefĂ€lligkeit und Auftragsarbeit abgelöst worden und wir wundern uns ĂŒber die ZustĂ€nde nicht nur in diesem Land? Wie bitte kann es in einem Land wie Deutschland sein, dass es innerhalb von Sendern und Verlagen Ansagen von oben gibt, die eine kritische Berichterstattung, so angebracht sie ist, unterbindet und sogar verbietet? Ich weiß, dass es im Fall des HSV so etwas in den letzten Jahren mehrfach gegeben hat und das Ganze nennt man dann ZENSUR! Es mag sein, dass es Menschen gibt, die sich wohl fĂŒhlen wĂŒrden, wenn ich beschließen wĂŒrde, diese Fragen nicht mehr zu stellen. Aber bis jetzt stelle ich sie und ich werde sie weiterhin stellen und in den meisten FĂ€llen werde ich die Antworten mitliefern. Ein paar Wochen spĂ€ter werden dann nach und nach die meisten der Eierlecker aufspringen und dann behaupten, sie hĂ€tten es ja von Anfang an geschrieben oder gesagt. Diese ekelhafte Pack ist gefĂ€hrlich, sogar gefĂ€hrlicher als all diejenigen, die gerade hektisch aufkreischen, wenn man ihre oberflĂ€chlich heile Welt durch Fragen gefĂ€hrdet.

Sollen sie. Mir tun diese Loser nur noch leid. Übrigens: Mit MĂ€rtyrertum hat das alles nichts zu tun, sondern mit nichts anderem als innerer Überzeugung. Ich bin zutiefst davon ĂŒberzeugt, dass es die Pflicht eines jeden ist, Dinge zu hinterfragen und nur, weil es sonst kaum noch einer tut, wird es nicht weniger wichtig.

P.S. Das exakt Gleiche, was fĂŒr Herrn Jatta und alle anderen gilt, gilt natĂŒrlich und selbstverstĂ€ndlich auch fĂŒr Herrn Metzelder. RĂŒckhaltlose AufklĂ€rung, bis die letzten Zweifel ausgerĂ€umt sind. Aber wahrscheinlich ist auch das wieder Rassismus.

Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, wÀhrend des Krieges und nach der Jagd [Otto von Bismark]

In Hamburg wird ĂŒbrigens im Februar 2020 die BĂŒrgerschaft gewĂ€hlt.