Der FC St. Pauli gewinnt zum ersten Mal seit 1960 in einem Pflichtspiel zuhause gegen den HSV und am Ende muss man sagen, dass dieser Sieg durchaus gerecht war. Insofern müssen wir heute wohl die hier beständig mitlesenden Rumpeltrottel ein wenig quälen 😀 Selbstverständlich werden heute über den Tag wieder reichlich Opfer behaupten, der Ball, den Herr Jatta in die Mitte brachte, wäre nicht im Toraus gewesen, doch er war es, man muss sich nur mal die Mühe machen und genau hinsehen.

Zum Spiel selbst muss man eigentlich nicht viel sagen, der HSV verpennte eine gesamte erste Hälfte und fand in Halbzeit 2 keine Mittel, das war armselig. Dazu noch zwei Mal Hochleistungs-Slapstick durch Hansi Hinterlader Fußballgott und Rettungskünstler Rick van Dingeldong, das war wirklich was für die Augen. Aber vor und während des Spiels gab es zwei Vorkommnisse, die mich zu der Überzeugung führten (neben der gewohnt großen Schnauze), dass der HSV diese Niederlage mehr als verdient hatte. Rückblickend betrachtet ist es eigentlich schade, dass St. Pauli den HSV am Ende nicht höher aus dem Stadion schoss, die Chancen waren da.

Da war zuerst einmal dieser sogenannte „Fan-Marsch“ von sogenannten „HSV-Fans“ quer durch die halbe Stadt, begleitet von Hundertschaften und Wasserwerfern. Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben im Stadion war, aber Fans sind diejenigen, die in Trikots des eigenen Vereins gekleidet, diesen anfeuern und nicht eine komplett in schwarz gehüllte Horde von grölenden Vollpfosten, die der Rest der Stadt als Bedrohung ihrer eigenen Unversehrtheit empfinden. Dies hat aus meiner Sicht weder etwas mit Fans noch mit Freude auf das Spiel zu tun und wenn dies der Kern der neu-gegründeten HSV-Familie sein soll, dann bin ich froh, kein Teil dieser Familie sein zu müssen. Dieser Aufmarsch ist als Drohung gedacht und wer anderen droht, hat es verdient, wenn er verkackt.

Zum Zweiten, dieses unsägliche Abfackeln von Pyros. Keine Ahnung, ob sich die Idioten witzig vorkommen, aber diese ignorante Verblödung gehört endlich einmal maximal sanktioniert, gern auch mit einem Geisterspiel. Oder mehreren. Bis sie es kapieren. Fakt ist, dass der Verein bzw. die Vereine (auch St. Pauli-Fans zündelten) wissen, wer die Ochsen sind und wenn der Verein bzw. die Vereine sich weigern, dagegen vorzugehen, müssen sie bestraft werden. Ehrlich, ich habe die Schnauze voll von Spacken, die meinen, sich gegen das Gesetz stellen zu müssen.

Nach der Derby-Niederlage beim FC St. Pauli (0:2) versuchte HSV-Trainer Dieter Hecking, das Spiel in Ruhe zu analysieren: „Wir haben letztendlich die Durchschlagskraft und die Effizienz vermissen lassen“, sagte er bei Sky. „Wir haben eine Phase im Spiel gehabt, die sehr ansprechend war. In der Phase muss der Ausgleich fallen. Mit dem 2:0 bekommt Pauli noch einmal die zweite Luft.“ Heckings klares Fazit: „Hintenraus war es ein verdienter Sieg für Pauli.“ (Quelle: Mopo.de)

Stimmt.

So gesehen, Glückwunsch auf den Kiez, ihr habt es verdient. Und den Großfressen wurde erstmal das Maul gestopft. Sehr schön 🙂 Und wichtig für die anderen, die gesehen haben, dass dieser HSV mit den einfachsten Mittel schlagbar ist. Wie hatte doch Münchhausen Spenden-Scholz vor dem Derby orakelt? Der HSV würde in der Einzelbewertung der Spieler mit 10:4 führen und entsprechend gewinnen? Du dummer kleiner Hofberichterstatter. 😀